Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.sein Verbrechen so groß/ er auch ohne das neben dem Leben das Gut ver- Mitwochs ist der Graff von Solms/ so wegen der beyden Fürsten
Zu Lingen seyn etlich Jtalianische Soldaten/ weil sie rebellirn wol- Aus Cölln den 27. Septembr. Den 23. diß ist Ertzhertzog Leopoldten Hoffgesind mit dero Paga- Beyden Fürsten ist auch nicht allein vom König aus Franckreich/
Vnser
sein Verbrechen so groß/ er auch ohne das neben dem Leben das Gut ver- Mitwochs ist der Graff von Solms/ so wegen der beyden Fuͤrsten
Zu Lingen seyn etlich Jtalianische Soldaten/ weil sie rebellirn wol- Aus Coͤlln den 27. Septembr. Den 23. diß ist Ertzhertzog Leopoldten Hoffgesind mit dero Paga- Beyden Fuͤrsten ist auch nicht allein vom Koͤnig aus Franckreich/
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0325"/> sein Verbrechen so groß/ er auch ohne das neben dem Leben das Gut ver-<lb/> wirckt/ daß jhme J. Koͤn. M. nicht verzeihen wolle/ ist also derselb den 23.<lb/> diß von Bruͤssel auff das Castel Vilvar gefuͤhrt/ vnnd erst besser verwahrt<lb/> worden/ moͤchte man es also mit jhme nicht lang machen/ sondern (wie es<lb/> mit andern allda geschicht) baldt heimlich expedirn.</p><lb/> <p>Mitwochs ist der Graff von Solms/ so wegen der beyden Fuͤrsten<lb/> beym Koͤnig in Franckreich gewest/ zu Bruͤssel durch vnd nach Disteldorff<lb/> gezogen/ So ist der obr. Leutenant Gent genant/ so vor diesem in Vngern<lb/> gedienet/ mit etlich Haupt vnd Befehlichsleuten/ vou Bruͤssel nach Guͤlch<lb/> zum Ertzhertzog Leopolt verruckt/ der solle ein Anzahl Reuter werben/ Wie<lb/> dann auch zu Guͤlch viel vnserer abgedanckten Soldaten angenommen<lb/> werden.</p><lb/> <p>Zu Lingen seyn etlich Jtalianische Soldaten/ weil sie rebellirn wol-<lb/> leu/ auffgehenckt worden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Coͤlln den 27. Septembr.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Den 23. diß ist Ertzhertzog Leopoldten Hoffgesind mit dero Paga-<lb/> glen mit 50. Pferden hiedurch nach Guͤlch verruckt/ dahin vergangene wo-<lb/> chen 30. Karren Kriegsruͤstung/ Proviant vnd andere Sachen mit star-<lb/> cker Confoia gefuͤhrt worden/ vnd wol ankommen/ Lest also gedachter Ertz-<lb/> hertzog die Vestung Guͤlch fortificirn/ vnd etliche halbe Mon vor der Stadt<lb/> Porten schlagen/ auch 1200. Mann zu Fuß vnd ein anzahl Reuter in die<lb/> Stadt vnd Schloß gelegt/ in welchem Schloß am Rennplatz 50. kleine<lb/> Haͤuser vnd Zelten auffgericht worden/ in deren jedem 6. Soldaten liegen/<lb/> deßgleichen etliche Marckatender Huͤtten vnd Garkuͤchen auffschlagen las-<lb/> sen/ vnd bey hoͤchster Straff verboten/ daß kein Guͤlch. Vnterthan beyden<lb/> Fuͤrsten einigen Dienst leisten solle/ Lest auch allhie noch etlich Fahnen ma-<lb/> chen/ Dargegen fahren beyde Fuͤrsten mit jhrer Kriegsruͤstung auch fort/<lb/> lassen 400. Reuter vnd etlich Compaga Fußvolck werben/ dazu sie vnter-<lb/> schiedtliche Oberste bestelt/ vnd das Staͤdtlein Abenhofen vnd Heinbach<lb/> bey Guͤlch starck fortificirn/ vnnd jedes Ort mit 400. Soldaten besetzen/<lb/> Auch im Werck auff der andern seiten nahent der Stadt/ neben der Ruhr/<lb/> (allda ein Paß daruͤber geht) ein Schantz zuschlagen/ denen von Guͤlch die<lb/> Auß: vnd Einfahrt zubenehmen.</p><lb/> <p>Beyden Fuͤrsten ist auch nicht allein vom Koͤnig aus Franckreich/<lb/> Engellandt/ Dennemarck/ sondern auch von den Chur: vnd Fuͤrsten gros-<lb/> se Huͤlff angeboten/ die werden also viel Volck zusammen bringen.</p><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Vnser</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0325]
sein Verbrechen so groß/ er auch ohne das neben dem Leben das Gut ver-
wirckt/ daß jhme J. Koͤn. M. nicht verzeihen wolle/ ist also derselb den 23.
diß von Bruͤssel auff das Castel Vilvar gefuͤhrt/ vnnd erst besser verwahrt
worden/ moͤchte man es also mit jhme nicht lang machen/ sondern (wie es
mit andern allda geschicht) baldt heimlich expedirn.
Mitwochs ist der Graff von Solms/ so wegen der beyden Fuͤrsten
beym Koͤnig in Franckreich gewest/ zu Bruͤssel durch vnd nach Disteldorff
gezogen/ So ist der obr. Leutenant Gent genant/ so vor diesem in Vngern
gedienet/ mit etlich Haupt vnd Befehlichsleuten/ vou Bruͤssel nach Guͤlch
zum Ertzhertzog Leopolt verruckt/ der solle ein Anzahl Reuter werben/ Wie
dann auch zu Guͤlch viel vnserer abgedanckten Soldaten angenommen
werden.
Zu Lingen seyn etlich Jtalianische Soldaten/ weil sie rebellirn wol-
leu/ auffgehenckt worden.
Aus Coͤlln den 27. Septembr.
Den 23. diß ist Ertzhertzog Leopoldten Hoffgesind mit dero Paga-
glen mit 50. Pferden hiedurch nach Guͤlch verruckt/ dahin vergangene wo-
chen 30. Karren Kriegsruͤstung/ Proviant vnd andere Sachen mit star-
cker Confoia gefuͤhrt worden/ vnd wol ankommen/ Lest also gedachter Ertz-
hertzog die Vestung Guͤlch fortificirn/ vnd etliche halbe Mon vor der Stadt
Porten schlagen/ auch 1200. Mann zu Fuß vnd ein anzahl Reuter in die
Stadt vnd Schloß gelegt/ in welchem Schloß am Rennplatz 50. kleine
Haͤuser vnd Zelten auffgericht worden/ in deren jedem 6. Soldaten liegen/
deßgleichen etliche Marckatender Huͤtten vnd Garkuͤchen auffschlagen las-
sen/ vnd bey hoͤchster Straff verboten/ daß kein Guͤlch. Vnterthan beyden
Fuͤrsten einigen Dienst leisten solle/ Lest auch allhie noch etlich Fahnen ma-
chen/ Dargegen fahren beyde Fuͤrsten mit jhrer Kriegsruͤstung auch fort/
lassen 400. Reuter vnd etlich Compaga Fußvolck werben/ dazu sie vnter-
schiedtliche Oberste bestelt/ vnd das Staͤdtlein Abenhofen vnd Heinbach
bey Guͤlch starck fortificirn/ vnnd jedes Ort mit 400. Soldaten besetzen/
Auch im Werck auff der andern seiten nahent der Stadt/ neben der Ruhr/
(allda ein Paß daruͤber geht) ein Schantz zuschlagen/ denen von Guͤlch die
Auß: vnd Einfahrt zubenehmen.
Beyden Fuͤrsten ist auch nicht allein vom Koͤnig aus Franckreich/
Engellandt/ Dennemarck/ sondern auch von den Chur: vnd Fuͤrsten gros-
se Huͤlff angeboten/ die werden also viel Volck zusammen bringen.
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