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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.

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Hannover schadlos zu halten. Mein Herr, lassen
Sie uns hoffen, daß wir diesen Brocken, an dem der
Adler ersticken soll, nicht annehmen! Unser Militair
knirscht vor Wuth und Erbitterung, es ist ein schlag¬
fertiges Heer; zum Kriege ausgerückt. Soll es ohne
Krieg zurück? Hören Sie, wie man laut ruft, von
den Prinzen und Generalen bis zu den Unteroffizieren
und Gemeinen: des Staates Ehre ist verpfändet; die
Minister haben sie verkauft, an uns ist es, sie wieder
einlösen! Rußland operirt offen, geheim. Hat Oest¬
reich keine Stimme an unserm Hofe? Es ist still
erbittert, wie nie zuvor. Horchen Sie durch die
Straßen, in den Wirthshäusern, es ist nur eine
Stimme: Noch ist der Augenblick zu handeln! Hören
Sie in jeder Gesellschaft, wo zwei, drei zusammen
stehen, die Wuth gegen Haugwitz. Es ist kein Tadel
mehr, es ist ein allmächtiges Gefühl, das kaum mehr
Worte findet. Männer mit weißem Haar spucken
beim Namen des Mannes. Er hat Preußens Ehre
verkauft! Ein Glück für ihn, daß er nicht hier ist.
Die Männer der Klicque getrauen sich nicht bei hellem
Licht über die Straße; man würde --"

"Vielleicht einen Stein aufheben, rief Eisenhauch,
den Koffer zuwerfend, aber ehe man ihn wirft, würde
man sich besinnen, es sei doch vernünftiger ihn nicht
zu werfen. Der Stein könnte ja ein Loch in den
Kopf werfen und den Kopf doch nicht öffnen. Was
man würde, könnte, möchte, dürfte, das ist alles vor¬
trefflich, was man weiß, ist die Weisheit selbst, aber

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Hannover ſchadlos zu halten. Mein Herr, laſſen
Sie uns hoffen, daß wir dieſen Brocken, an dem der
Adler erſticken ſoll, nicht annehmen! Unſer Militair
knirſcht vor Wuth und Erbitterung, es iſt ein ſchlag¬
fertiges Heer; zum Kriege ausgerückt. Soll es ohne
Krieg zurück? Hören Sie, wie man laut ruft, von
den Prinzen und Generalen bis zu den Unteroffizieren
und Gemeinen: des Staates Ehre iſt verpfändet; die
Miniſter haben ſie verkauft, an uns iſt es, ſie wieder
einlöſen! Rußland operirt offen, geheim. Hat Oeſt¬
reich keine Stimme an unſerm Hofe? Es iſt ſtill
erbittert, wie nie zuvor. Horchen Sie durch die
Straßen, in den Wirthshäuſern, es iſt nur eine
Stimme: Noch iſt der Augenblick zu handeln! Hören
Sie in jeder Geſellſchaft, wo zwei, drei zuſammen
ſtehen, die Wuth gegen Haugwitz. Es iſt kein Tadel
mehr, es iſt ein allmächtiges Gefühl, das kaum mehr
Worte findet. Männer mit weißem Haar ſpucken
beim Namen des Mannes. Er hat Preußens Ehre
verkauft! Ein Glück für ihn, daß er nicht hier iſt.
Die Männer der Klicque getrauen ſich nicht bei hellem
Licht über die Straße; man würde —“

„Vielleicht einen Stein aufheben, rief Eiſenhauch,
den Koffer zuwerfend, aber ehe man ihn wirft, würde
man ſich beſinnen, es ſei doch vernünftiger ihn nicht
zu werfen. Der Stein könnte ja ein Loch in den
Kopf werfen und den Kopf doch nicht öffnen. Was
man würde, könnte, möchte, dürfte, das iſt alles vor¬
trefflich, was man weiß, iſt die Weisheit ſelbſt, aber

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[291/0301] Hannover ſchadlos zu halten. Mein Herr, laſſen Sie uns hoffen, daß wir dieſen Brocken, an dem der Adler erſticken ſoll, nicht annehmen! Unſer Militair knirſcht vor Wuth und Erbitterung, es iſt ein ſchlag¬ fertiges Heer; zum Kriege ausgerückt. Soll es ohne Krieg zurück? Hören Sie, wie man laut ruft, von den Prinzen und Generalen bis zu den Unteroffizieren und Gemeinen: des Staates Ehre iſt verpfändet; die Miniſter haben ſie verkauft, an uns iſt es, ſie wieder einlöſen! Rußland operirt offen, geheim. Hat Oeſt¬ reich keine Stimme an unſerm Hofe? Es iſt ſtill erbittert, wie nie zuvor. Horchen Sie durch die Straßen, in den Wirthshäuſern, es iſt nur eine Stimme: Noch iſt der Augenblick zu handeln! Hören Sie in jeder Geſellſchaft, wo zwei, drei zuſammen ſtehen, die Wuth gegen Haugwitz. Es iſt kein Tadel mehr, es iſt ein allmächtiges Gefühl, das kaum mehr Worte findet. Männer mit weißem Haar ſpucken beim Namen des Mannes. Er hat Preußens Ehre verkauft! Ein Glück für ihn, daß er nicht hier iſt. Die Männer der Klicque getrauen ſich nicht bei hellem Licht über die Straße; man würde —“ „Vielleicht einen Stein aufheben, rief Eiſenhauch, den Koffer zuwerfend, aber ehe man ihn wirft, würde man ſich beſinnen, es ſei doch vernünftiger ihn nicht zu werfen. Der Stein könnte ja ein Loch in den Kopf werfen und den Kopf doch nicht öffnen. Was man würde, könnte, möchte, dürfte, das iſt alles vor¬ trefflich, was man weiß, iſt die Weisheit ſelbſt, aber 19*

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe03_1852/301>, abgerufen am 24.11.2024.