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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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mit willigem Herzen die Ermahnung des
Priesters anzunehmen?

3. Beichte aufrichtig. Laß dich nie
durch falsche Scham oder Furcht verleiten,
eine schwere Sünde zu verschweigen, zu
bemänteln oder zu verkleinern. Du beich-
test sonst ungültig und begehst eine neue
schwere Sünde, einen Gottesraub. Be-
denke doch, daß du die verschwiegene Sünde
früh oder spät doch beichten mußt, wenn
du nicht ewig zugrunde gehen willst. Du
kennst das Wort des heiligen Augustin:
Entweder bekennen oder brennen. Warum
deshalb verschweigen? Warum verschie-
ben auf später? Wird es dir dann nicht
viel schwerer? Sind deine Sünden dann
nicht noch zahlreicher geworden? - Ver-
giß doch nicht, daß es besser und leichter
ist, dem Beichtvater im geheimen deine
Sünden zu beichten, als sie am Tage des
Gerichtes vor allen Menschen, allen Engeln
und Heiligen des Himmels zu deiner ewi-
gen Schande und Verdammung bekennen
zu müssen. - Zudem weißt du, daß der
Beichtvater dich um so mehr schätzen und
lieben wird, je mehr er an dir die Gnade
der Bekehrung und die Aufrichtigkeit dei-
nes Herzens wahrnimmt. Du weißt, daß
er die menschliche Schwachheit und Arm-
seligkeit nur zu wohl kennt und deshalb
auch großes Mitleid mit dir hat. Du
weißt auch, daß er zum strengsten, immer-

mit willigem Herzen die Ermahnung des
Priesters anzunehmen?

3. Beichte aufrichtig. Laß dich nie
durch falsche Scham oder Furcht verleiten,
eine schwere Sünde zu verschweigen, zu
bemänteln oder zu verkleinern. Du beich-
test sonst ungültig und begehst eine neue
schwere Sünde, einen Gottesraub. Be-
denke doch, daß du die verschwiegene Sünde
früh oder spät doch beichten mußt, wenn
du nicht ewig zugrunde gehen willst. Du
kennst das Wort des heiligen Augustin:
Entweder bekennen oder brennen. Warum
deshalb verschweigen? Warum verschie-
ben auf später? Wird es dir dann nicht
viel schwerer? Sind deine Sünden dann
nicht noch zahlreicher geworden? – Ver-
giß doch nicht, daß es besser und leichter
ist, dem Beichtvater im geheimen deine
Sünden zu beichten, als sie am Tage des
Gerichtes vor allen Menschen, allen Engeln
und Heiligen des Himmels zu deiner ewi-
gen Schande und Verdammung bekennen
zu müssen. – Zudem weißt du, daß der
Beichtvater dich um so mehr schätzen und
lieben wird, je mehr er an dir die Gnade
der Bekehrung und die Aufrichtigkeit dei-
nes Herzens wahrnimmt. Du weißt, daß
er die menschliche Schwachheit und Arm-
seligkeit nur zu wohl kennt und deshalb
auch großes Mitleid mit dir hat. Du
weißt auch, daß er zum strengsten, immer-

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[88/0089] mit willigem Herzen die Ermahnung des Priesters anzunehmen? 3. Beichte aufrichtig. Laß dich nie durch falsche Scham oder Furcht verleiten, eine schwere Sünde zu verschweigen, zu bemänteln oder zu verkleinern. Du beich- test sonst ungültig und begehst eine neue schwere Sünde, einen Gottesraub. Be- denke doch, daß du die verschwiegene Sünde früh oder spät doch beichten mußt, wenn du nicht ewig zugrunde gehen willst. Du kennst das Wort des heiligen Augustin: Entweder bekennen oder brennen. Warum deshalb verschweigen? Warum verschie- ben auf später? Wird es dir dann nicht viel schwerer? Sind deine Sünden dann nicht noch zahlreicher geworden? – Ver- giß doch nicht, daß es besser und leichter ist, dem Beichtvater im geheimen deine Sünden zu beichten, als sie am Tage des Gerichtes vor allen Menschen, allen Engeln und Heiligen des Himmels zu deiner ewi- gen Schande und Verdammung bekennen zu müssen. – Zudem weißt du, daß der Beichtvater dich um so mehr schätzen und lieben wird, je mehr er an dir die Gnade der Bekehrung und die Aufrichtigkeit dei- nes Herzens wahrnimmt. Du weißt, daß er die menschliche Schwachheit und Arm- seligkeit nur zu wohl kennt und deshalb auch großes Mitleid mit dir hat. Du weißt auch, daß er zum strengsten, immer-

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/89>, abgerufen am 27.11.2024.