Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Relation: Aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien: so sich hin und wider in Hoch- und Nieder-Teutschland, auch in [...] verlauffen und zutragen möchte. [Straßburg], 1609.

Bild:
<< vorherige Seite

May handen vnd macht stehen/ nit folge/ so werde er sich keines wegs lenger auffhalten laßen/
sonderlich weil er ohn das von den Churfürsten/ Fürsten vnnd Stenden wegen deß langen
verzugs zu ruck gefordert werde. Die Türckische Bottschafft wird in 200. Persohnen vnnd
150. Pferd starck hieher verwartet.

Ein Andere vom 19. Dito.

Allhie will verlauten/ es sey gar kein Türckische Bottschafft vnter wegs/ wie dann von
solcher auff den Vngarischen Grentzen nichts gehört werde/ daher die Commissarien von Po-
len vorgestern durch Kays. befehl alher gefordert worden/ auff welche dann bereit jhr May. in
8000 fl vnkosten gangen/ ist sich auch wol zuverwundern/ das am Kays. Hoff nicht gwissere
kundschafften gehalten werden. Der Bömischen Stende Directores, weil sie sehen/ das Kay.
May. den obersten Cantzler in den vornemsten puncten defendiren/ also fangen sie an/ mit
demselben sich wider zuvereinigen/ sind auch die sachen so weit kommen/ das er bey seinem
Ampt bleiben/ aber 2 andere Cantzler/ als ein Teutscher vnd ein Böhmischer Augspurgischer
Confeßion sollen bestelt werden/ welchs jhr May. noch zu bedencken gezogen. Auß Vngarn
vnd Mehrern sollen gesanden alher kommen/ mit den Böhmischen Stenden/ so wol als den
Schlesischen vnlangst gethan/ ein ewige Bündnuß wegen der Religion zumachen. Die Bö-
mischen Stend haben auch beschlossen/ daß hinfüro kein Ritterstands Persohn im Landt soll
angenommen werden/ er beweise dann sein ankunfft von 3. Anherrn/ vnnd daß er ein Lehen
gut in jahrs frist auffs wenigeste 10000 Thaler wehrt erkauffe/ wo nicht/ soll er wider Caßirt
werden/ vnd weil die Stende zu der Academia vnd Consistorio einen Truckerherrn zu vnver-
meidenlicher jhrer notturfft begert/ ist jhnen solcher der gestalt verwilligt worden/ das sie alles
so sie Trucken wollen/ zuvor gehn Hoff hinauff zu ersehen geben sollen/ darinn aber die Stende
noch nicht consentirt oder bewilligt haben.

ENDE.

[Abbildung]

May handen vnd macht stehen/ nit folge/ so werde er sich keines wegs lenger auffhalten laßen/
sonderlich weil er ohn das von den Churfuͤrsten/ Fuͤrsten vnnd Stenden wegen deß langen
verzugs zu ruck gefordert werde. Die Tuͤrckische Bottschafft wird in 200. Persohnen vnnd
150. Pferd starck hieher verwartet.

Ein Andere vom 19. Dito.

Allhie will verlauten/ es sey gar kein Tuͤrckische Bottschafft vnter wegs/ wie dann von
solcher auff den Vngarischen Grentzen nichts gehoͤrt werde/ daher die Commissarien von Po-
len vorgestern durch Kays. befehl alher gefordert worden/ auff welche dann bereit jhr May. in
8000 fl vnkosten gangen/ ist sich auch wol zuverwundern/ das am Kays. Hoff nicht gwissere
kundschafften gehalten werden. Der Boͤmischen Stende Directores, weil sie sehen/ das Kay.
May. den obersten Cantzler in den vornemsten puncten defendiren/ also fangen sie an/ mit
demselben sich wider zuvereinigen/ sind auch die sachen so weit kommen/ das er bey seinem
Ampt bleiben/ aber 2 andere Cantzler/ als ein Teutscher vnd ein Boͤhmischer Augspurgischer
Confeßion sollen bestelt werden/ welchs jhr May. noch zu bedencken gezogen. Auß Vngarn
vnd Mehrern sollen gesanden alher kommen/ mit den Boͤhmischen Stenden/ so wol als den
Schlesischen vnlangst gethan/ ein ewige Buͤndnuß wegen der Religion zumachen. Die Boͤ-
mischen Stend haben auch beschlossen/ daß hinfuͤro kein Ritterstands Persohn im Landt soll
angenommen werden/ er beweise dann sein ankunfft von 3. Anherrn/ vnnd daß er ein Lehen
gut in jahrs frist auffs wenigeste 10000 Thaler wehrt erkauffe/ wo nicht/ soll er wider Caßirt
werden/ vnd weil die Stende zu der Academia vnd Consistorio einen Truckerherrn zu vnver-
meidenlicher jhrer notturfft begert/ ist jhnen solcher der gestalt verwilligt worden/ das sie alles
so sie Trucken wollen/ zuvor gehn Hoff hinauff zu ersehen geben sollen/ darinn aber die Stende
noch nicht consentirt oder bewilligt haben.

ENDE.

[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0171" n="[167]"/>
May handen vnd macht stehen/ nit folge/ so werde er sich keines wegs lenger auffhalten laßen/<lb/>
sonderlich weil er ohn das von den Churfu&#x0364;rsten/ Fu&#x0364;rsten vnnd Stenden wegen deß langen<lb/>
verzugs zu ruck gefordert werde. Die Tu&#x0364;rckische Bottschafft wird in 200. Persohnen vnnd<lb/>
150. Pferd starck hieher verwartet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ein Andere vom 19. Dito. </hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Allhie will verlauten/ es sey gar kein Tu&#x0364;rckische Bottschafft vnter wegs/ wie dann von<lb/>
solcher auff den Vngarischen Grentzen nichts geho&#x0364;rt werde/ daher die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Commissarien</hi></hi> von Po-<lb/>
len vorgestern durch Kays. befehl alher gefordert worden/ auff welche dann bereit jhr May. in<lb/>
8000 fl vnkosten gangen/ ist sich auch wol zuverwundern/ das am Kays. Hoff nicht gwissere<lb/>
kundschafften gehalten werden. Der Bo&#x0364;mischen Stende <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Directores</hi></hi>, weil sie sehen/ das Kay.<lb/>
May. den obersten Cantzler in den vornemsten puncten defendiren/ also fangen sie an/ mit<lb/>
demselben sich wider zuvereinigen/ sind auch die sachen so weit kommen/ das er bey seinem<lb/>
Ampt bleiben/ aber 2 andere Cantzler/ als ein Teutscher vnd ein Bo&#x0364;hmischer Augspurgischer<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Confeßion</hi></hi> sollen bestelt werden/ welchs jhr May. noch zu bedencken gezogen. Auß Vngarn<lb/>
vnd Mehrern sollen gesanden alher kommen/ mit den Bo&#x0364;hmischen Stenden/ so wol als den<lb/>
Schlesischen vnlangst gethan/ ein ewige Bu&#x0364;ndnuß wegen der Religion zumachen. Die Bo&#x0364;-<lb/>
mischen Stend haben auch beschlossen/ daß hinfu&#x0364;ro kein Ritterstands Persohn im Landt soll<lb/>
angenommen werden/ er beweise dann sein ankunfft von 3. Anherrn/ vnnd daß er ein Lehen<lb/>
gut in jahrs frist auffs wenigeste 10000 Thaler wehrt erkauffe/ wo nicht/ soll er wider <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Caßirt<lb/></hi></hi>werden/ vnd weil die Stende zu der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Academia</hi></hi> vnd <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Consistorio</hi></hi> einen Truckerherrn zu vnver-<lb/>
meidenlicher  jhrer notturfft begert/ ist jhnen solcher der gestalt verwilligt worden/ das sie alles<lb/>
so sie Trucken wollen/ zuvor gehn Hoff hinauff zu ersehen geben sollen/ darinn aber die Stende<lb/>
noch nicht <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">consentirt</hi></hi> oder bewilligt haben.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p><lb/>
          <figure/><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[167]/0171] May handen vnd macht stehen/ nit folge/ so werde er sich keines wegs lenger auffhalten laßen/ sonderlich weil er ohn das von den Churfuͤrsten/ Fuͤrsten vnnd Stenden wegen deß langen verzugs zu ruck gefordert werde. Die Tuͤrckische Bottschafft wird in 200. Persohnen vnnd 150. Pferd starck hieher verwartet. Ein Andere vom 19. Dito. Allhie will verlauten/ es sey gar kein Tuͤrckische Bottschafft vnter wegs/ wie dann von solcher auff den Vngarischen Grentzen nichts gehoͤrt werde/ daher die Commissarien von Po- len vorgestern durch Kays. befehl alher gefordert worden/ auff welche dann bereit jhr May. in 8000 fl vnkosten gangen/ ist sich auch wol zuverwundern/ das am Kays. Hoff nicht gwissere kundschafften gehalten werden. Der Boͤmischen Stende Directores, weil sie sehen/ das Kay. May. den obersten Cantzler in den vornemsten puncten defendiren/ also fangen sie an/ mit demselben sich wider zuvereinigen/ sind auch die sachen so weit kommen/ das er bey seinem Ampt bleiben/ aber 2 andere Cantzler/ als ein Teutscher vnd ein Boͤhmischer Augspurgischer Confeßion sollen bestelt werden/ welchs jhr May. noch zu bedencken gezogen. Auß Vngarn vnd Mehrern sollen gesanden alher kommen/ mit den Boͤhmischen Stenden/ so wol als den Schlesischen vnlangst gethan/ ein ewige Buͤndnuß wegen der Religion zumachen. Die Boͤ- mischen Stend haben auch beschlossen/ daß hinfuͤro kein Ritterstands Persohn im Landt soll angenommen werden/ er beweise dann sein ankunfft von 3. Anherrn/ vnnd daß er ein Lehen gut in jahrs frist auffs wenigeste 10000 Thaler wehrt erkauffe/ wo nicht/ soll er wider Caßirt werden/ vnd weil die Stende zu der Academia vnd Consistorio einen Truckerherrn zu vnver- meidenlicher jhrer notturfft begert/ ist jhnen solcher der gestalt verwilligt worden/ das sie alles so sie Trucken wollen/ zuvor gehn Hoff hinauff zu ersehen geben sollen/ darinn aber die Stende noch nicht consentirt oder bewilligt haben. ENDE. [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning, DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Transkription. (2013-05-21T10:00:00Z)
Universitätsbibliothek Heidelberg: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T10:00:00Z)
Stefanie Seim: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T10:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_relation_1609
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_relation_1609/171
Zitationshilfe: Relation: Aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien: so sich hin und wider in Hoch- und Nieder-Teutschland, auch in [...] verlauffen und zutragen möchte. [Straßburg], 1609, S. [167]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_relation_1609/171>, abgerufen am 21.11.2024.