Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.in einer Gesellschaft wie diese mehr Conduite von Der letzte Satz ward von den feinen Lippen sehr "Wen die Fürstin eingeladen hat, der gehört "Mein Mann meinte, erwiederte die Andre, die "Beste Frau Staatsräthin, erwiederte die Eitel¬ "Philosophie, wie sie auch ist, im Münde einer "Wissen Sie, wie mir eine Gesellschaft vorkommt, in einer Geſellſchaft wie dieſe mehr Conduite von Der letzte Satz ward von den feinen Lippen ſehr „Wen die Fürſtin eingeladen hat, der gehört „Mein Mann meinte, erwiederte die Andre, die „Beſte Frau Staatsräthin, erwiederte die Eitel¬ „Philoſophie, wie ſie auch iſt, im Münde einer „Wiſſen Sie, wie mir eine Geſellſchaft vorkommt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0124" n="114"/> in einer Geſellſchaft wie dieſe mehr Conduite von<lb/> Herren vorausſetzen dürfen, <hi rendition="#g">wenn ſie dahin ge¬<lb/> hören</hi>.“</p><lb/> <p>Der letzte Satz ward von den feinen Lippen ſehr<lb/> ſcharf betont.“</p><lb/> <p>„Wen die Fürſtin eingeladen hat, der gehört<lb/> doch her.“</p><lb/> <p>„Mein Mann meinte, erwiederte die Andre, die<lb/> noch nicht Luſt hatte von ihrem hohen Pferde zu<lb/> ſteigen, es gehöre doch ein eigner Tie dazu, einen<lb/> Menſchen von <hi rendition="#g">dem</hi> Renomm<hi rendition="#aq">é</hi> ihrer Soci<hi rendition="#aq">é</hi>t<hi rendition="#aq">é</hi> auf¬<lb/> dringen zu wollen. Mein Mann iſt ſonſt gar nicht<lb/> ſcrupulös, und gegen unſre erlauchte Wirthin fällt<lb/> es mir auch nicht im entfernteſten ein, damit etwas<lb/> geſagt zu haben. Sie wird wohl ihre Gründe haben,<lb/> warum ſie Leute zuſammen bittet, die nicht zuſammen<lb/> gehören.“</p><lb/> <p>„Beſte Frau Staatsräthin, erwiederte die Eitel¬<lb/> bach, wozu wären denn die Geſellſchaften, als daß<lb/> ſich die zuſammenfinden, die noch nicht zu einander<lb/> gehören. Wenn man immer nur alte Bekannte ſähe,<lb/> das wäre ja langweilig.“</p><lb/> <p>„Philoſophie, wie ſie auch iſt, im Münde einer<lb/> ſchönen Frau, erwiederte die Staatsräthin mit ſüßem<lb/> Lächeln, iſt immer liebenswürdig. Nur begreife ich<lb/> nicht, wenn der junge Herr von Bovillard ſo viel zu<lb/> denken hat, warum er ſeinen Penſ<hi rendition="#aq">é</hi>e's grade in einer<lb/> Geſellſchaft nachgeht.“</p><lb/> <p>„Wiſſen Sie, wie mir eine Geſellſchaft vorkommt,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0124]
in einer Geſellſchaft wie dieſe mehr Conduite von
Herren vorausſetzen dürfen, wenn ſie dahin ge¬
hören.“
Der letzte Satz ward von den feinen Lippen ſehr
ſcharf betont.“
„Wen die Fürſtin eingeladen hat, der gehört
doch her.“
„Mein Mann meinte, erwiederte die Andre, die
noch nicht Luſt hatte von ihrem hohen Pferde zu
ſteigen, es gehöre doch ein eigner Tie dazu, einen
Menſchen von dem Renommé ihrer Société auf¬
dringen zu wollen. Mein Mann iſt ſonſt gar nicht
ſcrupulös, und gegen unſre erlauchte Wirthin fällt
es mir auch nicht im entfernteſten ein, damit etwas
geſagt zu haben. Sie wird wohl ihre Gründe haben,
warum ſie Leute zuſammen bittet, die nicht zuſammen
gehören.“
„Beſte Frau Staatsräthin, erwiederte die Eitel¬
bach, wozu wären denn die Geſellſchaften, als daß
ſich die zuſammenfinden, die noch nicht zu einander
gehören. Wenn man immer nur alte Bekannte ſähe,
das wäre ja langweilig.“
„Philoſophie, wie ſie auch iſt, im Münde einer
ſchönen Frau, erwiederte die Staatsräthin mit ſüßem
Lächeln, iſt immer liebenswürdig. Nur begreife ich
nicht, wenn der junge Herr von Bovillard ſo viel zu
denken hat, warum er ſeinen Penſée's grade in einer
Geſellſchaft nachgeht.“
„Wiſſen Sie, wie mir eine Geſellſchaft vorkommt,
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