das Weib, und das Weib durch den Mann." (1. Kor. 7, 14.) Insbesondere erhaltet ihr die Gnade, einander stets treu und er- geben zu bleiben, die Lasten des Lebens zu tragen, die eheliche Keuschheit zu be- wahren und die euch von Gott geschenkten Kinder zum zeitlichen und ewigen Glücke zu erziehen.
Euer Stand hatden Himmel zum Zweck."Wachset und mehret euch", sprach Gott zum ersten Menschenpaare im Pa- radiese und in ihnen zu all ihren Nach- kommen, "und erfüllet die Erde." (1. Mos. 1, 28.) Dieser Zweck der Ehe gibt euch das Recht auf die hohe Elternwürde. Got- tes Stellvertreter sollt ihr sein, indem ihr Kindern das Leben schenkt und sie er- ziehet nach seinem Willen. So sollt ihr mithelfen, nicht bloß das Menschengeschlecht vor dem Aussterben zu bewahren, sondern der Kirche stets neue Kinder und dem Himmel stets neue Bürger zuzuführen.
Euer Stand hatdie Kirche zur Hüterin. Die Kirche verwirft und ver- urteilt die Ehe nicht. Sie betrachtet sie auch nicht als ein notwendiges Uebel, wenngleich sie den jungfräulichen Stand höher schätzt, "Heiraten ist gut", sagt der heilige Paulus, "nicht heiraten ist besser." (1. Kor. 7, 28.) "Wer es fassen kann, der fasse es." (Matth. 19, 12.) Die Kirche hat stets die höchsten Güter der Ehe, Ein-
das Weib, und das Weib durch den Mann.“ (1. Kor. 7, 14.) Insbesondere erhaltet ihr die Gnade, einander stets treu und er- geben zu bleiben, die Lasten des Lebens zu tragen, die eheliche Keuschheit zu be- wahren und die euch von Gott geschenkten Kinder zum zeitlichen und ewigen Glücke zu erziehen.
Euer Stand hatden Himmel zum Zweck.„Wachset und mehret euch“, sprach Gott zum ersten Menschenpaare im Pa- radiese und in ihnen zu all ihren Nach- kommen, „und erfüllet die Erde.“ (1. Mos. 1, 28.) Dieser Zweck der Ehe gibt euch das Recht auf die hohe Elternwürde. Got- tes Stellvertreter sollt ihr sein, indem ihr Kindern das Leben schenkt und sie er- ziehet nach seinem Willen. So sollt ihr mithelfen, nicht bloß das Menschengeschlecht vor dem Aussterben zu bewahren, sondern der Kirche stets neue Kinder und dem Himmel stets neue Bürger zuzuführen.
Euer Stand hatdie Kirche zur Hüterin. Die Kirche verwirft und ver- urteilt die Ehe nicht. Sie betrachtet sie auch nicht als ein notwendiges Uebel, wenngleich sie den jungfräulichen Stand höher schätzt, „Heiraten ist gut“, sagt der heilige Paulus, „nicht heiraten ist besser.“ (1. Kor. 7, 28.) „Wer es fassen kann, der fasse es.“ (Matth. 19, 12.) Die Kirche hat stets die höchsten Güter der Ehe, Ein-
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das Weib, und das Weib durch den Mann.“
(1. Kor. 7, 14.) Insbesondere erhaltet ihr
die Gnade, einander stets treu und er-
geben zu bleiben, die Lasten des Lebens
zu tragen, die eheliche Keuschheit zu be-
wahren und die euch von Gott geschenkten
Kinder zum zeitlichen und ewigen Glücke
zu erziehen.
Euer Stand hat den Himmel zum
Zweck. „Wachset und mehret euch“, sprach
Gott zum ersten Menschenpaare im Pa-
radiese und in ihnen zu all ihren Nach-
kommen, „und erfüllet die Erde.“ (1. Mos.
1, 28.) Dieser Zweck der Ehe gibt euch
das Recht auf die hohe Elternwürde. Got-
tes Stellvertreter sollt ihr sein, indem ihr
Kindern das Leben schenkt und sie er-
ziehet nach seinem Willen. So sollt ihr
mithelfen, nicht bloß das Menschengeschlecht
vor dem Aussterben zu bewahren, sondern
der Kirche stets neue Kinder und dem
Himmel stets neue Bürger zuzuführen.
Euer Stand hat die Kirche zur
Hüterin. Die Kirche verwirft und ver-
urteilt die Ehe nicht. Sie betrachtet sie
auch nicht als ein notwendiges Uebel,
wenngleich sie den jungfräulichen Stand
höher schätzt, „Heiraten ist gut“, sagt der
heilige Paulus, „nicht heiraten ist besser.“
(1. Kor. 7, 28.) „Wer es fassen kann, der
fasse es.“ (Matth. 19, 12.) Die Kirche
hat stets die höchsten Güter der Ehe, Ein-
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/269>, abgerufen am 26.11.2024.
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