Andreas-Salome, Lou: Fenitschka. Eine Ausschweifung. Stuttgart, 1898.Das Hotel de Paris, wohin Max Werner bei seiner Den Abend nach seinem Umzug dorthin passierte ihm Müde der Kramerei und der Scherereien des Nach¬ Das Hotel de Paris, wohin Max Werner bei ſeiner Den Abend nach ſeinem Umzug dorthin paſſierte ihm Müde der Kramerei und der Scherereien des Nach¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0054"/> <p><hi rendition="#fr #in">D</hi>as Hotel de Paris, wohin Max Werner bei ſeiner<lb/> Ankunft in Petersburg geraten war, befand ſich zur Zeit<lb/> grade im Zuſtand einer teilweiſen Renovierung, wes¬<lb/> halb man ſeine ſchönſten Zimmer, diejenigen mit der<lb/> Ausſicht auf den Iſaaksplatz und die Iſaakskathedrale,<lb/> ſämtlich geſperrt hielt. Infolge der daraus entſtandenen<lb/> Ueberfüllung in den übrigen Räumlichkeiten ſah er ſich<lb/> auf einen Winkel angewieſen, wo er, eingeklemmt zwiſchen<lb/> einem Ungetüm von Ofen und einem feſt verklebten,<lb/> unaufſchließbaren Fenſter, faſt zu erſticken meinte. So<lb/> zog er denn an einem der folgenden Tage aus, und<lb/> fand ſchließlich in einem echt ruſſiſchen Gaſthof, der<lb/> „Sſewernaja Goſtiniza“, auf dem entferntern Teil des<lb/> Newskijproſpekts ein ihn anſprechendes, preiswürdiges<lb/> Zimmer mit viel Licht und freiem Blick über den weiten<lb/> Platz vor dem Moskauer Bahnhof.</p><lb/> <p>Den Abend nach ſeinem Umzug dorthin paſſierte ihm<lb/> etwas Seltſames.</p><lb/> <p>Müde der Kramerei und der Scherereien des Nach¬<lb/> mittags, flanierte er ganz ohne Ziel ein gutes Stück<lb/> jenes Newskijendes hinab, deſſen unbelebte Straße er<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0054]
Das Hotel de Paris, wohin Max Werner bei ſeiner
Ankunft in Petersburg geraten war, befand ſich zur Zeit
grade im Zuſtand einer teilweiſen Renovierung, wes¬
halb man ſeine ſchönſten Zimmer, diejenigen mit der
Ausſicht auf den Iſaaksplatz und die Iſaakskathedrale,
ſämtlich geſperrt hielt. Infolge der daraus entſtandenen
Ueberfüllung in den übrigen Räumlichkeiten ſah er ſich
auf einen Winkel angewieſen, wo er, eingeklemmt zwiſchen
einem Ungetüm von Ofen und einem feſt verklebten,
unaufſchließbaren Fenſter, faſt zu erſticken meinte. So
zog er denn an einem der folgenden Tage aus, und
fand ſchließlich in einem echt ruſſiſchen Gaſthof, der
„Sſewernaja Goſtiniza“, auf dem entferntern Teil des
Newskijproſpekts ein ihn anſprechendes, preiswürdiges
Zimmer mit viel Licht und freiem Blick über den weiten
Platz vor dem Moskauer Bahnhof.
Den Abend nach ſeinem Umzug dorthin paſſierte ihm
etwas Seltſames.
Müde der Kramerei und der Scherereien des Nach¬
mittags, flanierte er ganz ohne Ziel ein gutes Stück
jenes Newskijendes hinab, deſſen unbelebte Straße er
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