Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

Bild:
<< vorherige Seite

Habe ich andern Schaden zugefügt (Kleider,
Geräte, ungerechte Prozesse)? Großen Scha-
den? Habe ich andere betrogen (falsches Maß,
falsches Geld, falsche Ware)? Habe ich die Not
des Nächsten zu meinem Vorteil mißbraucht, in-
dem ich Wucherpreise für Lebensmittel ver-
langte? Habe ich die schuldige Arbeit schlecht
verrichtet? Habe ich den angerichteten Schaden
nicht gut gemacht, sobald ich es konnte? die
eigenen Sachen vergeudet? Habe ich den
Willen gehabt, zu stehlen?

8. Gebot (Wahrheit, guter Name).
Habe ich gelogen, mit oder ohne Schaden für
andere? geheuchelt? Habe ich ohne Grund vom
Nächsten etwas Böses vermutet? freventlich ge-
urteilt? Habe ich die verborgenen Fehler des
Nächsten ohne Not aufgedeckt (Ehrabschneidung),
etwa um Streit zu stiften (Ohrenbläserei)?
Habe ich unwahre Fehler vom Nächsten aus-
gesagt oder seine wahren Fehler vergrößert
(Verleumdung)? Habe ich Ehrabschneidung
veranlaßt oder mit Wohlgefallen angehört?
Habe ich Fehler anderer verschwiegen, die ich
hätte anzeigen sollen? Habe ich die verletzte
Ehre und den dadurch zugefügten Schaden
wieder gutgemacht? Habe ich Geheimnisse zu
erfahren gesucht oder verraten?

Reue und Vorsatz.

Nach der Gewissenserforschung sollst du nicht so-
gleich in den Beichtstuhl gehen, sondern zuvor eine
herzliche Reue über deine Sünden erwecken.

Die Reue ist ein Schmerz der Seele und
ein Abscheu über die begangenen Sünden,
verbunden mit dem festen Vorsatz, in Zu-

Habe ich andern Schaden zugefügt (Kleider,
Geräte, ungerechte Prozesse)? Großen Scha-
den? Habe ich andere betrogen (falsches Maß,
falsches Geld, falsche Ware)? Habe ich die Not
des Nächsten zu meinem Vorteil mißbraucht, in-
dem ich Wucherpreise für Lebensmittel ver-
langte? Habe ich die schuldige Arbeit schlecht
verrichtet? Habe ich den angerichteten Schaden
nicht gut gemacht, sobald ich es konnte? die
eigenen Sachen vergeudet? Habe ich den
Willen gehabt, zu stehlen?

8. Gebot (Wahrheit, guter Name).
Habe ich gelogen, mit oder ohne Schaden für
andere? geheuchelt? Habe ich ohne Grund vom
Nächsten etwas Böses vermutet? freventlich ge-
urteilt? Habe ich die verborgenen Fehler des
Nächsten ohne Not aufgedeckt (Ehrabschneidung),
etwa um Streit zu stiften (Ohrenbläserei)?
Habe ich unwahre Fehler vom Nächsten aus-
gesagt oder seine wahren Fehler vergrößert
(Verleumdung)? Habe ich Ehrabschneidung
veranlaßt oder mit Wohlgefallen angehört?
Habe ich Fehler anderer verschwiegen, die ich
hätte anzeigen sollen? Habe ich die verletzte
Ehre und den dadurch zugefügten Schaden
wieder gutgemacht? Habe ich Geheimnisse zu
erfahren gesucht oder verraten?

Reue und Vorsatz.

Nach der Gewissenserforschung sollst du nicht so-
gleich in den Beichtstuhl gehen, sondern zuvor eine
herzliche Reue über deine Sünden erwecken.

Die Reue ist ein Schmerz der Seele und
ein Abscheu über die begangenen Sünden,
verbunden mit dem festen Vorsatz, in Zu-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div>
          <div>
            <p rendition="#s"><pb facs="#f0078" xml:id="F9_001_1921_pb0077_0001" n="77"/>
Habe ich andern Schaden zugefügt (Kleider,<lb/>
Geräte, ungerechte Prozesse)? Großen Scha-<lb/>
den? Habe ich andere betrogen (falsches Maß,<lb/>
falsches Geld, falsche Ware)? Habe ich die Not<lb/>
des Nächsten zu meinem Vorteil mißbraucht, in-<lb/>
dem ich Wucherpreise für Lebensmittel ver-<lb/>
langte? Habe ich die schuldige Arbeit schlecht<lb/>
verrichtet? Habe ich den angerichteten Schaden<lb/>
nicht gut gemacht, sobald ich es konnte? die<lb/>
eigenen Sachen vergeudet? Habe ich den<lb/>
Willen gehabt, zu stehlen?</p>
            <p rendition="#s"><hi rendition="#b">8. Gebot</hi> (<hi rendition="#g">Wahrheit, guter Name</hi>).<lb/>
Habe ich gelogen, mit oder ohne Schaden für<lb/>
andere? geheuchelt? Habe ich ohne Grund vom<lb/>
Nächsten etwas Böses vermutet? freventlich ge-<lb/>
urteilt? Habe ich die verborgenen Fehler des<lb/>
Nächsten ohne Not aufgedeckt (Ehrabschneidung),<lb/>
etwa um Streit zu stiften (Ohrenbläserei)?<lb/>
Habe ich unwahre Fehler vom Nächsten aus-<lb/>
gesagt oder seine wahren Fehler vergrößert<lb/>
(Verleumdung)? Habe ich Ehrabschneidung<lb/>
veranlaßt oder mit Wohlgefallen angehört?<lb/>
Habe ich Fehler anderer verschwiegen, die ich<lb/>
hätte anzeigen sollen? Habe ich die verletzte<lb/>
Ehre und den dadurch zugefügten Schaden<lb/>
wieder gutgemacht? Habe ich Geheimnisse zu<lb/>
erfahren gesucht oder verraten?</p>
          </div>
          <div>
            <head rendition="#c">Reue und Vorsatz.</head><lb/>
            <p rendition="#s">Nach der Gewissenserforschung sollst du nicht so-<lb/>
gleich in den Beichtstuhl gehen, sondern zuvor eine<lb/>
herzliche Reue über deine Sünden erwecken.</p>
            <p>Die Reue ist ein Schmerz der Seele und<lb/>
ein Abscheu über die begangenen Sünden,<lb/>
verbunden mit dem festen Vorsatz, in Zu-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0078] Habe ich andern Schaden zugefügt (Kleider, Geräte, ungerechte Prozesse)? Großen Scha- den? Habe ich andere betrogen (falsches Maß, falsches Geld, falsche Ware)? Habe ich die Not des Nächsten zu meinem Vorteil mißbraucht, in- dem ich Wucherpreise für Lebensmittel ver- langte? Habe ich die schuldige Arbeit schlecht verrichtet? Habe ich den angerichteten Schaden nicht gut gemacht, sobald ich es konnte? die eigenen Sachen vergeudet? Habe ich den Willen gehabt, zu stehlen? 8. Gebot (Wahrheit, guter Name). Habe ich gelogen, mit oder ohne Schaden für andere? geheuchelt? Habe ich ohne Grund vom Nächsten etwas Böses vermutet? freventlich ge- urteilt? Habe ich die verborgenen Fehler des Nächsten ohne Not aufgedeckt (Ehrabschneidung), etwa um Streit zu stiften (Ohrenbläserei)? Habe ich unwahre Fehler vom Nächsten aus- gesagt oder seine wahren Fehler vergrößert (Verleumdung)? Habe ich Ehrabschneidung veranlaßt oder mit Wohlgefallen angehört? Habe ich Fehler anderer verschwiegen, die ich hätte anzeigen sollen? Habe ich die verletzte Ehre und den dadurch zugefügten Schaden wieder gutgemacht? Habe ich Geheimnisse zu erfahren gesucht oder verraten? Reue und Vorsatz. Nach der Gewissenserforschung sollst du nicht so- gleich in den Beichtstuhl gehen, sondern zuvor eine herzliche Reue über deine Sünden erwecken. Die Reue ist ein Schmerz der Seele und ein Abscheu über die begangenen Sünden, verbunden mit dem festen Vorsatz, in Zu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/78
Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/78>, abgerufen am 27.11.2024.