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Anzengruber, Ludwig: Der G'wissenswurm. Wien, 1874.

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zitterst denn a so? (Faßt ihre Hand, in der sie die Lampe trägt und führt sie
nach dem Tische.)
Liesl (läßt die Lampe fahren). Jesses is aber dö Mahm a
falsch's Ding g'west!
(Sinkt vor Aufregung in die Knie auf den Schemel zu
Grillhofer's Füßen.)
Also Du, Du hast mer's Leb'n geb'n, no ver-
gelt Dir's Gott, es g'fallt mer recht gut af der Welt.
Grillhofer. Es reut mich a neamer, -- es reut mich a
neamer.
(Sucht mit der zitternden Hand herum und legt sie der Liesl auf den Kopf.)
O Du mein lieber Herrgott (weinerlich.) S'Kind is im Vater-
haus! -- Haha, weil nur s'Kind im Vatershaus is! --

(Preßt Liesl an sich.)
(Kleine Pause. -- Von Außen vor dem Fenster präludirt eine Zither und nimmt dann
die Melodie des Liedes (3) aus dem ersten Akte auf.)
Grillhofer (steht auf). Horch -- no wird's gar lustig --
no derf's scho wieder lusti werd'n.
Liesl (erhebt sich, deutet nach dem Fenster und wie auf das Lied aufmerksam zu machen,
singt sie piano:)

Und Zithern und Derndln
Na dö konn ich net lon ...
Grillhofer. Wer is's denn?
Liesl. Der Wastl! (Umarmt Grillhofer und verbirgt ihr Gesicht an
seinen Schulter.)
Weißt es ja eh -- Voda!
Grillhofer. Haha.
(Das Orchester nimmt den zweiten Theil der Melodie voll auf.)
(Er singt:)
O schön grüne Welt,
Laß sag'n wie'd' mer g'fallst,
So lang Zithern klingen

(Liesl an sich ziehend.)
Und mei Derndl mich halst!
(Den Jodler bringt die Musik allein.
Sechste Scene.
Vorige. Dusterer, Wastl, Rosl (stürzen zur Thüre herein).
Dusterer. Schau, da schau -- wie er Buß thut -- und
wie Dein Schatz treu is!
Grillhofer. No -- no -- is a Bißel viel, drei Narren
af einmal!
Wastl. Alsdann doch wieder g'foppt! (Greift nach der Thürschnalle.)
Liesl. Aber Wastl ....
Grillhofer. S'is ja mein Kind!

zitterſt denn a ſo? (Faßt ihre Hand, in der ſie die Lampe trägt und führt ſie
nach dem Tiſche.)
Liesl (läßt die Lampe fahren). Jeſſes is aber dö Mahm a
falſch’s Ding g’weſt!
(Sinkt vor Aufregung in die Knie auf den Schemel zu
Grillhofer’s Füßen.)
Alſo Du, Du haſt mer’s Leb’n geb’n, no ver-
gelt Dir’s Gott, es g’fallt mer recht gut af der Welt.
Grillhofer. Es reut mich a neamer, — es reut mich a
neamer.
(Sucht mit der zitternden Hand herum und legt ſie der Liesl auf den Kopf.)
O Du mein lieber Herrgott (weinerlich.) S’Kind is im Vater-
haus! — Haha, weil nur s’Kind im Vatershaus is! —

(Preßt Liesl an ſich.)
(Kleine Pauſe. — Von Außen vor dem Fenſter präludirt eine Zither und nimmt dann
die Melodie des Liedes (3) aus dem erſten Akte auf.)
Grillhofer (ſteht auf). Horch — no wird’s gar luſtig —
no derf’s ſcho wieder luſti werd’n.
Liesl (erhebt ſich, deutet nach dem Fenſter und wie auf das Lied aufmerkſam zu machen,
ſingt ſie piano:)

Und Zithern und Derndln
Na dö konn ich net lon …
Grillhofer. Wer is’s denn?
Liesl. Der Waſtl! (Umarmt Grillhofer und verbirgt ihr Geſicht an
ſeinen Schulter.)
Weißt es ja eh — Voda!
Grillhofer. Haha.
(Das Orcheſter nimmt den zweiten Theil der Melodie voll auf.)
(Er ſingt:)
O ſchön grüne Welt,
Laß ſag’n wie’d’ mer g’fallſt,
So lang Zithern klingen

(Liesl an ſich ziehend.)
Und mei Derndl mich halst!
(Den Jodler bringt die Muſik allein.
Sechſte Scene.
Vorige. Duſterer, Waſtl, Rosl (ſtürzen zur Thüre herein).
Duſterer. Schau, da ſchau — wie er Buß thut — und
wie Dein Schatz treu is!
Grillhofer. No — no — is a Bißel viel, drei Narren
af einmal!
Waſtl. Alsdann doch wieder g’foppt! (Greift nach der Thürſchnalle.)
Liesl. Aber Waſtl ....
Grillhofer. S’is ja mein Kind!

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[62/0070] zitterſt denn a ſo? (Faßt ihre Hand, in der ſie die Lampe trägt und führt ſie nach dem Tiſche.) Liesl (läßt die Lampe fahren). Jeſſes is aber dö Mahm a falſch’s Ding g’weſt! (Sinkt vor Aufregung in die Knie auf den Schemel zu Grillhofer’s Füßen.) Alſo Du, Du haſt mer’s Leb’n geb’n, no ver- gelt Dir’s Gott, es g’fallt mer recht gut af der Welt. Grillhofer. Es reut mich a neamer, — es reut mich a neamer. (Sucht mit der zitternden Hand herum und legt ſie der Liesl auf den Kopf.) O Du mein lieber Herrgott (weinerlich.) S’Kind is im Vater- haus! — Haha, weil nur s’Kind im Vatershaus is! — (Preßt Liesl an ſich.) (Kleine Pauſe. — Von Außen vor dem Fenſter präludirt eine Zither und nimmt dann die Melodie des Liedes (3) aus dem erſten Akte auf.) Grillhofer (ſteht auf). Horch — no wird’s gar luſtig — no derf’s ſcho wieder luſti werd’n. Liesl (erhebt ſich, deutet nach dem Fenſter und wie auf das Lied aufmerkſam zu machen, ſingt ſie piano:) Und Zithern und Derndln Na dö konn ich net lon … Grillhofer. Wer is’s denn? Liesl. Der Waſtl! (Umarmt Grillhofer und verbirgt ihr Geſicht an ſeinen Schulter.) Weißt es ja eh — Voda! Grillhofer. Haha. (Das Orcheſter nimmt den zweiten Theil der Melodie voll auf.) (Er ſingt:) O ſchön grüne Welt, Laß ſag’n wie’d’ mer g’fallſt, So lang Zithern klingen (Liesl an ſich ziehend.) Und mei Derndl mich halst! (Den Jodler bringt die Muſik allein. Sechſte Scene. Vorige. Duſterer, Waſtl, Rosl (ſtürzen zur Thüre herein). Duſterer. Schau, da ſchau — wie er Buß thut — und wie Dein Schatz treu is! Grillhofer. No — no — is a Bißel viel, drei Narren af einmal! Waſtl. Alsdann doch wieder g’foppt! (Greift nach der Thürſchnalle.) Liesl. Aber Waſtl .... Grillhofer. S’is ja mein Kind!

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Zitationshilfe: Anzengruber, Ludwig: Der G'wissenswurm. Wien, 1874, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anzengruber_gwissenswurm_1874/70>, abgerufen am 22.11.2024.