Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.Geistliche Lieder. ich ietzt voll Sünden bin/ und hat nungar keine Höle/ weil ich gantz mit mei- nem Sinn gar zu deme bin gekehrt/ was der Welt beliebt und ehrt/ weiß auch keine Hülff noch Rath/ als bey dir/ o treuer GOtt. 2. Doch ich will auf dich verlassen mich/ du wirst auch meinen Schmertz lindern/ und denn auf die Strassen brin- gen mein betrübtes Hertz/ da gar kein Mensch mich betrübt/ auch der Teufel gar nicht übt/ ja gar nicht darff an mir ü- ben seine Tück' und sein Belieben. 3. Du wirst lindern meinen Schmer- tzen/ denn du bist der grosse GOtt/ der uns stets zusagt von Hertzen/ nun ich bin in solcher Noth: du wirst mich auch gnä- dig hören/ ich will dich dann ewig ehren/ nicht nur in der Sterblichkeit/ son- dern auch in Ewigkeit. VI. H
Geiſtliche Lieder. ich ietzt voll Suͤnden bin/ und hat nungar keine Hoͤle/ weil ich gantz mit mei- nem Sinn gar zu deme bin gekehrt/ was der Welt beliebt und ehrt/ weiß auch keine Huͤlff noch Rath/ als bey dir/ o treuer GOtt. 2. Doch ich will auf dich verlaſſen mich/ du wirſt auch meinen Schmertz lindern/ und denn auf die Straſſen brin- gen mein betruͤbtes Hertz/ da gar kein Menſch mich betruͤbt/ auch der Teufel gar nicht uͤbt/ ja gar nicht darff an mir uͤ- ben ſeine Tuͤck’ und ſein Belieben. 3. Du wirſt lindern meinen Schmer- tzen/ denn du biſt der groſſe GOtt/ der uns ſtets zuſagt von Hertzen/ nun ich bin in ſolcher Noth: du wirſt mich auch gnaͤ- dig hoͤren/ ich will dich dann ewig ehren/ nicht nur in der Sterblichkeit/ ſon- dern auch in Ewigkeit. VI. H
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Geiſtliche Lieder.
ich ietzt voll Suͤnden bin/ und hat nun
gar keine Hoͤle/ weil ich gantz mit mei-
nem Sinn gar zu deme bin gekehrt/ was
der Welt beliebt und ehrt/ weiß auch
keine Huͤlff noch Rath/ als bey dir/ o
treuer GOtt.
2. Doch ich will auf dich verlaſſen
mich/ du wirſt auch meinen Schmertz
lindern/ und denn auf die Straſſen brin-
gen mein betruͤbtes Hertz/ da gar kein
Menſch mich betruͤbt/ auch der Teufel
gar nicht uͤbt/ ja gar nicht darff an mir uͤ-
ben ſeine Tuͤck’ und ſein Belieben.
3. Du wirſt lindern meinen Schmer-
tzen/ denn du biſt der groſſe GOtt/ der
uns ſtets zuſagt von Hertzen/ nun ich bin
in ſolcher Noth: du wirſt mich auch gnaͤ-
dig hoͤren/ ich will dich dann ewig ehren/
nicht nur in der Sterblichkeit/ ſon-
dern auch in Ewigkeit.
VI.
H
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