Altenberg, Peter: Pròdrŏmŏs. 2. Aufl. Berlin, 1906."Soll ich einen vielleicht um 5 Kronen bitten, der mich feindselig anschaute?!?" [Abbildung]Die horizontale Lage wird zu wenig gewürdigt. Es ist ein Extrakt des Ausruhens. [Abbildung]Lesbische Liebe. Da weiss man doch genau, was im anderen vorgeht, sich ereignet. Denn man ist es selbst, nur projiziert in einen Zweiten, Gleichen! Das Mysterium des Ich, erlebt an diesem Mysterium Nicht-Ich! Sie erlebt ihre eigene Seligkeit an einer Fremden, die doch wieder Ich-gleich ist. Höchster Altruismus! "Ich fühle meine eigene Seligkeit mit in einem fremden Organismus - - -!" fühlt sie. [Abbildung]Alle ihre Zärtlichkeiten für ihn waren doch nur wieder die Zärtlichkeiten gleichsam aller anderen. Aber ihr Weinen im "Rheingold", Opernhause, war ihr Weinen. Niemand hätte es früher oder später so tun können. Sie weinte und weinte - - -. Da wurde sie die einzige. Die, die nie war und die, die nie mehr kommen wird! Die Unersetzliche. Die, die bei "Rheingold" weinte - - -! [Abbildung]Liebes-Abschiedsbrief. Ich - bin - zur - Besinnung „Soll ich einen vielleicht um 5 Kronen bitten, der mich feindselig anschaute?!?“ [Abbildung]Die horizontale Lage wird zu wenig gewürdigt. Es ist ein Extrakt des Ausruhens. [Abbildung]Lesbische Liebe. Da weiss man doch genau, was im anderen vorgeht, sich ereignet. Denn man ist es selbst, nur projiziert in einen Zweiten, Gleichen! Das Mysterium des Ich, erlebt an diesem Mysterium Nicht-Ich! Sie erlebt ihre eigene Seligkeit an einer Fremden, die doch wieder Ich-gleich ist. Höchster Altruismus! „Ich fühle meine eigene Seligkeit mit in einem fremden Organismus – – –!“ fühlt sie. [Abbildung]Alle ihre Zärtlichkeiten für ihn waren doch nur wieder die Zärtlichkeiten gleichsam aller anderen. Aber ihr Weinen im „Rheingold“, Opernhause, war ihr Weinen. Niemand hätte es früher oder später so tun können. Sie weinte und weinte – - -. Da wurde sie die einzige. Die, die nie war und die, die nie mehr kommen wird! Die Unersetzliche. Die, die bei „Rheingold“ weinte – – –! [Abbildung]Liebes-Abschiedsbrief. Ich – bin – zur – Besinnung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0106" n="106"/> <p>„Soll ich einen vielleicht um 5 Kronen bitten, der mich <hi rendition="#g">feindselig</hi> anschaute?!?“</p> <figure/><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">horizontale</hi> Lage wird zu wenig gewürdigt.</p> <p>Es ist ein <hi rendition="#g">Extrakt des Ausruhens</hi>.</p> <figure/><lb/> <p>Lesbische Liebe. Da weiss man doch genau, was im anderen vorgeht, sich ereignet. Denn man ist es selbst, nur projiziert in einen Zweiten, Gleichen! Das <hi rendition="#g">Mysterium</hi> des Ich, erlebt an diesem Mysterium <hi rendition="#g">Nicht</hi>-Ich! Sie erlebt ihre eigene Seligkeit an einer Fremden, die doch wieder Ich-gleich ist.</p> <p>Höchster Altruismus!</p> <p>„Ich fühle meine eigene Seligkeit mit in einem fremden Organismus – – –!“ fühlt sie.</p> <figure/><lb/> <p>Alle ihre Zärtlichkeiten für ihn waren doch nur wieder die Zärtlichkeiten gleichsam aller anderen.</p> <p>Aber ihr Weinen im „Rheingold“, Opernhause, war <hi rendition="#g">ihr</hi> Weinen. Niemand hätte es früher oder später so tun können. Sie weinte und weinte – - -.</p> <p>Da wurde sie die einzige. Die, die nie war und die, die nie mehr kommen wird! Die Unersetzliche. Die, die bei „Rheingold“ weinte – – –!</p> <figure/><lb/> <p>Liebes-Abschiedsbrief. Ich – bin – zur – <hi rendition="#g">Besinnung</hi> </p> </div> </body> </text> </TEI> [106/0106]
„Soll ich einen vielleicht um 5 Kronen bitten, der mich feindselig anschaute?!?“
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Die horizontale Lage wird zu wenig gewürdigt.
Es ist ein Extrakt des Ausruhens.
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Lesbische Liebe. Da weiss man doch genau, was im anderen vorgeht, sich ereignet. Denn man ist es selbst, nur projiziert in einen Zweiten, Gleichen! Das Mysterium des Ich, erlebt an diesem Mysterium Nicht-Ich! Sie erlebt ihre eigene Seligkeit an einer Fremden, die doch wieder Ich-gleich ist.
Höchster Altruismus!
„Ich fühle meine eigene Seligkeit mit in einem fremden Organismus – – –!“ fühlt sie.
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Alle ihre Zärtlichkeiten für ihn waren doch nur wieder die Zärtlichkeiten gleichsam aller anderen.
Aber ihr Weinen im „Rheingold“, Opernhause, war ihr Weinen. Niemand hätte es früher oder später so tun können. Sie weinte und weinte – - -.
Da wurde sie die einzige. Die, die nie war und die, die nie mehr kommen wird! Die Unersetzliche. Die, die bei „Rheingold“ weinte – – –!
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Liebes-Abschiedsbrief. Ich – bin – zur – Besinnung
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