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Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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er sich, und wenn er deutsches Blut prätendirt, ist's ein verlorenes Korn, das eine Schwalbe von einem deutschen Misthaufen auf unsern Weizenboden fallen ließ. Weil es aufging, eh wir's zertraten, darum hat es noch nicht gleiches Recht mit unsern alten Stämmen.

Sein Großvater war ein Stallknecht, sein Vater schacherte! rief der zweite Senior der Kurländer.

Der, um den es sich handelte, wollte sprechen, wild rollten seine schwarzen Augen, aber die Wuth der erzürnten Mehrheit ließ es nicht zu. -- Zur Thür hinaus mit ihm! -- schrie ein Theil. Das Fenster ist näher und bequemer! -- ein anderer. Der junge Mensch, umringt, gedrängt von den Tobenden und daher unfähig, seinen Hieber zu gebrauchen, flog, ehe seine Landsleute einig schienen, welche Partei sie ergreifen sollten, zum Fenster hinaus. Der Sprung war indessen nicht unbedingt gefährlich, und wer noch Besinnung dazu hatte, konnte sehen, daß er unversehrt, wenigstens nicht bedeutend beschädigt, den Boden erreichte.

Damit war die Aufregung jedoch keineswegs beschwichtigt. Die Polen tobten um Genugthuung, die ihnen die Mehrzahl der Kurländer auch auf der Stelle zu geben bereit gewesen wäre, wenn nicht unter den Senioren der Rausch noch so viel Besinnung gelassen hätte, um einzusehen, daß beiden Theilen dazu die Kräfte abgingen. Man beschloß, auf der Stelle in die Stadt zurück zu galopiren. Dort soll pro patria geschlagen werden. Noch heute! tobte der Prinz. Wir wollen

er sich, und wenn er deutsches Blut prätendirt, ist's ein verlorenes Korn, das eine Schwalbe von einem deutschen Misthaufen auf unsern Weizenboden fallen ließ. Weil es aufging, eh wir's zertraten, darum hat es noch nicht gleiches Recht mit unsern alten Stämmen.

Sein Großvater war ein Stallknecht, sein Vater schacherte! rief der zweite Senior der Kurländer.

Der, um den es sich handelte, wollte sprechen, wild rollten seine schwarzen Augen, aber die Wuth der erzürnten Mehrheit ließ es nicht zu. — Zur Thür hinaus mit ihm! — schrie ein Theil. Das Fenster ist näher und bequemer! — ein anderer. Der junge Mensch, umringt, gedrängt von den Tobenden und daher unfähig, seinen Hieber zu gebrauchen, flog, ehe seine Landsleute einig schienen, welche Partei sie ergreifen sollten, zum Fenster hinaus. Der Sprung war indessen nicht unbedingt gefährlich, und wer noch Besinnung dazu hatte, konnte sehen, daß er unversehrt, wenigstens nicht bedeutend beschädigt, den Boden erreichte.

Damit war die Aufregung jedoch keineswegs beschwichtigt. Die Polen tobten um Genugthuung, die ihnen die Mehrzahl der Kurländer auch auf der Stelle zu geben bereit gewesen wäre, wenn nicht unter den Senioren der Rausch noch so viel Besinnung gelassen hätte, um einzusehen, daß beiden Theilen dazu die Kräfte abgingen. Man beschloß, auf der Stelle in die Stadt zurück zu galopiren. Dort soll pro patria geschlagen werden. Noch heute! tobte der Prinz. Wir wollen

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T12:11:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T12:11:53Z)

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_sacken_1910/21>, abgerufen am 23.11.2024.