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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.

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tionsrath. Nur eine einzige Null zu viel bei der
Bestellung. Der Casus ist klar -- ein Schreibfeh¬
ler. Wer ihn beging, ist gleichgültig. Der Zufall
kann einen Artillerielieutenant auf den Kaiserthron
bringen, und der Zufall ein großes Reich stürzen,
warum nicht auch ein großes Handlungshaus."

"Es beweist nur, welchen Credit Ihre Firma in
Bordeaux haben muß."

"Es beweist, daß Einem auch der Credit den
Hals zuschnüren kann."

"Ich begreife Ihre Lage, die Waare ist für den
Augenblick nicht abzusetzen, sie übersteigt weit den mo¬
mentanen Bedarf. Alles schränkt sich ein. Indeß
wird jetzt Ihr Credit sich beweisen. Ihre Freunde
werden sich zeigen."

"Haben sich schon gezeigt."

"Sie werden Ihnen beispringen."

"Sind schon gesprungen. Kommen lauter kleine
Wechselchen zurück. Werden noch mehr kommen."

"Excellenz der Minister --"

"Pst! Excellenz sind ja kein Kaufmann, lassen
mich nicht vor. Verdenk's Ihnen auch nicht, sind ja
nicht in die Gilde eingeschrieben. Wollten nur ge¬
legentlich eine kleine Chance mitmachen. Alles
cordial, mündlich. Setzten großes Vertrauen in mich,
was ich sehr ästimire. Wenn wir den Profit gemacht,
war's ja beim alten van Asten, ob er die Hälfte
auszahlen wollte. Verklagt hätte er mich nimmer."

"Aber er setzte den Werth seiner Hölzer auf's Spiel."

tionsrath. Nur eine einzige Null zu viel bei der
Beſtellung. Der Caſus iſt klar — ein Schreibfeh¬
ler. Wer ihn beging, iſt gleichgültig. Der Zufall
kann einen Artillerielieutenant auf den Kaiſerthron
bringen, und der Zufall ein großes Reich ſtürzen,
warum nicht auch ein großes Handlungshaus.“

„Es beweiſt nur, welchen Credit Ihre Firma in
Bordeaux haben muß.“

„Es beweiſt, daß Einem auch der Credit den
Hals zuſchnüren kann.“

„Ich begreife Ihre Lage, die Waare iſt für den
Augenblick nicht abzuſetzen, ſie überſteigt weit den mo¬
mentanen Bedarf. Alles ſchränkt ſich ein. Indeß
wird jetzt Ihr Credit ſich beweiſen. Ihre Freunde
werden ſich zeigen.“

„Haben ſich ſchon gezeigt.“

„Sie werden Ihnen beiſpringen.“

„Sind ſchon geſprungen. Kommen lauter kleine
Wechſelchen zurück. Werden noch mehr kommen.“

„Excellenz der Miniſter —“

„Pſt! Excellenz ſind ja kein Kaufmann, laſſen
mich nicht vor. Verdenk's Ihnen auch nicht, ſind ja
nicht in die Gilde eingeſchrieben. Wollten nur ge¬
legentlich eine kleine Chance mitmachen. Alles
cordial, mündlich. Setzten großes Vertrauen in mich,
was ich ſehr äſtimire. Wenn wir den Profit gemacht,
war's ja beim alten van Aſten, ob er die Hälfte
auszahlen wollte. Verklagt hätte er mich nimmer.“

„Aber er ſetzte den Werth ſeiner Hölzer auf's Spiel.“

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[312/0322] tionsrath. Nur eine einzige Null zu viel bei der Beſtellung. Der Caſus iſt klar — ein Schreibfeh¬ ler. Wer ihn beging, iſt gleichgültig. Der Zufall kann einen Artillerielieutenant auf den Kaiſerthron bringen, und der Zufall ein großes Reich ſtürzen, warum nicht auch ein großes Handlungshaus.“ „Es beweiſt nur, welchen Credit Ihre Firma in Bordeaux haben muß.“ „Es beweiſt, daß Einem auch der Credit den Hals zuſchnüren kann.“ „Ich begreife Ihre Lage, die Waare iſt für den Augenblick nicht abzuſetzen, ſie überſteigt weit den mo¬ mentanen Bedarf. Alles ſchränkt ſich ein. Indeß wird jetzt Ihr Credit ſich beweiſen. Ihre Freunde werden ſich zeigen.“ „Haben ſich ſchon gezeigt.“ „Sie werden Ihnen beiſpringen.“ „Sind ſchon geſprungen. Kommen lauter kleine Wechſelchen zurück. Werden noch mehr kommen.“ „Excellenz der Miniſter —“ „Pſt! Excellenz ſind ja kein Kaufmann, laſſen mich nicht vor. Verdenk's Ihnen auch nicht, ſind ja nicht in die Gilde eingeſchrieben. Wollten nur ge¬ legentlich eine kleine Chance mitmachen. Alles cordial, mündlich. Setzten großes Vertrauen in mich, was ich ſehr äſtimire. Wenn wir den Profit gemacht, war's ja beim alten van Aſten, ob er die Hälfte auszahlen wollte. Verklagt hätte er mich nimmer.“ „Aber er ſetzte den Werth ſeiner Hölzer auf's Spiel.“

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe04_1852/322>, abgerufen am 23.11.2024.