übersieht die Erbsünde mit ihren Folgen für Geist und Herz, man rechnet nicht mit Menschen, die immer selbstsüchtig und leidenschaftlich bleiben werden und unzu- frieden sind, solange sie auch nur einen sehen, der mehr hat als sie. Der große Kenner unserer Zeit und ihrer Schäden, Bischof Ketteler von Mainz, sagt: "Ein Arbeiter, der keine Religion hat, wird niemals zufrieden werden; religiös gesinnte Ar- beiter sind für die Sozial- demokratie nicht zu haben." - Bekenne Glauben und Vaterlandsliebe zu- gleich, indem du bei Wahlen für Gemeinde und Parlament stets so wählst, wie dein katholisches Gewissen es dir vor- schreibt, und nur dem Manne deine Stimme gibst, der deine und deiner Kinder heiligsten Rechte und kostbarsten Güter verteidigt und für die Freiheit und Rechte deiner Kirche in der Schule und im öffentlichen Leben ein- tritt. Laß dich in diesem Bekenntnisse deines Glaubens und deiner Vaterlands- treue durch keine Menschenfurcht einschüch- tern, aber auch durch keine Trägheit und Gleichgültigkeit davon abhalten. Sei katholisch überall, auch im Wirtshaus und auf der Arbeitsstätte, und mache aus dei- nen Grundsätzen kein Hehl. Suche auch als Staatsbürger Anschluß an Gesinnungs-
übersieht die Erbsünde mit ihren Folgen für Geist und Herz, man rechnet nicht mit Menschen, die immer selbstsüchtig und leidenschaftlich bleiben werden und unzu- frieden sind, solange sie auch nur einen sehen, der mehr hat als sie. Der große Kenner unserer Zeit und ihrer Schäden, Bischof Ketteler von Mainz, sagt: „Ein Arbeiter, der keine Religion hat, wird niemals zufrieden werden; religiös gesinnte Ar- beiter sind für die Sozial- demokratie nicht zu haben.“ – Bekenne Glauben und Vaterlandsliebe zu- gleich, indem du bei Wahlen für Gemeinde und Parlament stets so wählst, wie dein katholisches Gewissen es dir vor- schreibt, und nur dem Manne deine Stimme gibst, der deine und deiner Kinder heiligsten Rechte und kostbarsten Güter verteidigt und für die Freiheit und Rechte deiner Kirche in der Schule und im öffentlichen Leben ein- tritt. Laß dich in diesem Bekenntnisse deines Glaubens und deiner Vaterlands- treue durch keine Menschenfurcht einschüch- tern, aber auch durch keine Trägheit und Gleichgültigkeit davon abhalten. Sei katholisch überall, auch im Wirtshaus und auf der Arbeitsstätte, und mache aus dei- nen Grundsätzen kein Hehl. Suche auch als Staatsbürger Anschluß an Gesinnungs-
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übersieht die Erbsünde mit ihren Folgen
für Geist und Herz, man rechnet nicht mit
Menschen, die immer selbstsüchtig und
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frieden sind, solange sie auch nur einen
sehen, der mehr hat als sie. Der große
Kenner unserer Zeit und ihrer Schäden,
Bischof Ketteler von Mainz, sagt: „Ein
Arbeiter, der keine Religion
hat, wird niemals zufrieden
werden; religiös gesinnte Ar-
beiter sind für die Sozial-
demokratie nicht zu haben.“ –
Bekenne Glauben und Vaterlandsliebe zu-
gleich, indem du bei Wahlen für Gemeinde
und Parlament stets so wählst, wie dein
katholisches Gewissen es dir vor-
schreibt, und nur dem Manne deine
Stimme gibst, der deine und deiner
Kinder heiligsten Rechte und
kostbarsten Güter verteidigt und für die
Freiheit und Rechte deiner Kirche in der
Schule und im öffentlichen Leben ein-
tritt. Laß dich in diesem Bekenntnisse
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treue durch keine Menschenfurcht einschüch-
tern, aber auch durch keine Trägheit und
Gleichgültigkeit davon abhalten. Sei
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/243>, abgerufen am 24.11.2024.
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