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Anzengruber, Ludwig: Der G'wissenswurm. Wien, 1874.

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Dusterer. Richtig, richtig, die hon ich beispielmäßig ganz
vergessen. Aber wo bleibt denn der Wein?
Siebente Scene.
Vorige. Rosl.
Rosl (bringt eine Flasche mit Wein, dazu ein Glas und ein Teller, worauf
ein Stück Rauchfleisch und ein Brod, und stellt es vor Dusterer auf den Tisch).

G'seg'ns Gott!
Dusterer. Vergelt's Gott! Schau die Rosl -- die Rosel,
-- no Du bist ja no allweil so sauber beinander, wie's
jüngste Dirndl.
(Schenkt rasch ein.) Verlaubst schon Schwoger, daß
sie mir Bescheid thut.
(Nöthigt ihr das Glas auf, indem er sie um die
Hüfte faßt.)
Rosl. Wanns erlaubt ist? Dein Wohlsein!
Dusterer (tätschelt sie im Rücken). No bleibst wohl hübsch ledig
-- hübsch ledig -- und brav.
Rosl (macht sich los und schlägt ihn auf die Hand). Was is denn
dös?
(Ab.)
Achte Scene.
Vorige, ohne Rosl.
Dusterer. No no -- is a dalket's Ding, die Rosl --
Grillhofer, am Schürzenbandl bin ich ihr hängen blieb'n, ja
ja, am Schürzenbandl, sunst nix!
(Trinkt.) Ah, das ist a
Tropfen!
(Stellt das Glas vor sich hin.) Ja, daß ich also sag, Schwoger,
weil ich mich hizt leichter mit Dir red und weil wir allein
sind. -- Grillhofer,
(erhebt sich feierlich) Grillhofer, mir machst nix
weiß!
(Schenkt im Stehen wieder ein.)
Grillhofer. Wie meinst dö Red?
Dusterer (setzt sich, indem er den Wein austrinkt). Schwoger, ich
weiß warum ich dir g'sagt hab, daß ich Dir das Höllbüchl
erst spater bring. -- Ich hab' Dich fruher betracht, -- Du
hast g'sagt, besser wär' Dir. -- Laug'ns net, -- wir sein
hizt unter vier Augen, -- Dir is übler als gestern.
Grillhofer. No werd ich's leicht laugnen unter uns, nur
vor'm Wastl, daß der sein vorlauten Wesen Einhalt thut, hab
Duſterer. Richtig, richtig, die hon ich beiſpielmäßig ganz
vergeſſen. Aber wo bleibt denn der Wein?
Siebente Scene.
Vorige. Rosl.
Rosl (bringt eine Flaſche mit Wein, dazu ein Glas und ein Teller, worauf
ein Stück Rauchfleiſch und ein Brod, und ſtellt es vor Duſterer auf den Tiſch).

G’ſeg’ns Gott!
Duſterer. Vergelt’s Gott! Schau die Rosl — die Roſel,
— no Du biſt ja no allweil ſo ſauber beinander, wie’s
jüngſte Dirndl.
(Schenkt raſch ein.) Verlaubſt ſchon Schwoger, daß
ſie mir Beſcheid thut.
(Nöthigt ihr das Glas auf, indem er ſie um die
Hüfte faßt.)
Rosl. Wanns erlaubt iſt? Dein Wohlſein!
Duſterer (tätſchelt ſie im Rücken). No bleibſt wohl hübſch ledig
— hübſch ledig — und brav.
Rosl (macht ſich los und ſchlägt ihn auf die Hand). Was is denn
dös?
(Ab.)
Achte Scene.
Vorige, ohne Rosl.
Duſterer. No no — is a dalket’s Ding, die Rosl —
Grillhofer, am Schürzenbandl bin ich ihr hängen blieb’n, ja
ja, am Schürzenbandl, ſunſt nix!
(Trinkt.) Ah, das iſt a
Tropfen!
(Stellt das Glas vor ſich hin.) Ja, daß ich alſo ſag, Schwoger,
weil ich mich hizt leichter mit Dir red und weil wir allein
ſind. — Grillhofer,
(erhebt ſich feierlich) Grillhofer, mir machſt nix
weiß!
(Schenkt im Stehen wieder ein.)
Grillhofer. Wie meinſt dö Red?
Duſterer (ſetzt ſich, indem er den Wein austrinkt). Schwoger, ich
weiß warum ich dir g’ſagt hab, daß ich Dir das Höllbüchl
erſt ſpater bring. — Ich hab’ Dich fruher betracht, — Du
haſt g’ſagt, beſſer wär’ Dir. — Laug’ns net, — wir ſein
hizt unter vier Augen, — Dir is übler als geſtern.
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[13/0021] Duſterer. Richtig, richtig, die hon ich beiſpielmäßig ganz vergeſſen. Aber wo bleibt denn der Wein? Siebente Scene. Vorige. Rosl. Rosl (bringt eine Flaſche mit Wein, dazu ein Glas und ein Teller, worauf ein Stück Rauchfleiſch und ein Brod, und ſtellt es vor Duſterer auf den Tiſch). G’ſeg’ns Gott! Duſterer. Vergelt’s Gott! Schau die Rosl — die Roſel, — no Du biſt ja no allweil ſo ſauber beinander, wie’s jüngſte Dirndl. (Schenkt raſch ein.) Verlaubſt ſchon Schwoger, daß ſie mir Beſcheid thut. (Nöthigt ihr das Glas auf, indem er ſie um die Hüfte faßt.) Rosl. Wanns erlaubt iſt? Dein Wohlſein! Duſterer (tätſchelt ſie im Rücken). No bleibſt wohl hübſch ledig — hübſch ledig — und brav. Rosl (macht ſich los und ſchlägt ihn auf die Hand). Was is denn dös? (Ab.) Achte Scene. Vorige, ohne Rosl. Duſterer. No no — is a dalket’s Ding, die Rosl — Grillhofer, am Schürzenbandl bin ich ihr hängen blieb’n, ja ja, am Schürzenbandl, ſunſt nix! (Trinkt.) Ah, das iſt a Tropfen! (Stellt das Glas vor ſich hin.) Ja, daß ich alſo ſag, Schwoger, weil ich mich hizt leichter mit Dir red und weil wir allein ſind. — Grillhofer, (erhebt ſich feierlich) Grillhofer, mir machſt nix weiß! (Schenkt im Stehen wieder ein.) Grillhofer. Wie meinſt dö Red? Duſterer (ſetzt ſich, indem er den Wein austrinkt). Schwoger, ich weiß warum ich dir g’ſagt hab, daß ich Dir das Höllbüchl erſt ſpater bring. — Ich hab’ Dich fruher betracht, — Du haſt g’ſagt, beſſer wär’ Dir. — Laug’ns net, — wir ſein hizt unter vier Augen, — Dir is übler als geſtern. Grillhofer. No werd ich’s leicht laugnen unter uns, nur vor’m Waſtl, daß der ſein vorlauten Weſen Einhalt thut, hab

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Zitationshilfe: Anzengruber, Ludwig: Der G'wissenswurm. Wien, 1874, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anzengruber_gwissenswurm_1874/21>, abgerufen am 03.12.2024.