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Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.

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Die Leber von Rana esculenta.
Zustände der Leberzellen hier an jenen Elementen beobachten
kann, sich nicht so leicht an todten Elementen abspielen dürften.

Gegenüber den Zellfäden sind auch die Anhänger des homo¬
genen Protoplasmas einigermassen nachsichtig gewesen; nicht
nur Kupffer und Flemming halten dieselben für lebendig,
sondern auch viele Andere, wie z. B. Kölliker, welcher die
Faser- und Fibrillenbildungen der Zellen für wichtige Einzel¬
heiten des protoplasmatischen Baues, also für lebende Bestand¬
theile erklärt. Das kommt uns hier sehr gelegen, denn wenn
die Zellfäden der Esculentenleber lebendig sind, so dürften wohl
auch die Granula, aus denen sie, wie wir gesehen haben, her¬
vorgehen, lebend sein, wenigstens wüsste ich keinen Grund,
der diese Schlussfolgerung verhindern sollte. Und wenn die
Granula der Esculentenleber lebendig sind, so dürften wir wohl
auch das Gleiche bei der mit gleichen specifischen Reactionen ver¬
sehenen Granulis der anderen Zellengattungen annehmen können,
solange sich nicht Gründe finden, welche dagegen sprechen.

Von grösserer Bedeutung war es allerdings, den Beweis von
der lebendigen Natur der Granula direkt liefern zu können.
Es gelang dieses an einer grösseren Zahl von Objecten dadurch,
dass mit Hilfe der Osmiumsäure die Granula als der Ort der
Fettumsetzungen erkannt wurden.1

Auch die Esculentenleber gehört hier zu den günstigen
Objecten. Wir haben bereits bei der Betrachtung der Bilder
der Fütterungsleber die schwarzen zahlreichen gleichmässigen
Körner erwähnt, welche den Raum neben den mit Säurefuchsin
färbbaren Elementen ausfüllen. Auch Kupffer und Flemming
sprechen von Fetttröpfchen, welche sie in diesem Raume gesehen
haben. Dass diese schwarzen Körner nicht reines Neutralfett
sind, können wir daraus schliessen, dass ihre Färbung sich
relativ leicht extrahiren lässt.1 Wir haben bereits bei Be¬
sprechung der Fig. 2 und 4 unserer Tafel III erwähnt, dass
diese Bilder durch mässiges, wenn auch längeres Erwärmen
der Schnitte in Xylol-Balsam gewonnen sind. Auch ohne Er¬
wärmen treten diese Extractionen ein, nur dass sie dann noch
längere Zeit in Anspruch nehmen. Das ist nach meinen Er¬

1 Vergl. Cap. II und das spätere Capitel über die Fettumsetzungen.

Die Leber von Rana esculenta.
Zustände der Leberzellen hier an jenen Elementen beobachten
kann, sich nicht so leicht an todten Elementen abspielen dürften.

Gegenüber den Zellfäden sind auch die Anhänger des homo¬
genen Protoplasmas einigermassen nachsichtig gewesen; nicht
nur Kupffer und Flemming halten dieselben für lebendig,
sondern auch viele Andere, wie z. B. Kölliker, welcher die
Faser- und Fibrillenbildungen der Zellen für wichtige Einzel¬
heiten des protoplasmatischen Baues, also für lebende Bestand¬
theile erklärt. Das kommt uns hier sehr gelegen, denn wenn
die Zellfäden der Esculentenleber lebendig sind, so dürften wohl
auch die Granula, aus denen sie, wie wir gesehen haben, her¬
vorgehen, lebend sein, wenigstens wüsste ich keinen Grund,
der diese Schlussfolgerung verhindern sollte. Und wenn die
Granula der Esculentenleber lebendig sind, so dürften wir wohl
auch das Gleiche bei der mit gleichen specifischen Reactionen ver¬
sehenen Granulis der anderen Zellengattungen annehmen können,
solange sich nicht Gründe finden, welche dagegen sprechen.

Von grösserer Bedeutung war es allerdings, den Beweis von
der lebendigen Natur der Granula direkt liefern zu können.
Es gelang dieses an einer grösseren Zahl von Objecten dadurch,
dass mit Hilfe der Osmiumsäure die Granula als der Ort der
Fettumsetzungen erkannt wurden.1

Auch die Esculentenleber gehört hier zu den günstigen
Objecten. Wir haben bereits bei der Betrachtung der Bilder
der Fütterungsleber die schwarzen zahlreichen gleichmässigen
Körner erwähnt, welche den Raum neben den mit Säurefuchsin
färbbaren Elementen ausfüllen. Auch Kupffer und Flemming
sprechen von Fetttröpfchen, welche sie in diesem Raume gesehen
haben. Dass diese schwarzen Körner nicht reines Neutralfett
sind, können wir daraus schliessen, dass ihre Färbung sich
relativ leicht extrahiren lässt.1 Wir haben bereits bei Be¬
sprechung der Fig. 2 und 4 unserer Tafel III erwähnt, dass
diese Bilder durch mässiges, wenn auch längeres Erwärmen
der Schnitte in Xylol-Balsam gewonnen sind. Auch ohne Er¬
wärmen treten diese Extractionen ein, nur dass sie dann noch
längere Zeit in Anspruch nehmen. Das ist nach meinen Er¬

1 Vergl. Cap. II und das spätere Capitel über die Fettumsetzungen.
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[69/0085] Die Leber von Rana esculenta. Zustände der Leberzellen hier an jenen Elementen beobachten kann, sich nicht so leicht an todten Elementen abspielen dürften. Gegenüber den Zellfäden sind auch die Anhänger des homo¬ genen Protoplasmas einigermassen nachsichtig gewesen; nicht nur Kupffer und Flemming halten dieselben für lebendig, sondern auch viele Andere, wie z. B. Kölliker, welcher die Faser- und Fibrillenbildungen der Zellen für wichtige Einzel¬ heiten des protoplasmatischen Baues, also für lebende Bestand¬ theile erklärt. Das kommt uns hier sehr gelegen, denn wenn die Zellfäden der Esculentenleber lebendig sind, so dürften wohl auch die Granula, aus denen sie, wie wir gesehen haben, her¬ vorgehen, lebend sein, wenigstens wüsste ich keinen Grund, der diese Schlussfolgerung verhindern sollte. Und wenn die Granula der Esculentenleber lebendig sind, so dürften wir wohl auch das Gleiche bei der mit gleichen specifischen Reactionen ver¬ sehenen Granulis der anderen Zellengattungen annehmen können, solange sich nicht Gründe finden, welche dagegen sprechen. Von grösserer Bedeutung war es allerdings, den Beweis von der lebendigen Natur der Granula direkt liefern zu können. Es gelang dieses an einer grösseren Zahl von Objecten dadurch, dass mit Hilfe der Osmiumsäure die Granula als der Ort der Fettumsetzungen erkannt wurden. 1 Auch die Esculentenleber gehört hier zu den günstigen Objecten. Wir haben bereits bei der Betrachtung der Bilder der Fütterungsleber die schwarzen zahlreichen gleichmässigen Körner erwähnt, welche den Raum neben den mit Säurefuchsin färbbaren Elementen ausfüllen. Auch Kupffer und Flemming sprechen von Fetttröpfchen, welche sie in diesem Raume gesehen haben. Dass diese schwarzen Körner nicht reines Neutralfett sind, können wir daraus schliessen, dass ihre Färbung sich relativ leicht extrahiren lässt.1 Wir haben bereits bei Be¬ sprechung der Fig. 2 und 4 unserer Tafel III erwähnt, dass diese Bilder durch mässiges, wenn auch längeres Erwärmen der Schnitte in Xylol-Balsam gewonnen sind. Auch ohne Er¬ wärmen treten diese Extractionen ein, nur dass sie dann noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Das ist nach meinen Er¬ 1 Vergl. Cap. II und das spätere Capitel über die Fettumsetzungen.

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Zitationshilfe: Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altmann_elementarorganismen_1890/85>, abgerufen am 22.11.2024.