Relation: Aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien: so sich hin und wider in Hoch- und Nieder-Teutschland, auch in [...] verlauffen und zutragen möchte. [Straßburg], 1609.48. Zeitung auß Cöln/ vom 3. Decembris. Anno 1609. DEr Printz von Vranien sampt seinem Gemahl vnd Herrn Graffen von Nassaw/ Auß dem Hage/ vom 26. November. Allhie bemühet man sich noch starck/ vmb alle sachen in vollkommene versicherung der Auß
48. Zeitung auß Coͤln/ vom 3. Decembris. Anno 1609. DEr Printz von Vranien sampt seinem Gemahl vnd Herrn Graffen von Nassaw/ Auß dem Hage/ vom 26. November. Allhie bemuͤhet man sich noch starck/ vmb alle sachen in vollkommene versicherung der Auß
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0211" n="[207]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#c">48.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Zeitung auß Coͤln/ vom 3. Decembris. Anno 1609. </hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Er Printz von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Vranien</hi></hi> sampt seinem Gemahl vnd Herrn Graffen von Nassaw/<lb/> beneben andern Herrn sind zu Ambsterdam/ dieselbe Statt vnd gegent zu besich-<lb/> tigen angelangt. Die Koͤnigliche Bottschafft auß Franckreich ist am verschienen<lb/> Sontag zu mittag den Rhein herab alher kommen/ vnd folgenden Dienstag mit beider Fuͤr-<lb/> sten gesanden nach Dusseldorff verruckt/ dahin die Koͤnigliche Englische Bottschafft auch<lb/> erstes tages verreisen wirdt. Weil der Ertzhertzog Leopoldus jhrer F F. G. G. zu Dusseldorff<lb/> zugeschrieben/ daß jhre Durchleuchtigkeit auß befehl Roͤm: Kay: May: in Persohn mit jnen<lb/> reden wollen/ vnd zu dem ende solche zeit auff 29 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">passato</hi></hi> in hiesige Statt benannt haben/ sie<lb/> aber jhrer Durchl: wider geantwortet/ daß einer von jhnen beiden auff 7. dieses hieher erschei-<lb/> nen solle/ sich mit derselben zubesprechen. Jn mittelst ist der Graff Johan von Nassaw von<lb/> Dusseldorff mit etlichem Volck im namen jhrer F. F. G. G. etwas hoͤher angezogen/ vmb<lb/> etliche oͤrter zu <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">visitiren</hi></hi>, nach dem die Guͤlischen newlicher tagen in etlich 100. starck bey nacht<lb/> das Schloß vnnd Staͤttlin Hambach/ darinn damals nur 120. Reutter vnnd 100. zu Fuß<lb/> gelegen/ vberfallen wollen/ haben sie sich dermassen darin gewehrt/ vnd herauß geschossen/ das<lb/> die Guͤlischen mit zimlichem verlust haben weichen muͤssen/ deßwegen man noch 400. Sol-<lb/> daten dahin gesand/ die Besatzung zu verstercken/ vber welche der Rittmeister Losen/ vnd der<lb/> Quartirmeister so hiebevor Graff Ernsten von Nassaw gedient/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Commandiren</hi></hi>, vnd angefan-<lb/> gen alsbald mit 200. Bawren sich zuverschantzen. Zu Bergen soll auch ein Hollendischer<lb/> Capitain ankommen sein/ vmb anordnug zuthun/ daß solche Statt/ wol befestigt werde/ vn-<lb/> ter dessen streiffen die Guͤlischen gewaltig durchs Land/ vnnd thun den Bawren grossen scha-<lb/> den/ auch lest der Ertzhertzog Leopoldus mit seiner Kriegswerbung an vnterschiedlichen orten<lb/> dapffer fortfahren/ also das anders nichts/ als Krieg vorhanden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Auß dem Hage/ vom 26. November. </hi> </hi> </head><lb/> <p>Allhie bemuͤhet man sich noch starck/ vmb alle sachen in vollkommene versicherung der<lb/> Staͤnde/ auch die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Commercien</hi></hi> vnd andere <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">puncten</hi></hi> in gute ordnung zubringen/ damit man sich<lb/> mit deß Ertzhertzogen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Deputirten</hi></hi> zu einem guten gnuͤgen vergleichen moͤchte. Die Englische<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Compagnia</hi></hi> so biß dahero in der Herrn Staden Dienst gewest/ ziehen auff die Clevische <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fron-<lb/> tiren</hi></hi>, wie in gleichem die Fantzoͤsische vor diesem gethan/ im fall der not beiden Fuͤrsten Bran-<lb/> den: vnd Newburg/ wann die Spanischen sich in die Guͤlischen sachen ein mischen werden/<lb/> bey zuspringen. Pariser Brieff melden/ das selbiger Koͤnig dem Hertzog von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Bullion</hi></hi> zuent-<lb/> botten/ sich mit der Aacher Reutterey auff die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Frontiren</hi></hi> von Lottringen zubegeben/ gleichfals<lb/> obgedachten Fuͤrsten in zeit der noht hilff zuleisten.</p> </div><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Auß</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[207]/0211]
48.
Zeitung auß Coͤln/ vom 3. Decembris. Anno 1609.
DEr Printz von Vranien sampt seinem Gemahl vnd Herrn Graffen von Nassaw/
beneben andern Herrn sind zu Ambsterdam/ dieselbe Statt vnd gegent zu besich-
tigen angelangt. Die Koͤnigliche Bottschafft auß Franckreich ist am verschienen
Sontag zu mittag den Rhein herab alher kommen/ vnd folgenden Dienstag mit beider Fuͤr-
sten gesanden nach Dusseldorff verruckt/ dahin die Koͤnigliche Englische Bottschafft auch
erstes tages verreisen wirdt. Weil der Ertzhertzog Leopoldus jhrer F F. G. G. zu Dusseldorff
zugeschrieben/ daß jhre Durchleuchtigkeit auß befehl Roͤm: Kay: May: in Persohn mit jnen
reden wollen/ vnd zu dem ende solche zeit auff 29 passato in hiesige Statt benannt haben/ sie
aber jhrer Durchl: wider geantwortet/ daß einer von jhnen beiden auff 7. dieses hieher erschei-
nen solle/ sich mit derselben zubesprechen. Jn mittelst ist der Graff Johan von Nassaw von
Dusseldorff mit etlichem Volck im namen jhrer F. F. G. G. etwas hoͤher angezogen/ vmb
etliche oͤrter zu visitiren, nach dem die Guͤlischen newlicher tagen in etlich 100. starck bey nacht
das Schloß vnnd Staͤttlin Hambach/ darinn damals nur 120. Reutter vnnd 100. zu Fuß
gelegen/ vberfallen wollen/ haben sie sich dermassen darin gewehrt/ vnd herauß geschossen/ das
die Guͤlischen mit zimlichem verlust haben weichen muͤssen/ deßwegen man noch 400. Sol-
daten dahin gesand/ die Besatzung zu verstercken/ vber welche der Rittmeister Losen/ vnd der
Quartirmeister so hiebevor Graff Ernsten von Nassaw gedient/ Commandiren, vnd angefan-
gen alsbald mit 200. Bawren sich zuverschantzen. Zu Bergen soll auch ein Hollendischer
Capitain ankommen sein/ vmb anordnug zuthun/ daß solche Statt/ wol befestigt werde/ vn-
ter dessen streiffen die Guͤlischen gewaltig durchs Land/ vnnd thun den Bawren grossen scha-
den/ auch lest der Ertzhertzog Leopoldus mit seiner Kriegswerbung an vnterschiedlichen orten
dapffer fortfahren/ also das anders nichts/ als Krieg vorhanden.
Auß dem Hage/ vom 26. November.
Allhie bemuͤhet man sich noch starck/ vmb alle sachen in vollkommene versicherung der
Staͤnde/ auch die Commercien vnd andere puncten in gute ordnung zubringen/ damit man sich
mit deß Ertzhertzogen Deputirten zu einem guten gnuͤgen vergleichen moͤchte. Die Englische
Compagnia so biß dahero in der Herrn Staden Dienst gewest/ ziehen auff die Clevische Fron-
tiren, wie in gleichem die Fantzoͤsische vor diesem gethan/ im fall der not beiden Fuͤrsten Bran-
den: vnd Newburg/ wann die Spanischen sich in die Guͤlischen sachen ein mischen werden/
bey zuspringen. Pariser Brieff melden/ das selbiger Koͤnig dem Hertzog von Bullion zuent-
botten/ sich mit der Aacher Reutterey auff die Frontiren von Lottringen zubegeben/ gleichfals
obgedachten Fuͤrsten in zeit der noht hilff zuleisten.
Auß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning, DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Transkription.
(2013-05-21T10:00:00Z)
Universitätsbibliothek Heidelberg: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T10:00:00Z)
Stefanie Seim: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T10:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |