sich erschöpft, für Essen und Trinken, Ord- nung und Reinlichkeit liebend sorgt und so dem Manne das Heim gemütlich gestaltet und ihn ans Haus fesselt. - Sorge, daß deine Liebe eine opferfreudige Liebe sei. Trotz inniger Zuneigung bleiben auch Ehe- leute Menschen, empfindsam und anspruchs- voll, mehr oder minder selbstsüchtig, Men- schen mit eigenem Willen, von verschie- denem Charakter und entgegengesetzten Anschauungen. Christliche Frau! Im Ehestande mußt du dich den Verhält- nissen, den persönlichen Neigungen, ja manchmal selbst den Launen deines Man- nes anbequemen. Glücklich, wenn du es verstehst, deine Wünsche und Ansprüche zurückzudrän- gen! Dann hast du das Geheimnis des Eheglücks gefunden. Opferfreudige Liebe gilt es besonders zu üben, wenn Unglück, Sorgen und Krankheiten her- einbrechen. Dann soll die Frau dem Manne eine Stütze sein und das Kreuz tragen helfen. Sie soll nicht durch Klagen, Unzufriedenheit und mürrisches Wesen ihm das Herz noch schwerer machen. Wo opfer- freudige Liebe herrscht, da wird das Her- zensband immer fester geschlungen, die Freuden verdoppelt, die Verdrießlichkeiten aber und Leiden, womit auch der glück- lichste Ehestand reichlich gesegnet ist, auf vier Schultern verteilt.
sich erschöpft, für Essen und Trinken, Ord- nung und Reinlichkeit liebend sorgt und so dem Manne das Heim gemütlich gestaltet und ihn ans Haus fesselt. – Sorge, daß deine Liebe eine opferfreudige Liebe sei. Trotz inniger Zuneigung bleiben auch Ehe- leute Menschen, empfindsam und anspruchs- voll, mehr oder minder selbstsüchtig, Men- schen mit eigenem Willen, von verschie- denem Charakter und entgegengesetzten Anschauungen. Christliche Frau! Im Ehestande mußt du dich den Verhält- nissen, den persönlichen Neigungen, ja manchmal selbst den Launen deines Man- nes anbequemen. Glücklich, wenn du es verstehst, deine Wünsche und Ansprüche zurückzudrän- gen! Dann hast du das Geheimnis des Eheglücks gefunden. Opferfreudige Liebe gilt es besonders zu üben, wenn Unglück, Sorgen und Krankheiten her- einbrechen. Dann soll die Frau dem Manne eine Stütze sein und das Kreuz tragen helfen. Sie soll nicht durch Klagen, Unzufriedenheit und mürrisches Wesen ihm das Herz noch schwerer machen. Wo opfer- freudige Liebe herrscht, da wird das Her- zensband immer fester geschlungen, die Freuden verdoppelt, die Verdrießlichkeiten aber und Leiden, womit auch der glück- lichste Ehestand reichlich gesegnet ist, auf vier Schultern verteilt.
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sich erschöpft, für Essen und Trinken, Ord-
nung und Reinlichkeit liebend sorgt und so
dem Manne das Heim gemütlich gestaltet
und ihn ans Haus fesselt. – Sorge, daß
deine Liebe eine opferfreudige Liebe sei.
Trotz inniger Zuneigung bleiben auch Ehe-
leute Menschen, empfindsam und anspruchs-
voll, mehr oder minder selbstsüchtig, Men-
schen mit eigenem Willen, von verschie-
denem Charakter und entgegengesetzten
Anschauungen. Christliche Frau! Im
Ehestande mußt du dich den Verhält-
nissen, den persönlichen Neigungen, ja
manchmal selbst den Launen deines Man-
nes anbequemen. Glücklich, wenn
du es verstehst, deine Wünsche
und Ansprüche zurückzudrän-
gen! Dann hast du das Geheimnis
des Eheglücks gefunden. Opferfreudige
Liebe gilt es besonders zu üben, wenn
Unglück, Sorgen und Krankheiten her-
einbrechen. Dann soll die Frau dem
Manne eine Stütze sein und das Kreuz
tragen helfen. Sie soll nicht durch Klagen,
Unzufriedenheit und mürrisches Wesen ihm
das Herz noch schwerer machen. Wo opfer-
freudige Liebe herrscht, da wird das Her-
zensband immer fester geschlungen, die
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aber und Leiden, womit auch der glück-
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/263>, abgerufen am 22.11.2024.
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