Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.Aus Antdorff vom 10. Julij/ Anno 1609. HErr Oberster von Barmesan/ ist mit seinen Befehlchsleu- Zu Brüssel erwartet man auch/ deß Don Barnabe Petrosa/ vnnd
Demnach in hiessiges Castell 1000. Span. Soldaten gelegt wor- Aus Cölln den 12. Dito. Zu Disteldorff weret der Landtag noch/ allda die Proposition von
Der jenige so am besten zu der Gülch. Landen Succession berechti- Die Fürstl. Begräbnis/ mit der Ständ Raht vnd gutachten/ mit
Die Ständ bey Christl. Religion vnd Freyheit handzuhaben/ vnd
Obwohlen die anwesende Räht vnd Landtständ/ auff diese Proposi- Mayst. A ij
Aus Antdorff vom 10. Julij/ Anno 1609. HErr Oberster von Barmesan/ ist mit seinen Befehlchsleu- Zu Bruͤssel erwartet man auch/ deß Don Barnabe Petrosa/ vnnd
Demnach in hiessiges Castell 1000. Span. Soldaten gelegt wor- Aus Coͤlln den 12. Dito. Zu Disteldorff weret der Landtag noch/ allda die Proposition von
Der jenige so am besten zu der Guͤlch. Landen Succession berechti- Die Fuͤrstl. Begraͤbnis/ mit der Staͤnd Raht vnd gutachten/ mit
Die Staͤnd bey Christl. Religion vnd Freyheit handzuhaben/ vnd
Obwohlen die anwesende Raͤht vnd Landtstaͤnd/ auff diese Proposi- Mayst. A ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0225"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Antdorff vom 10. Julij/ Anno 1609.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">H</hi>Err Oberster von Barmesan/ ist mit seinen Befehlchsleu-<lb/></hi> ten vnd Com̃issarien nach Flandern verreiset/ demselben deutschen<lb/> Regiment wird abgedancket/ vnnd dem Kriegsvolck durch vnnd<lb/> durch ein drittheil jhrer Besoldung bezahlet/ Wann nun allem<lb/> deutschen Volck abgedancket/ So reiset der Spinola nach Spannia/ vnd<lb/> seyn J. F. D. sampt der Jnfanta/ nach vollendeter Wahlfart/ wieder gen<lb/> Bruͤssel kommen/ allda die Fuͤrstl. Brandenb. vnd Newburg. Gesandten<lb/> Audientz gehabt/ aber noch schlechten Bescheidt wegen der Lehen erlanget/<lb/> morgen sollen sie wieder abgefertigt werden.</p><lb/> <p>Zu Bruͤssel erwartet man auch/ deß Don Barnabe Petrosa/ vnnd<lb/> der Ratification aus Span. teglich/ biß auff derselben Ankunfft werden<lb/> fast alle Sachen/ so woln auff der Holl. als hiesigen seiten verschoben.</p><lb/> <p>Demnach in hiessiges Castell 1000. Span. Soldaten gelegt wor-<lb/> den/ hat der Castellan darauff an hiessigem Raht/ die Schluͤssel zu allen<lb/> Porten begehrt/ dessen sie sich gewiedert/ vnd Gesandte zu J. D. geschicket/<lb/> solches abzuschaffen/ Es gehet aber die Sag/ man werde noch 2000. Spa.<lb/> hieher legen/ vnd den Magistrat verendern.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Coͤlln den 12. Dito.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Zu Disteldorff weret der Landtag noch/ allda die Proposition von<lb/> beyden Fuͤrsten/ Brandenb. vnd Newburg gethan/ kuͤrtzlich folgenden Jn-<lb/> halts:</p><lb/> <p>Der jenige so am besten zu der Guͤlch. Landen Succession berechti-<lb/> get/ in die Posseß vnd Verwaltung/ angenom̃en vnd gehuldigt werden solle/<lb/> doch ohne Nachtheil der Jnteressirten/ auch Key. M. Gerechtigkeit.</p><lb/> <p>Die Fuͤrstl. Begraͤbnis/ mit der Staͤnd Raht vnd gutachten/ mit<lb/> ehestem zubefoͤrdern/ vnd die Fuͤrstl. Wittwe wegen der Heyrahts Pacten/<lb/> vnd Witthumbs verschreibung zu contentirn.</p><lb/> <p>Die Staͤnd bey Christl. Religion vnd Freyheit handzuhaben/ vnd<lb/> rechte Politische Ordnung zuuerfassen/ vnnd die hinterlassene Raͤht vnnd<lb/> Fuͤrstl. Beambte wieder in newe Bestallung vnd Pflicht zunehmen/ Auch<lb/> wegen dieser gefehrlichen Leuffte/ auff bequeme Defension Mittel zugeden-<lb/> cken.</p><lb/> <p>Obwohlen die anwesende Raͤht vnd Landtstaͤnd/ auff diese Proposi-<lb/> tion zu antworten/ sich noch etwas bedacht/ fuͤrnemlich weilen der Graff<lb/> von Hohenzollern/ so hoch vnd ernsthafft/ sein werbung im Namen Keyser.<lb/> <fw type="sig" place="bottom">A ij</fw> <fw type="catch" place="bottom">Mayst.</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0225]
Aus Antdorff vom 10. Julij/ Anno 1609.
HErr Oberster von Barmesan/ ist mit seinen Befehlchsleu-
ten vnd Com̃issarien nach Flandern verreiset/ demselben deutschen
Regiment wird abgedancket/ vnnd dem Kriegsvolck durch vnnd
durch ein drittheil jhrer Besoldung bezahlet/ Wann nun allem
deutschen Volck abgedancket/ So reiset der Spinola nach Spannia/ vnd
seyn J. F. D. sampt der Jnfanta/ nach vollendeter Wahlfart/ wieder gen
Bruͤssel kommen/ allda die Fuͤrstl. Brandenb. vnd Newburg. Gesandten
Audientz gehabt/ aber noch schlechten Bescheidt wegen der Lehen erlanget/
morgen sollen sie wieder abgefertigt werden.
Zu Bruͤssel erwartet man auch/ deß Don Barnabe Petrosa/ vnnd
der Ratification aus Span. teglich/ biß auff derselben Ankunfft werden
fast alle Sachen/ so woln auff der Holl. als hiesigen seiten verschoben.
Demnach in hiessiges Castell 1000. Span. Soldaten gelegt wor-
den/ hat der Castellan darauff an hiessigem Raht/ die Schluͤssel zu allen
Porten begehrt/ dessen sie sich gewiedert/ vnd Gesandte zu J. D. geschicket/
solches abzuschaffen/ Es gehet aber die Sag/ man werde noch 2000. Spa.
hieher legen/ vnd den Magistrat verendern.
Aus Coͤlln den 12. Dito.
Zu Disteldorff weret der Landtag noch/ allda die Proposition von
beyden Fuͤrsten/ Brandenb. vnd Newburg gethan/ kuͤrtzlich folgenden Jn-
halts:
Der jenige so am besten zu der Guͤlch. Landen Succession berechti-
get/ in die Posseß vnd Verwaltung/ angenom̃en vnd gehuldigt werden solle/
doch ohne Nachtheil der Jnteressirten/ auch Key. M. Gerechtigkeit.
Die Fuͤrstl. Begraͤbnis/ mit der Staͤnd Raht vnd gutachten/ mit
ehestem zubefoͤrdern/ vnd die Fuͤrstl. Wittwe wegen der Heyrahts Pacten/
vnd Witthumbs verschreibung zu contentirn.
Die Staͤnd bey Christl. Religion vnd Freyheit handzuhaben/ vnd
rechte Politische Ordnung zuuerfassen/ vnnd die hinterlassene Raͤht vnnd
Fuͤrstl. Beambte wieder in newe Bestallung vnd Pflicht zunehmen/ Auch
wegen dieser gefehrlichen Leuffte/ auff bequeme Defension Mittel zugeden-
cken.
Obwohlen die anwesende Raͤht vnd Landtstaͤnd/ auff diese Proposi-
tion zu antworten/ sich noch etwas bedacht/ fuͤrnemlich weilen der Graff
von Hohenzollern/ so hoch vnd ernsthafft/ sein werbung im Namen Keyser.
Mayst.
A ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. GWLB Hannover, CIM 1/29)
(2013-06-05T14:17:31Z)
Stefanie Seim: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |