Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852.zu einem Angehörigen des Hauses sagte: "Sehn Der Inspector brachte den Gefangenen in ein "So will man mich wirklich ausliefern -- auf "Sie hörten es." "Wissen Sie, was mit mir geschieht? In vier Der fatale Pfiff des Vigilanten antwortete von "Das ist eine andere Sache," hatte Wandel auch Nach einer kleinen Weile trat Herr von Fuchsius "Ich gratulire, Ihr Staat macht noch in seinem zu einem Angehörigen des Hauſes ſagte: „Sehn Der Inſpector brachte den Gefangenen in ein „So will man mich wirklich ausliefern — auf „Sie hörten es.“ „Wiſſen Sie, was mit mir geſchieht? In vier Der fatale Pfiff des Vigilanten antwortete von „Das iſt eine andere Sache,“ hatte Wandel auch Nach einer kleinen Weile trat Herr von Fuchſius „Ich gratulire, Ihr Staat macht noch in ſeinem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0375" n="365"/> zu einem Angehörigen des Hauſes ſagte: „Sehn<lb/> Sie nur im Secretair nach, ob da nichts fehlt.“</p><lb/> <p>Der Inſpector brachte den Gefangenen in ein<lb/> abgeſondertes Zimmer zu flacher Erde, bis der be¬<lb/> ſtellte Wagen ankam. Fuchſius Geſicht war undurch¬<lb/> dringlich geblieben, als Wandel an ihm vorüberging.<lb/> Das des Polizeimanns verſprach ihm vielleicht mehr,<lb/> als er mit verſchlungenen Armen ihn beweglich an¬<lb/> blickte:</p><lb/> <p>„So will man mich wirklich ausliefern — auf<lb/> Requiſition des Napoleoniſchen Gerichts?“</p><lb/> <p>„Sie hörten es.“</p><lb/> <p>„Wiſſen Sie, was mit mir geſchieht? In vier<lb/> und zwanzig Stunden bin ich erſchoſſen. Ich wußte<lb/> um eine Verſchwörung gegen Bonaparte's Leben, ich<lb/> war vielleicht ſelbſt dabei implicirt. Der Kaiſer weiß<lb/> es; mein Loos iſt entſchieden. Iſt Ihre Regierung<lb/> ſo verzagt, mich ihrem Feinde auszuliefern, weil er<lb/> droht, ſo ſind vielleicht doch noch Patrioten im Volke,<lb/> die den Vortheil ihres Vaterlandes und ihren eigenen<lb/> bedenken.“</p><lb/> <p>Der fatale Pfiff des Vigilanten antwortete von<lb/> draußen. Der Inſpector erwiderte ruhig: „Sie ſind<lb/> wegen Giftmordes verhaftet.“</p><lb/> <p>„Das iſt eine andere Sache,“ hatte Wandel auch<lb/> ruhig erwidert und ſich nach dem Fenſter gewandt.</p><lb/> <p>Nach einer kleinen Weile trat Herr von Fuchſius<lb/> ein. Wandel begrüßte ihn höhniſch:</p><lb/> <p>„Ich gratulire, Ihr Staat macht noch in ſeinem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [365/0375]
zu einem Angehörigen des Hauſes ſagte: „Sehn
Sie nur im Secretair nach, ob da nichts fehlt.“
Der Inſpector brachte den Gefangenen in ein
abgeſondertes Zimmer zu flacher Erde, bis der be¬
ſtellte Wagen ankam. Fuchſius Geſicht war undurch¬
dringlich geblieben, als Wandel an ihm vorüberging.
Das des Polizeimanns verſprach ihm vielleicht mehr,
als er mit verſchlungenen Armen ihn beweglich an¬
blickte:
„So will man mich wirklich ausliefern — auf
Requiſition des Napoleoniſchen Gerichts?“
„Sie hörten es.“
„Wiſſen Sie, was mit mir geſchieht? In vier
und zwanzig Stunden bin ich erſchoſſen. Ich wußte
um eine Verſchwörung gegen Bonaparte's Leben, ich
war vielleicht ſelbſt dabei implicirt. Der Kaiſer weiß
es; mein Loos iſt entſchieden. Iſt Ihre Regierung
ſo verzagt, mich ihrem Feinde auszuliefern, weil er
droht, ſo ſind vielleicht doch noch Patrioten im Volke,
die den Vortheil ihres Vaterlandes und ihren eigenen
bedenken.“
Der fatale Pfiff des Vigilanten antwortete von
draußen. Der Inſpector erwiderte ruhig: „Sie ſind
wegen Giftmordes verhaftet.“
„Das iſt eine andere Sache,“ hatte Wandel auch
ruhig erwidert und ſich nach dem Fenſter gewandt.
Nach einer kleinen Weile trat Herr von Fuchſius
ein. Wandel begrüßte ihn höhniſch:
„Ich gratulire, Ihr Staat macht noch in ſeinem
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