Leben schleppen müssen. Noch schlimmere Folgen für die Nachkommen kann es haben, wenn Vater oder Mutter durch Ausschweifungen sich ansteckende Krank- heiten zugezogen haben. Hier gilt das Wort der Schrift: "Kinder des Fluches sind die Kinder der Sünder. Ihr Erbe verlieren sie und ihre Nachkommen werden die Schmach nicht los. Jammern werden sie über den ruchlosen Vater, denn ihm verdanken sie ihr Elend." (Sir. 41, 8-10.) Haltet darum die Sünde, besonders Un- mäßigkeit und Unlauterkeit, von eurem Leben und eurem Ehestande fern, wenn euch die Gesundheit eurer Kinder am Her- zen liegt. Wendet dann dem Ehesegen, den Gott euch schenkt, alle Sorge und Auf- merksamkeit zu. Die Mutter vor allem soll vor der Geburt des Kindes sich wohl hüten, durch Unvorsichtigkeit und Nach- lässigkeit Schaden anzustiften, der nicht mehr gut gemacht werden kann.
Christliche Mutter! Schwer würde es dein Gewissen belasten, wenn durch deine Fahrlässigkeit ein Leben nicht oder elend zur Welt käme, mehr aber noch, wenn frei- willige Schuld oder Absicht vorläge. Du kennst das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten! Jeder Angriff auf das Leben eines Kindes ist Mord, auch wenn das Leben erst seit kurzer Zeit besteht. Schon der Versuch ohne Wirkung ist schwer sündhaft,
Leben schleppen müssen. Noch schlimmere Folgen für die Nachkommen kann es haben, wenn Vater oder Mutter durch Ausschweifungen sich ansteckende Krank- heiten zugezogen haben. Hier gilt das Wort der Schrift: „Kinder des Fluches sind die Kinder der Sünder. Ihr Erbe verlieren sie und ihre Nachkommen werden die Schmach nicht los. Jammern werden sie über den ruchlosen Vater, denn ihm verdanken sie ihr Elend.“ (Sir. 41, 8–10.) Haltet darum die Sünde, besonders Un- mäßigkeit und Unlauterkeit, von eurem Leben und eurem Ehestande fern, wenn euch die Gesundheit eurer Kinder am Her- zen liegt. Wendet dann dem Ehesegen, den Gott euch schenkt, alle Sorge und Auf- merksamkeit zu. Die Mutter vor allem soll vor der Geburt des Kindes sich wohl hüten, durch Unvorsichtigkeit und Nach- lässigkeit Schaden anzustiften, der nicht mehr gut gemacht werden kann.
Christliche Mutter! Schwer würde es dein Gewissen belasten, wenn durch deine Fahrlässigkeit ein Leben nicht oder elend zur Welt käme, mehr aber noch, wenn frei- willige Schuld oder Absicht vorläge. Du kennst das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten! Jeder Angriff auf das Leben eines Kindes ist Mord, auch wenn das Leben erst seit kurzer Zeit besteht. Schon der Versuch ohne Wirkung ist schwer sündhaft,
<TEI><text><body><divn="2"><div><div><divn="2"><p><pbfacs="#f0278"xml:id="F9_001_1921_pb0277_0001"n="277"/>
Leben schleppen müssen. Noch schlimmere<lb/>
Folgen für die Nachkommen kann es<lb/>
haben, wenn Vater oder Mutter durch<lb/>
Ausschweifungen sich ansteckende Krank-<lb/>
heiten zugezogen haben. Hier gilt das<lb/>
Wort der Schrift: <q>„Kinder des Fluches<lb/>
sind die Kinder der Sünder. Ihr Erbe<lb/>
verlieren sie und ihre Nachkommen werden<lb/>
die Schmach nicht los. Jammern werden<lb/>
sie über den ruchlosen Vater, denn ihm<lb/>
verdanken sie ihr Elend.“</q> (Sir. 41, 8–10.)<lb/>
Haltet darum die Sünde, besonders Un-<lb/>
mäßigkeit und Unlauterkeit, von eurem<lb/>
Leben und eurem Ehestande fern, wenn<lb/>
euch die Gesundheit eurer Kinder am Her-<lb/>
zen liegt. Wendet dann dem Ehesegen,<lb/>
den Gott euch schenkt, alle Sorge und Auf-<lb/>
merksamkeit zu. Die Mutter vor allem<lb/>
soll vor der Geburt des Kindes sich wohl<lb/>
hüten, durch Unvorsichtigkeit und Nach-<lb/>
lässigkeit Schaden anzustiften, der nicht<lb/>
mehr gut gemacht werden kann.</p><p>Christliche Mutter! Schwer würde es<lb/>
dein Gewissen belasten, wenn durch deine<lb/>
Fahrlässigkeit ein Leben nicht oder elend<lb/>
zur Welt käme, mehr aber noch, wenn frei-<lb/>
willige Schuld oder Absicht vorläge. Du<lb/>
kennst das fünfte Gebot: Du sollst nicht<lb/>
töten! Jeder Angriff auf das Leben eines<lb/>
Kindes ist Mord, auch wenn das Leben<lb/>
erst seit kurzer Zeit besteht. Schon der<lb/>
Versuch ohne Wirkung ist schwer sündhaft,<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[277/0278]
Leben schleppen müssen. Noch schlimmere
Folgen für die Nachkommen kann es
haben, wenn Vater oder Mutter durch
Ausschweifungen sich ansteckende Krank-
heiten zugezogen haben. Hier gilt das
Wort der Schrift: „Kinder des Fluches
sind die Kinder der Sünder. Ihr Erbe
verlieren sie und ihre Nachkommen werden
die Schmach nicht los. Jammern werden
sie über den ruchlosen Vater, denn ihm
verdanken sie ihr Elend.“ (Sir. 41, 8–10.)
Haltet darum die Sünde, besonders Un-
mäßigkeit und Unlauterkeit, von eurem
Leben und eurem Ehestande fern, wenn
euch die Gesundheit eurer Kinder am Her-
zen liegt. Wendet dann dem Ehesegen,
den Gott euch schenkt, alle Sorge und Auf-
merksamkeit zu. Die Mutter vor allem
soll vor der Geburt des Kindes sich wohl
hüten, durch Unvorsichtigkeit und Nach-
lässigkeit Schaden anzustiften, der nicht
mehr gut gemacht werden kann.
Christliche Mutter! Schwer würde es
dein Gewissen belasten, wenn durch deine
Fahrlässigkeit ein Leben nicht oder elend
zur Welt käme, mehr aber noch, wenn frei-
willige Schuld oder Absicht vorläge. Du
kennst das fünfte Gebot: Du sollst nicht
töten! Jeder Angriff auf das Leben eines
Kindes ist Mord, auch wenn das Leben
erst seit kurzer Zeit besteht. Schon der
Versuch ohne Wirkung ist schwer sündhaft,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/278>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.