Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.zimmer an ihm vorüber ging, eine Druckschrift aus "Herr Regierungsrath von Fuchsius!" meldete "Soll warten!" sagte der Minister. "Im Bureau!" Er schien mit Gedanken beschäftigt, als er, die Plötzlich wandte er sich um. Er hatte ihn nicht IV. 13
zimmer an ihm vorüber ging, eine Druckſchrift aus „Herr Regierungsrath von Fuchſius!“ meldete „Soll warten!“ ſagte der Miniſter. „Im Bureau!“ Er ſchien mit Gedanken beſchäftigt, als er, die Plötzlich wandte er ſich um. Er hatte ihn nicht IV. 13
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zimmer an ihm vorüber ging, eine Druckſchrift aus
der Taſche ſah!
„Herr Regierungsrath von Fuchſius!“ meldete
in dem Augenblick der Amtsbote.
„Soll warten!“ ſagte der Miniſter. „Im Bureau!“
rief er dem Boten nach.
Er ſchien mit Gedanken beſchäftigt, als er, die
Hände auf dem Rücken, aus dem Fenſter ſah. War
Walter vergeſſen? Hatte der Staatsmann angenom¬
men, daß er gehen müſſe? Sollte er jetzt gehen?
Sich räuspern?
Plötzlich wandte er ſich um. Er hatte ihn nicht
vergeſſen, aus dem Pult riß er ein Concept, und
warf es hin: „Verſuchen Sie ſich daran. Hier auf
der Stelle. Da iſt Papier und Feder. — Eine Aus¬
arbeitung — ganz nach Ihrem Sinne — an die
Lineamente brauchen Sie ſich nicht zu halten; da iſt
viel dummes Zeug darin. — Eine Stunde haben
Sie Zeit. Ich habe Geſchäfte, die mich wohl noch
länger abhalten.“
IV. 13
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Zitationshilfe: | Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe04_1852/203>, abgerufen am 16.02.2025. |