Altenberg, Peter: Pròdrŏmŏs. 2. Aufl. Berlin, 1906.sie um einen einzigen durchzuerleben hat, erleidet er um alle! Ältere, bereits geäusserte, aber nicht minder wichtige Dinge: 2 und 3 ergibt 5. [Abbildung]Weinet, sanfte Mädchen - - -! Solange ihr weinet, tragt ihr im traurigen Herzen die Welt! Weinet, sanfte Mädchen - - -! Haltet vor das bebende Antlitz die Hände - - -. Wenn ihr sie lächelnd senkt, ist es zu Ende! [Abbildung]Was erhoffst du dir, Mädchen, noch?!? Da du, geschlossene Blüte, alles Lebendige in dir birgst?!? Bleibe verschlossenes Blüh'n, o Mädchen - -! Denn die gewöhnliche Tat des Seins mordet dein göttliches Ungeschehnis! [Abbildung]Pflanze und Genie besitzen die Erdkraft, von überall, aus der zufälligen Umgebung, die für sie dienlichen Nährsalze zu ziehen - - -. Die Mittelglieder "Tier" und "Mensch" jedoch sie um einen einzigen durchzuerleben hat, erleidet er um alle! Ältere, bereits geäusserte, aber nicht minder wichtige Dinge: 2 und 3 ergibt 5. [Abbildung]Weinet, sanfte Mädchen – – –! Solange ihr weinet, tragt ihr im traurigen Herzen die Welt! Weinet, sanfte Mädchen – – –! Haltet vor das bebende Antlitz die Hände – – –. Wenn ihr sie lächelnd senkt, ist es zu Ende! [Abbildung]Was erhoffst du dir, Mädchen, noch?!? Da du, geschlossene Blüte, alles Lebendige in dir birgst?!? Bleibe verschlossenes Blüh'n, o Mädchen – –! Denn die gewöhnliche Tat des Seins mordet dein göttliches Ungeschehnis! [Abbildung]Pflanze und Genie besitzen die Erdkraft, von überall, aus der zufälligen Umgebung, die für sie dienlichen Nährsalze zu ziehen – – –. Die Mittelglieder „Tier“ und „Mensch“ jedoch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0052" n="52"/> sie um einen einzigen durchzuerleben hat, erleidet er <hi rendition="#g">um alle</hi>!</p> <figure/><lb/> <p>Ältere, bereits geäusserte, aber nicht minder wichtige Dinge:</p> <p>2 und 3 ergibt 5.</p> <figure/><lb/> <p>Weinet, sanfte Mädchen – – –!</p> <p>Solange ihr weinet, tragt ihr im traurigen Herzen die Welt!</p> <p>Weinet, sanfte Mädchen – – –!</p> <p>Haltet vor das bebende Antlitz die Hände – – –.</p> <p>Wenn ihr sie lächelnd senkt,</p> <p>ist es zu Ende!</p> <figure/><lb/> <p>Was erhoffst du dir, Mädchen, noch?!?</p> <p>Da du, geschlossene Blüte, alles Lebendige in dir birgst?!?</p> <p>Bleibe verschlossenes Blüh'n, o Mädchen – –!</p> <p>Denn die <hi rendition="#g">gewöhnliche</hi> Tat des Seins</p> <p>mordet dein <hi rendition="#g">göttliches Ungeschehnis</hi>!</p> <figure/><lb/> <p>Pflanze und Genie besitzen die Erdkraft, von <hi rendition="#g">überall</hi>, aus der <hi rendition="#g">zufälligen</hi> Umgebung, die für sie dienlichen Nährsalze zu ziehen – – –.</p> <p>Die Mittelglieder „Tier“ und „Mensch“ jedoch </p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0052]
sie um einen einzigen durchzuerleben hat, erleidet er um alle!
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Ältere, bereits geäusserte, aber nicht minder wichtige Dinge:
2 und 3 ergibt 5.
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Weinet, sanfte Mädchen – – –!
Solange ihr weinet, tragt ihr im traurigen Herzen die Welt!
Weinet, sanfte Mädchen – – –!
Haltet vor das bebende Antlitz die Hände – – –.
Wenn ihr sie lächelnd senkt,
ist es zu Ende!
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Was erhoffst du dir, Mädchen, noch?!?
Da du, geschlossene Blüte, alles Lebendige in dir birgst?!?
Bleibe verschlossenes Blüh'n, o Mädchen – –!
Denn die gewöhnliche Tat des Seins
mordet dein göttliches Ungeschehnis!
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Pflanze und Genie besitzen die Erdkraft, von überall, aus der zufälligen Umgebung, die für sie dienlichen Nährsalze zu ziehen – – –.
Die Mittelglieder „Tier“ und „Mensch“ jedoch
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Zitationshilfe: | Altenberg, Peter: Pròdrŏmŏs. 2. Aufl. Berlin, 1906, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altenberg_prodromos_1906/52>, abgerufen am 08.07.2024. |