zurückkehrte, lagerten seltsame Stimmungen auf ihrem Gesichte. Der Anblick der Kinder war gewiß ein widerwärtiger gewesen, der Schauder sprach sich deut¬ lich aus, aber darüber war ein andrer Ausdruck, wie ein Mondenstrahl, der durch zerrissen Gewölk über eine offene Gruft streift. Es fröstelte sie, sie machte eine Anstrengung als wollte sie auf die Knie fallen; aber -- vielleicht versagten ihr die Knie den Dienst, sie hob die Arme und rieb die Hände, als wollte sie sie zum Gebet falten. Auch das mußte sich an etwas stoßen. Sie ließ die Arme sinken, und fiel selbst aufs Sopha. Hier, den Kopf im Arm, flüsterte sie: "Es sind abscheuliche Kinder; aber ich will mich zwingen sie zu lieben -- ich will sie pflegen, wie -- wie -- ich wills an ihnen gut machen."
zurückkehrte, lagerten ſeltſame Stimmungen auf ihrem Geſichte. Der Anblick der Kinder war gewiß ein widerwärtiger geweſen, der Schauder ſprach ſich deut¬ lich aus, aber darüber war ein andrer Ausdruck, wie ein Mondenſtrahl, der durch zerriſſen Gewölk über eine offene Gruft ſtreift. Es fröſtelte ſie, ſie machte eine Anſtrengung als wollte ſie auf die Knie fallen; aber — vielleicht verſagten ihr die Knie den Dienſt, ſie hob die Arme und rieb die Hände, als wollte ſie ſie zum Gebet falten. Auch das mußte ſich an etwas ſtoßen. Sie ließ die Arme ſinken, und fiel ſelbſt aufs Sopha. Hier, den Kopf im Arm, flüſterte ſie: „Es ſind abſcheuliche Kinder; aber ich will mich zwingen ſie zu lieben — ich will ſie pflegen, wie — wie — ich wills an ihnen gut machen.“
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zurückkehrte, lagerten ſeltſame Stimmungen auf ihrem
Geſichte. Der Anblick der Kinder war gewiß ein
widerwärtiger geweſen, der Schauder ſprach ſich deut¬
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ein Mondenſtrahl, der durch zerriſſen Gewölk über
eine offene Gruft ſtreift. Es fröſtelte ſie, ſie machte
eine Anſtrengung als wollte ſie auf die Knie fallen;
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ſie zum Gebet falten. Auch das mußte ſich an etwas
ſtoßen. Sie ließ die Arme ſinken, und fiel ſelbſt aufs
Sopha. Hier, den Kopf im Arm, flüſterte ſie: „Es
ſind abſcheuliche Kinder; aber ich will mich zwingen
ſie zu lieben — ich will ſie pflegen, wie — wie —
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe03_1852/60>, abgerufen am 24.11.2024.
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