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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Dedicatio.
Begierde/ sich stets durch stilles Anhö-
ren des Worts der Wahrheit zu erbau-
en/ ein Zeuge bin) so ist es ferne von mir
gewesen/ daß ich mich hätte schämen sol-
len/ dieses unter meinem Namen in öf-
fentlichen Druck zu geben. Denn so es
hierinnen die Welt nach ihrer Gewohn-
heit machet/ so dürffte ihr unbesonnenes
Urtheil hiervon dieses seyn: Man habe
nichts bessers/ daß man nun mit sol-
chen kindischen Dingen aufgezogen
komme.
Und weil doch der Welt ihr
Symbolum gleichsam ist: Omnia in de-
teriorem partem;
alles aufs schlimm-
ste ausgeleget;
so kan sie ihre Kunst nun
hier am leichtesten beweisen/ und in dem/
was das sel. Kind geredet und geschrie-
ben/ vieles tadeln und meistern. Denn
haben sie des gründlich gelehrten und
wohl durchübten Mannes GOttes/
Johann Arndts/ sein Wahres Chri-
stenthum
nicht ungetadelt gelassen; wie
solte dieses liebe Kind in seiner Einfalt ih-

rer

Dedicatio.
Begierde/ ſich ſtets durch ſtilles Anhoͤ-
ren des Worts der Wahrheit zu erbau-
en/ ein Zeuge bin) ſo iſt es ferne von mir
geweſen/ daß ich mich haͤtte ſchaͤmen ſol-
len/ dieſes unter meinem Namen in oͤf-
fentlichen Druck zu geben. Denn ſo es
hierinnen die Welt nach ihrer Gewohn-
heit machet/ ſo duͤrffte ihr unbeſonnenes
Urtheil hiervon dieſes ſeyn: Man habe
nichts beſſers/ daß man nun mit ſol-
chen kindiſchen Dingen aufgezogen
komme.
Und weil doch der Welt ihr
Symbolum gleichſam iſt: Omnia in de-
teriorem partem;
alles aufs ſchlimm-
ſte ausgeleget;
ſo kan ſie ihre Kunſt nun
hier am leichteſten beweiſen/ und in dem/
was das ſel. Kind geredet und geſchrie-
ben/ vieles tadeln und meiſtern. Denn
haben ſie des gruͤndlich gelehrten und
wohl durchuͤbten Mannes GOttes/
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ſtenthum
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[0016] Dedicatio. Begierde/ ſich ſtets durch ſtilles Anhoͤ- ren des Worts der Wahrheit zu erbau- en/ ein Zeuge bin) ſo iſt es ferne von mir geweſen/ daß ich mich haͤtte ſchaͤmen ſol- len/ dieſes unter meinem Namen in oͤf- fentlichen Druck zu geben. Denn ſo es hierinnen die Welt nach ihrer Gewohn- heit machet/ ſo duͤrffte ihr unbeſonnenes Urtheil hiervon dieſes ſeyn: Man habe nichts beſſers/ daß man nun mit ſol- chen kindiſchen Dingen aufgezogen komme. Und weil doch der Welt ihr Symbolum gleichſam iſt: Omnia in de- teriorem partem; alles aufs ſchlimm- ſte ausgeleget; ſo kan ſie ihre Kunſt nun hier am leichteſten beweiſen/ und in dem/ was das ſel. Kind geredet und geſchrie- ben/ vieles tadeln und meiſtern. Denn haben ſie des gruͤndlich gelehrten und wohl durchuͤbten Mannes GOttes/ Johann Arndts/ ſein Wahres Chri- ſtenthum nicht ungetadelt gelaſſen; wie ſolte dieſes liebe Kind in ſeiner Einfalt ih- rer

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/16>, abgerufen am 24.11.2024.