Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852.Sie schon?" der und jener Freundin folgte eine "Sah er auch den Major Dohleneck fallen?" fragte "Den hat Dorville selbst gesprochen." "Gesprochen! eh' er fiel?" "Nur verwundet, aber nicht schwer. Er ist Wandel hatte nicht mehr Zeit den Blick zu sehn, Wandel fixirte den Menschen, ob er ihn einer "Das glaube ich nicht," entgegnete der junge In dem Augenblick öffnete sich die Thür und Sie ſchon?“ der und jener Freundin folgte eine „Sah er auch den Major Dohleneck fallen?“ fragte „Den hat Dorville ſelbſt geſprochen.“ „Geſprochen! eh' er fiel?“ „Nur verwundet, aber nicht ſchwer. Er iſt Wandel hatte nicht mehr Zeit den Blick zu ſehn, Wandel fixirte den Menſchen, ob er ihn einer „Das glaube ich nicht,“ entgegnete der junge In dem Augenblick öffnete ſich die Thür und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0373" n="363"/> Sie ſchon?“ der und jener Freundin folgte eine<lb/> Reihe von Unglücksfällen und eine Todtenliſte. <hi rendition="#g">Der</hi><lb/> iſt erſchoſſen, <hi rendition="#g">der</hi> gefangen, <hi rendition="#g">der</hi> niedergehauen!<lb/> Rittmeiſter Dorville ſchien die Pandorabüchſe, welche<lb/> alle dieſe Hiobspoſten ausgeſchüttet hatte.</p><lb/> <p>„Sah er auch den Major Dohleneck fallen?“ fragte<lb/> ſich ſelbſt überwindend die Baronin ſchüchtern.</p><lb/> <p>„Den hat Dorville ſelbſt geſprochen.“</p><lb/> <p>„Geſprochen! eh' er fiel?“</p><lb/> <p>„Nur verwundet, aber nicht ſchwer. Er iſt<lb/> ranzionirt, oder losgegeben, er kommt direct nach<lb/> Berlin, nur darf er nicht mehr dienen in dem Kriege.“</p><lb/> <p>Wandel hatte nicht mehr Zeit den Blick zu ſehn,<lb/> den ihm Auguſte Eitelbach zuwarf, ein triumphirender,<lb/> durchbohrender Blick. Er ſah auch nicht, wie ihre<lb/> Bruſt ſich hob, wie ſie tief Athem ſchöpfte, um dann<lb/> auf dem Stuhl zuſammenzuſinken, ihre Hände zu<lb/> falten und ihr Geſicht zu verbergen. Der junge<lb/> Menſch, den wir am Morgen bei Fuchſius ſahen und<lb/> den er Eckard nannte, hatte ſich hinter ihn geſchlichen<lb/> und ihm zugeflüſtert: „Es will Sie draußen Jemand<lb/> ſprechen.“</p><lb/> <p>Wandel fixirte den Menſchen, ob er ihn einer<lb/> Antwort zu würdigen habe, als ſein Auge auf<lb/> Fuchſius fiel, der unbeweglich an der Thür ſtand.<lb/> „Ah, ein alter Freund!“ ſagte er.</p><lb/> <p>„Das glaube ich nicht,“ entgegnete der junge<lb/> Menſch.</p><lb/> <p>In dem Augenblick öffnete ſich die Thür und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [363/0373]
Sie ſchon?“ der und jener Freundin folgte eine
Reihe von Unglücksfällen und eine Todtenliſte. Der
iſt erſchoſſen, der gefangen, der niedergehauen!
Rittmeiſter Dorville ſchien die Pandorabüchſe, welche
alle dieſe Hiobspoſten ausgeſchüttet hatte.
„Sah er auch den Major Dohleneck fallen?“ fragte
ſich ſelbſt überwindend die Baronin ſchüchtern.
„Den hat Dorville ſelbſt geſprochen.“
„Geſprochen! eh' er fiel?“
„Nur verwundet, aber nicht ſchwer. Er iſt
ranzionirt, oder losgegeben, er kommt direct nach
Berlin, nur darf er nicht mehr dienen in dem Kriege.“
Wandel hatte nicht mehr Zeit den Blick zu ſehn,
den ihm Auguſte Eitelbach zuwarf, ein triumphirender,
durchbohrender Blick. Er ſah auch nicht, wie ihre
Bruſt ſich hob, wie ſie tief Athem ſchöpfte, um dann
auf dem Stuhl zuſammenzuſinken, ihre Hände zu
falten und ihr Geſicht zu verbergen. Der junge
Menſch, den wir am Morgen bei Fuchſius ſahen und
den er Eckard nannte, hatte ſich hinter ihn geſchlichen
und ihm zugeflüſtert: „Es will Sie draußen Jemand
ſprechen.“
Wandel fixirte den Menſchen, ob er ihn einer
Antwort zu würdigen habe, als ſein Auge auf
Fuchſius fiel, der unbeweglich an der Thür ſtand.
„Ah, ein alter Freund!“ ſagte er.
„Das glaube ich nicht,“ entgegnete der junge
Menſch.
In dem Augenblick öffnete ſich die Thür und
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