Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.Preis ist nur zu exorbitant. Sie soll, doch das will "Wie auf den Tod. Sie sind ein braver Mann, "Wären Ihnen die Züge vielleicht bekannt?" "Kam nie aus Berlin heraus. Aber das sind "Welcher Kennerblick! Die Aeltere eine Schwe¬ "So! so! Ich hätte sie für Schwestern gehalten, Der Legationsrath verzog faunisch das Gesicht: "So wenig als zwischen mir und dem Skelett Preis iſt nur zu exorbitant. Sie ſoll, doch das will „Wie auf den Tod. Sie ſind ein braver Mann, „Wären Ihnen die Züge vielleicht bekannt?“ „Kam nie aus Berlin heraus. Aber das ſind „Welcher Kennerblick! Die Aeltere eine Schwe¬ „So! ſo! Ich hätte ſie für Schweſtern gehalten, Der Legationsrath verzog fauniſch das Geſicht: „So wenig als zwiſchen mir und dem Skelett <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0318" n="308"/> Preis iſt nur zu exorbitant. Sie ſoll, doch das will<lb/> ich erſt verſuchen, einen angenehmen, natürlichen<lb/> Duft verbreiten, ohne der Haut ſchädlich zu werden.<lb/> Deshalb haben die erſten Chemiker der Akademie<lb/> ſich für die Kaiſerin Joſephine an die Aufgabe ge¬<lb/> macht. — Thorheiten, nicht wahr, Herr van Aſten,<lb/> aber was wäre das Leben ohne Thorheiten! Ich<lb/> habe die Schwäche, daß ich meinen Freunden und<lb/> Freundinnen zu gefällig bin; aber ich plaudre nicht<lb/> gern davon, wenigſtens nicht, bis es geglückt iſt. Es<lb/> iſt auch eine kleine Ueberraſchung damit im Spiel.<lb/> Darum, auf Ihre Verſchwiegenheit rechne ich.“</p><lb/> <p>„Wie auf den Tod. Sie ſind ein braver Mann,<lb/> Herr Legationsrath. Der Kaufmann ließ ſeine Augen<lb/> im Laboratorium wandern. Was ſind denn das für<lb/> Frauenbilder?“</p><lb/> <p>„Wären Ihnen die Züge vielleicht bekannt?“<lb/> fragte Wandel, ihn ſcharf fixirend.</p><lb/> <p>„Kam nie aus Berlin heraus. Aber das ſind<lb/> keine deutſchen Frauenzimmer.“</p><lb/> <p>„Welcher Kennerblick! Die Aeltere eine Schwe¬<lb/> din, die Jüngere eine Italienerin.“</p><lb/> <p>„So! ſo! Ich hätte ſie für Schweſtern gehalten,<lb/> und ſie kommen mir ſo niederländiſch vor. Sie müſ¬<lb/> ſen nämlich wiſſen, ich bin auch aus flämiſchem Blute.“</p><lb/> <p>Der Legationsrath verzog fauniſch das Geſicht:<lb/> „Ich ſtrenge mich vergebens an, eine Aehnlichkeit<lb/> zwiſchen Ihnen und den Damen zu entdecken.“</p><lb/> <p>„So wenig als zwiſchen mir und dem Skelett<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [308/0318]
Preis iſt nur zu exorbitant. Sie ſoll, doch das will
ich erſt verſuchen, einen angenehmen, natürlichen
Duft verbreiten, ohne der Haut ſchädlich zu werden.
Deshalb haben die erſten Chemiker der Akademie
ſich für die Kaiſerin Joſephine an die Aufgabe ge¬
macht. — Thorheiten, nicht wahr, Herr van Aſten,
aber was wäre das Leben ohne Thorheiten! Ich
habe die Schwäche, daß ich meinen Freunden und
Freundinnen zu gefällig bin; aber ich plaudre nicht
gern davon, wenigſtens nicht, bis es geglückt iſt. Es
iſt auch eine kleine Ueberraſchung damit im Spiel.
Darum, auf Ihre Verſchwiegenheit rechne ich.“
„Wie auf den Tod. Sie ſind ein braver Mann,
Herr Legationsrath. Der Kaufmann ließ ſeine Augen
im Laboratorium wandern. Was ſind denn das für
Frauenbilder?“
„Wären Ihnen die Züge vielleicht bekannt?“
fragte Wandel, ihn ſcharf fixirend.
„Kam nie aus Berlin heraus. Aber das ſind
keine deutſchen Frauenzimmer.“
„Welcher Kennerblick! Die Aeltere eine Schwe¬
din, die Jüngere eine Italienerin.“
„So! ſo! Ich hätte ſie für Schweſtern gehalten,
und ſie kommen mir ſo niederländiſch vor. Sie müſ¬
ſen nämlich wiſſen, ich bin auch aus flämiſchem Blute.“
Der Legationsrath verzog fauniſch das Geſicht:
„Ich ſtrenge mich vergebens an, eine Aehnlichkeit
zwiſchen Ihnen und den Damen zu entdecken.“
„So wenig als zwiſchen mir und dem Skelett
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