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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Wahres Christenth. C. VI.
nem Widersacher/ den du so gescholten
hast/ weil du noch auf dem Wege des
Lebens bey ihm bist/ daß nicht der Rich-
ter dich übereile/ und in die ewige Ver-
damniß werffen lasse.

Wiederum spricht er: Aergert dich
dein Fuß/ Hand oder Glied/ so haue
es ab;
welches also zu verstehen ist:
Wenn ich etwa Lust habe an einen
verbotenen Ort zu gehen/ oder sonst der-
gleichen; so soll ich meine Füsse nicht las-
sen auf dem Wege fort gehen/ oder soll
mich von solchen Wegen wenden und
sie nimmermehr betreten/ i. e. wenn ich
eine solche Lust habe.

Ja aber leider/ wie wird dieses in
acht genommen bey denen Fleischlichen?
kömmt ihnen eine Lust an zu huren/ sie
thuns; kömmt ihnen eine Lust an zu
stehlen/ sie stehlen; und so machen sie
es mit allen andern Lastern; Jn Sum-
ma/ sie leben wie das Vieh; Kömmt
demselbigen Vieh eine Lust an zu stossen/
zu beissen/ zu bellen/ es thut es/ ja was

einem
E 3

Wahres Chriſtenth. C. VI.
nem Widerſacher/ den du ſo geſcholten
haſt/ weil du noch auf dem Wege des
Lebens bey ihm biſt/ daß nicht der Rich-
ter dich uͤbereile/ und in die ewige Ver-
damniß werffen laſſe.

Wiederum ſpricht er: Aergert dich
dein Fuß/ Hand oder Glied/ ſo haue
es ab;
welches alſo zu verſtehen iſt:
Wenn ich etwa Luſt habe an einen
verbotenen Ort zu gehen/ oder ſonſt der-
gleichen; ſo ſoll ich meine Fuͤſſe nicht laſ-
ſen auf dem Wege fort gehen/ oder ſoll
mich von ſolchen Wegen wenden und
ſie nimmermehr betreten/ i. e. wenn ich
eine ſolche Luſt habe.

Ja aber leider/ wie wird dieſes in
acht genommen bey denen Fleiſchlichen?
koͤmmt ihnen eine Luſt an zu huren/ ſie
thuns; koͤmmt ihnen eine Luſt an zu
ſtehlen/ ſie ſtehlen; und ſo machen ſie
es mit allen andern Laſtern; Jn Sum-
ma/ ſie leben wie das Vieh; Koͤmmt
demſelbigen Vieh eine Luſt an zu ſtoſſen/
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einem
E 3
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[101/0127] Wahres Chriſtenth. C. VI. nem Widerſacher/ den du ſo geſcholten haſt/ weil du noch auf dem Wege des Lebens bey ihm biſt/ daß nicht der Rich- ter dich uͤbereile/ und in die ewige Ver- damniß werffen laſſe. Wiederum ſpricht er: Aergert dich dein Fuß/ Hand oder Glied/ ſo haue es ab; welches alſo zu verſtehen iſt: Wenn ich etwa Luſt habe an einen verbotenen Ort zu gehen/ oder ſonſt der- gleichen; ſo ſoll ich meine Fuͤſſe nicht laſ- ſen auf dem Wege fort gehen/ oder ſoll mich von ſolchen Wegen wenden und ſie nimmermehr betreten/ i. e. wenn ich eine ſolche Luſt habe. Ja aber leider/ wie wird dieſes in acht genommen bey denen Fleiſchlichen? koͤmmt ihnen eine Luſt an zu huren/ ſie thuns; koͤmmt ihnen eine Luſt an zu ſtehlen/ ſie ſtehlen; und ſo machen ſie es mit allen andern Laſtern; Jn Sum- ma/ ſie leben wie das Vieh; Koͤmmt demſelbigen Vieh eine Luſt an zu ſtoſſen/ zu beiſſen/ zu bellen/ es thut es/ ja was einem E 3

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/127>, abgerufen am 22.11.2024.