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Anzengruber, Ludwig: Der G'wissenswurm. Wien, 1874.

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Dreizehnte Scene.
Vorige, ohne die Bäuerin.
(Kleine Pause, während welcher alle Drei sich das Strickzeug zurecht richten und zu
stricken beginnen.)
Natzl. Heiligkreuzdunnerwetter, dös is a Unterhaltlichkeit.
Bauer. Aber ehrbar -- halt ehrbar!
Natzl. Dös schon.
Hanns. Mir is nur was sich dö Rosl wird denken.
Natzl. Du Hiesl, dö halt Dich eh nur zu'n Narren, unter
der Wocha derfst ihr schön than, und'n Sunntag geht's mit'm
Jaga.
Hanns. D'Wocha hat sieben Täg.
Natzl. Kimmt für'n Sunntag viel z'samm zu'n Lacha! --
Mir is nur um mei Kathrein! --
Hanns. Halt hizt es Maul -- ich muß zäl'n.
Natzl. Jo Voda -- sikra h'nein -- s'Arbeitszeug därf
net dort an der Scheun' lehnen bleib'n.
Hanns. Kunnt's es Wetter d'erwischen!
Natzl. Du ich sag d'er's! (Schiebt sein Strickzeug dem eifrig stricken-
den Bauer unter den einen Arm.)
Halt no der Voda a kleins Wengl!
(Eilt gegen den Hintergrund.)
Hanns. Faß' nöt All's af amal, greifst sunst in a
Sensen. J hilf Dir. Voda, a wengerl nur!
(Schiebt ihm sein Strick-
zeug unter den andern Arm und rennt dem Natzl nach.)
Vierzehnte Scene.
Der Bauer (allein.) Dann: die Bäuerin.
Bauer (mit beiden Gestricken unter den beiden Armen, strickt emsig, aber be-
hindert an dem dritten weiter -- zieht eine Nadel aus).
Jetzt weiß ich net
ob's g'fahlt is.
(Krazt sich mit der Nadel am Kinn.) Kunnt doch sein,
muß mer halt nachschau'n ...
Bäuerin (unter der Thüre). Mögt's essen .... Jo, wo sein
denn die Buama?
Bauer. S'Arbeitszeug thun's in d'Scheun!
Bäuerin. S'Arbeitszeug lehnt ja no dort!
Bauer (wendet sich). Wos?! -- Teufi, dö sein durchbrennt!
Bäuerin. No kannst es suchen! (Ab.)

Der G'wissenswurm. 4
Dreizehnte Scene.
Vorige, ohne die Bäuerin.
(Kleine Pauſe, während welcher alle Drei ſich das Strickzeug zurecht richten und zu
ſtricken beginnen.)
Natzl. Heiligkreuzdunnerwetter, dös is a Unterhaltlichkeit.
Bauer. Aber ehrbar — halt ehrbar!
Natzl. Dös ſchon.
Hanns. Mir is nur was ſich dö Rosl wird denken.
Natzl. Du Hiesl, dö halt Dich eh nur zu’n Narren, unter
der Wocha derfſt ihr ſchön than, und’n Sunntag geht’s mit’m
Jaga.
Hanns. D’Wocha hat ſieben Täg.
Natzl. Kimmt für’n Sunntag viel z’ſamm zu’n Lacha! —
Mir is nur um mei Kathrein! —
Hanns. Halt hizt es Maul — ich muß zäl’n.
Natzl. Jo Voda — ſikra h’nein — s’Arbeitszeug därf
net dort an der Scheun’ lehnen bleib’n.
Hanns. Kunnt’s es Wetter d’erwiſchen!
Natzl. Du ich ſag d’er’s! (Schiebt ſein Strickzeug dem eifrig ſtricken-
den Bauer unter den einen Arm.)
Halt no der Voda a kleins Wengl!
(Eilt gegen den Hintergrund.)
Hanns. Faß’ nöt All’s af amal, greifſt ſunſt in a
Senſen. J hilf Dir. Voda, a wengerl nur!
(Schiebt ihm ſein Strick-
zeug unter den andern Arm und rennt dem Natzl nach.)
Vierzehnte Scene.
Der Bauer (allein.) Dann: die Bäuerin.
Bauer (mit beiden Geſtricken unter den beiden Armen, ſtrickt emſig, aber be-
hindert an dem dritten weiter — zieht eine Nadel aus).
Jetzt weiß ich net
ob’s g’fahlt is.
(Krazt ſich mit der Nadel am Kinn.) Kunnt doch ſein,
muß mer halt nachſchau’n …
Bäuerin (unter der Thüre). Mögt’s eſſen .... Jo, wo ſein
denn die Buama?
Bauer. S’Arbeitszeug thun’s in d’Scheun!
Bäuerin. S’Arbeitszeug lehnt ja no dort!
Bauer (wendet ſich). Wos?! — Teufi, dö ſein durchbrennt!
Bäuerin. No kannſt es ſuchen! (Ab.)

Der G’wiſſenswurm. 4
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[49/0057] Dreizehnte Scene. Vorige, ohne die Bäuerin. (Kleine Pauſe, während welcher alle Drei ſich das Strickzeug zurecht richten und zu ſtricken beginnen.) Natzl. Heiligkreuzdunnerwetter, dös is a Unterhaltlichkeit. Bauer. Aber ehrbar — halt ehrbar! Natzl. Dös ſchon. Hanns. Mir is nur was ſich dö Rosl wird denken. Natzl. Du Hiesl, dö halt Dich eh nur zu’n Narren, unter der Wocha derfſt ihr ſchön than, und’n Sunntag geht’s mit’m Jaga. Hanns. D’Wocha hat ſieben Täg. Natzl. Kimmt für’n Sunntag viel z’ſamm zu’n Lacha! — Mir is nur um mei Kathrein! — Hanns. Halt hizt es Maul — ich muß zäl’n. Natzl. Jo Voda — ſikra h’nein — s’Arbeitszeug därf net dort an der Scheun’ lehnen bleib’n. Hanns. Kunnt’s es Wetter d’erwiſchen! Natzl. Du ich ſag d’er’s! (Schiebt ſein Strickzeug dem eifrig ſtricken- den Bauer unter den einen Arm.) Halt no der Voda a kleins Wengl! (Eilt gegen den Hintergrund.) Hanns. Faß’ nöt All’s af amal, greifſt ſunſt in a Senſen. J hilf Dir. Voda, a wengerl nur! (Schiebt ihm ſein Strick- zeug unter den andern Arm und rennt dem Natzl nach.) Vierzehnte Scene. Der Bauer (allein.) Dann: die Bäuerin. Bauer (mit beiden Geſtricken unter den beiden Armen, ſtrickt emſig, aber be- hindert an dem dritten weiter — zieht eine Nadel aus). Jetzt weiß ich net ob’s g’fahlt is. (Krazt ſich mit der Nadel am Kinn.) Kunnt doch ſein, muß mer halt nachſchau’n … Bäuerin (unter der Thüre). Mögt’s eſſen .... Jo, wo ſein denn die Buama? Bauer. S’Arbeitszeug thun’s in d’Scheun! Bäuerin. S’Arbeitszeug lehnt ja no dort! Bauer (wendet ſich). Wos?! — Teufi, dö ſein durchbrennt! Bäuerin. No kannſt es ſuchen! (Ab.) Der G’wiſſenswurm. 4

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Zitationshilfe: Anzengruber, Ludwig: Der G'wissenswurm. Wien, 1874, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anzengruber_gwissenswurm_1874/57>, abgerufen am 22.12.2024.