Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.Zwölftes Kapitel. Ein Plagiarius wird entdeckt. Walter hatte auf den ersten Blick in dem Mi¬ Nachdem der Engländer gegangen, durchschritt "Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?" fuhr Zwölftes Kapitel. Ein Plagiarius wird entdeckt. Walter hatte auf den erſten Blick in dem Mi¬ Nachdem der Engländer gegangen, durchſchritt „Wer ſind Sie? Was wollen Sie hier?“ fuhr <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0191" n="[181]"/> <div n="1"> <head>Zwölftes Kapitel.<lb/><hi rendition="#b">Ein Plagiarius wird entdeckt.</hi><lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Walter hatte auf den erſten Blick in dem Mi¬<lb/> niſter den Mann erkannt, mit dem er zufällig in<lb/> Sansſouci zuſammengetroffen war — nicht zu ſeiner<lb/> Ueberraſchung; eine leiſe Ahnung war ſchon früher<lb/> in ihm aufgeſtiegen. Dennoch fühlte er ſich ange¬<lb/> nehm berührt. Er war bei dem ausgezeichneten<lb/> Manne eingeführt, er kannte den Miniſter, der Mi¬<lb/> niſter ihn, er durfte hoffen von einer vortheilhaften<lb/> Seite; ſo waren die erſten läſtigen Formalien be¬<lb/> ſeitigt.</p><lb/> <p>Nachdem der Engländer gegangen, durchſchritt<lb/> der Miniſter noch einmal das Vorzimmer. Die<lb/> Mittheilungen des Britten beſchäftigten ihn, die Lip¬<lb/> pen bewegten ſich, die Hände ſpielten ein Pantomi¬<lb/> menſpiel, als er ſich jetzt raſch nach dem Tiſche<lb/> umkehrte.</p><lb/> <p>„Wer ſind Sie? Was wollen Sie hier?“ fuhr<lb/> es heraus, als er Walter erblickte, und um die Au¬<lb/> genbrauen wölbten ſich gefährliche Runzeln.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[181]/0191]
Zwölftes Kapitel.
Ein Plagiarius wird entdeckt.
Walter hatte auf den erſten Blick in dem Mi¬
niſter den Mann erkannt, mit dem er zufällig in
Sansſouci zuſammengetroffen war — nicht zu ſeiner
Ueberraſchung; eine leiſe Ahnung war ſchon früher
in ihm aufgeſtiegen. Dennoch fühlte er ſich ange¬
nehm berührt. Er war bei dem ausgezeichneten
Manne eingeführt, er kannte den Miniſter, der Mi¬
niſter ihn, er durfte hoffen von einer vortheilhaften
Seite; ſo waren die erſten läſtigen Formalien be¬
ſeitigt.
Nachdem der Engländer gegangen, durchſchritt
der Miniſter noch einmal das Vorzimmer. Die
Mittheilungen des Britten beſchäftigten ihn, die Lip¬
pen bewegten ſich, die Hände ſpielten ein Pantomi¬
menſpiel, als er ſich jetzt raſch nach dem Tiſche
umkehrte.
„Wer ſind Sie? Was wollen Sie hier?“ fuhr
es heraus, als er Walter erblickte, und um die Au¬
genbrauen wölbten ſich gefährliche Runzeln.
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