schäfte miteinander gemacht, der Herr Legationsrath und ich. Prompt auf die Minute, und hat eine glückliche Hand. Wünschte sie Ihnen, Herr Rittmeister. Wirk¬ lich und wahrhaftig, Ihnen gönne ich alles Gute, das große Loos, 'ne todte Tante mit hundert Tau¬ send; und noch lieber 'ne reiche Frau mit 'ner halben Million. Sie sind ein so gemüthlicher Mann. Hätt' ich 'ne Tochter, na wer weiß. Ich sage -- Gegen die Wechsel ist auch gar nichts zu sagen. Sie sind nur etwas sehr lang. Und wem ich sie abgeben will, der sagt, was ich mir auch sagen könnte. Man ist manchmal auf den Kopf gefallen. Fallen thut nichts; man steht wieder auf. Aber auf den Kopf muß man nicht fallen, Herr Rittmeister! Also sagt mancher Mann: es kann ja inzwischen was passiren, er kann ja auch in den Krieg wollen, es kann ihn eine Kugel treffen. Einen todten Menschen kann man nicht in Wechsel¬ arrest bringen. Sind Sie nicht auch der Mei¬ nung?"
"Pivat die Soldatenfreiheit!"
"Und wenn er auch nicht in den Krieg zieht, die Herren Cavaliere haben oft Händel. Sehn Sie mal, er kann ja in ein Duell gerathen. Paff! Wird mich der Todtschießer honoriren? Ja, wenn so ein Gesetz existirte! -- Fällt mir bei, der Herr von Wan¬ del hatten ja neulich eine solche Affaire. Richtig! Mit dem Sohn vom Geheimrath Bovillard! -- Und Sie -- ja Herr Rittmeister waren ja dabei."
"Wissen Sie das auch!" --
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ſchäfte miteinander gemacht, der Herr Legationsrath und ich. Prompt auf die Minute, und hat eine glückliche Hand. Wünſchte ſie Ihnen, Herr Rittmeiſter. Wirk¬ lich und wahrhaftig, Ihnen gönne ich alles Gute, das große Loos, 'ne todte Tante mit hundert Tau¬ ſend; und noch lieber 'ne reiche Frau mit 'ner halben Million. Sie ſind ein ſo gemüthlicher Mann. Hätt' ich 'ne Tochter, na wer weiß. Ich ſage — Gegen die Wechſel iſt auch gar nichts zu ſagen. Sie ſind nur etwas ſehr lang. Und wem ich ſie abgeben will, der ſagt, was ich mir auch ſagen könnte. Man iſt manchmal auf den Kopf gefallen. Fallen thut nichts; man ſteht wieder auf. Aber auf den Kopf muß man nicht fallen, Herr Rittmeiſter! Alſo ſagt mancher Mann: es kann ja inzwiſchen was paſſiren, er kann ja auch in den Krieg wollen, es kann ihn eine Kugel treffen. Einen todten Menſchen kann man nicht in Wechſel¬ arreſt bringen. Sind Sie nicht auch der Mei¬ nung?“
„Pivat die Soldatenfreiheit!“
„Und wenn er auch nicht in den Krieg zieht, die Herren Cavaliere haben oft Händel. Sehn Sie mal, er kann ja in ein Duell gerathen. Paff! Wird mich der Todtſchießer honoriren? Ja, wenn ſo ein Geſetz exiſtirte! — Fällt mir bei, der Herr von Wan¬ del hatten ja neulich eine ſolche Affaire. Richtig! Mit dem Sohn vom Geheimrath Bovillard! — Und Sie — ja Herr Rittmeiſter waren ja dabei.“
„Wiſſen Sie das auch!“ —
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ſchäfte miteinander gemacht, der Herr Legationsrath und
ich. Prompt auf die Minute, und hat eine glückliche
Hand. Wünſchte ſie Ihnen, Herr Rittmeiſter. Wirk¬
lich und wahrhaftig, Ihnen gönne ich alles Gute,
das große Loos, 'ne todte Tante mit hundert Tau¬
ſend; und noch lieber 'ne reiche Frau mit 'ner halben
Million. Sie ſind ein ſo gemüthlicher Mann. Hätt' ich
'ne Tochter, na wer weiß. Ich ſage — Gegen die Wechſel
iſt auch gar nichts zu ſagen. Sie ſind nur etwas ſehr
lang. Und wem ich ſie abgeben will, der ſagt, was
ich mir auch ſagen könnte. Man iſt manchmal auf
den Kopf gefallen. Fallen thut nichts; man ſteht
wieder auf. Aber auf den Kopf muß man nicht
fallen, Herr Rittmeiſter! Alſo ſagt mancher Mann: es
kann ja inzwiſchen was paſſiren, er kann ja auch in
den Krieg wollen, es kann ihn eine Kugel treffen.
Einen todten Menſchen kann man nicht in Wechſel¬
arreſt bringen. Sind Sie nicht auch der Mei¬
nung?“
„Pivat die Soldatenfreiheit!“
„Und wenn er auch nicht in den Krieg zieht,
die Herren Cavaliere haben oft Händel. Sehn Sie
mal, er kann ja in ein Duell gerathen. Paff! Wird
mich der Todtſchießer honoriren? Ja, wenn ſo ein
Geſetz exiſtirte! — Fällt mir bei, der Herr von Wan¬
del hatten ja neulich eine ſolche Affaire. Richtig!
Mit dem Sohn vom Geheimrath Bovillard! — Und
Sie — ja Herr Rittmeiſter waren ja dabei.“
„Wiſſen Sie das auch!“ —
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe03_1852/93>, abgerufen am 25.11.2024.
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