Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.Die Leber von Rana Esculenta. gelegt wurde (vergl. Kap. II). Fig. 2 dagegen ist zunächst mitSäurefuchsin diffus gefärbt worden, dann, ohne mit Picrinsäure differenzirt zu werden, in Xylol-Balsam eingelegt und durch längeres Erwärmen des Objektträgers auf dem Paraffinofen von der Osmiumschwärzung befreit worden. Besonders Fig. 2 ist dadurch interessant, dass sie in grober Dabei soll nicht gesagt sein, dass nicht diesem inter¬ Die Leber von Rana Esculenta. gelegt wurde (vergl. Kap. II). Fig. 2 dagegen ist zunächst mitSäurefuchsin diffus gefärbt worden, dann, ohne mit Picrinsäure differenzirt zu werden, in Xylol-Balsam eingelegt und durch längeres Erwärmen des Objektträgers auf dem Paraffinofen von der Osmiumschwärzung befreit worden. Besonders Fig. 2 ist dadurch interessant, dass sie in grober Dabei soll nicht gesagt sein, dass nicht diesem inter¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0080" n="64"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">Die Leber von Rana Esculenta</hi>.<lb/></fw> gelegt wurde (vergl. Kap. II). Fig. 2 dagegen ist zunächst mit<lb/> Säurefuchsin diffus gefärbt worden, dann, ohne mit Picrinsäure<lb/> differenzirt zu werden, in Xylol-Balsam eingelegt und durch<lb/> längeres Erwärmen des Objektträgers auf dem Paraffinofen von<lb/> der Osmiumschwärzung befreit worden.</p><lb/> <p>Besonders Fig. 2 ist dadurch interessant, dass sie in grober<lb/> und deutlicher Form zeigt, wie eine Netzstructur des Zellkörpers<lb/> entstehen kann, ohne dass wir berechtigt sind, ihr einen an¬<lb/> deren als topographischen Werth für die Vertheilung der eigent¬<lb/> lichen Structurelemente beizulegen. Aus Fig. 1, 3 und 4 ersehen<lb/> wir, dass die eigentlichen constituirenden Elemente des Zell¬<lb/> körpers mit jenem Netz der Fig. 2 nichts zu thun haben, und<lb/> dass die Gegenwart von Körnern irgend welcher Gattung ge¬<lb/> nügt, um als negatives Bild ein regelmässiges Netz zu erzeugen,<lb/> dessen Grössenverhältnisse ja innerhalb beliebiger Grenzen<lb/> schwanken kann. Auf solche negativen, an sich wenig be¬<lb/> deutenden Bilder möchte ich, wie dieses schon oben für den<lb/> Kern erwähnt ist, einen grossen Theil der Beobachtungen zu¬<lb/> rückführen, wie sie von <hi rendition="#k">Frommann</hi> und <hi rendition="#k">Heitzmann</hi> u. A. geschil¬<lb/> dert sind. Besonders klar tritt dieses auch bei dem von <hi rendition="#k">Klein</hi><lb/> (l. c. 1879) geschilderten intracellular network hervor; derselbe<lb/> bildet auf seiner Tafel VII Fig. 20 unter Anderem Zellen der<lb/> Säugethierleber ab, welche ein sehr regelmässiges feines Netz¬<lb/> werk des Zellkörpers darbieten; ein Vergleich mit unserer<lb/> Fig. 1 der Tafel IIA von der Mäuseleber lehrt, dass die nega¬<lb/> tive Erscheinung der hier vorhandenen Granula wohl im Stande<lb/> ist, ein solches Bild zu erzeugen.</p><lb/> <p>Dabei soll nicht gesagt sein, dass nicht diesem inter¬<lb/> granulären Netzwerk auch noch eine feinere Structur und Zu¬<lb/> sammensetzung aus Elementartheilen zukommen könne; in der<lb/> Esculentenleber haben wir ja darin die aus Granulis sich ent¬<lb/> wickelnden Fäden gefunden, wie Fig. 3 und 4 Tafel III zeigen,<lb/> oder gar Granula selbst, wie in Fig. 5 derselben Tafel. In<lb/> anderen Fällen wird sich dieser Nachweis wegen der Feinheit<lb/> der Elemente vielleicht unserem Auge entziehen, in weiteren<lb/> Fällen wird dann wirklich das intergranuläre Netzwerk nur<lb/> eine indifferente Ausfüllungsmasse sein. Immer aber werden die<lb/> Netzwerke nur secundäre Structuren sein können, abhängig von<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [64/0080]
Die Leber von Rana Esculenta.
gelegt wurde (vergl. Kap. II). Fig. 2 dagegen ist zunächst mit
Säurefuchsin diffus gefärbt worden, dann, ohne mit Picrinsäure
differenzirt zu werden, in Xylol-Balsam eingelegt und durch
längeres Erwärmen des Objektträgers auf dem Paraffinofen von
der Osmiumschwärzung befreit worden.
Besonders Fig. 2 ist dadurch interessant, dass sie in grober
und deutlicher Form zeigt, wie eine Netzstructur des Zellkörpers
entstehen kann, ohne dass wir berechtigt sind, ihr einen an¬
deren als topographischen Werth für die Vertheilung der eigent¬
lichen Structurelemente beizulegen. Aus Fig. 1, 3 und 4 ersehen
wir, dass die eigentlichen constituirenden Elemente des Zell¬
körpers mit jenem Netz der Fig. 2 nichts zu thun haben, und
dass die Gegenwart von Körnern irgend welcher Gattung ge¬
nügt, um als negatives Bild ein regelmässiges Netz zu erzeugen,
dessen Grössenverhältnisse ja innerhalb beliebiger Grenzen
schwanken kann. Auf solche negativen, an sich wenig be¬
deutenden Bilder möchte ich, wie dieses schon oben für den
Kern erwähnt ist, einen grossen Theil der Beobachtungen zu¬
rückführen, wie sie von Frommann und Heitzmann u. A. geschil¬
dert sind. Besonders klar tritt dieses auch bei dem von Klein
(l. c. 1879) geschilderten intracellular network hervor; derselbe
bildet auf seiner Tafel VII Fig. 20 unter Anderem Zellen der
Säugethierleber ab, welche ein sehr regelmässiges feines Netz¬
werk des Zellkörpers darbieten; ein Vergleich mit unserer
Fig. 1 der Tafel IIA von der Mäuseleber lehrt, dass die nega¬
tive Erscheinung der hier vorhandenen Granula wohl im Stande
ist, ein solches Bild zu erzeugen.
Dabei soll nicht gesagt sein, dass nicht diesem inter¬
granulären Netzwerk auch noch eine feinere Structur und Zu¬
sammensetzung aus Elementartheilen zukommen könne; in der
Esculentenleber haben wir ja darin die aus Granulis sich ent¬
wickelnden Fäden gefunden, wie Fig. 3 und 4 Tafel III zeigen,
oder gar Granula selbst, wie in Fig. 5 derselben Tafel. In
anderen Fällen wird sich dieser Nachweis wegen der Feinheit
der Elemente vielleicht unserem Auge entziehen, in weiteren
Fällen wird dann wirklich das intergranuläre Netzwerk nur
eine indifferente Ausfüllungsmasse sein. Immer aber werden die
Netzwerke nur secundäre Structuren sein können, abhängig von
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