Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.Major hörte nicht, oder wollte nicht mehr hören, Was das sagen wollte, werden wir hören. Herr Nähtebusch hielt auf Connexionen. Sollte Herr Nähtebusch trocknete jetzt den Schweiß von Man sah's dem Herrn Ober-Castellan an, Major hörte nicht, oder wollte nicht mehr hören, Was das ſagen wollte, werden wir hören. Herr Nähtebuſch hielt auf Connexionen. Sollte Herr Nähtebuſch trocknete jetzt den Schweiß von Man ſah's dem Herrn Ober-Caſtellan an, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0144" n="134"/> Major hörte nicht, oder wollte nicht mehr hören,<lb/> und es wäre zu viel vom Ober-Kaſtellan verlangt ge¬<lb/> weſen, ihm nachzulaufen. Er hatte eine Conſtitution,<lb/> die das nicht ertrug, und er kam aus der Stadt!</p><lb/> <p>Was das ſagen wollte, werden wir hören.<lb/> Nicht der Aerger hatte ſein Geſicht geröthet; es<lb/> war die Freude, vielleicht auch der Wein.</p><lb/> <p>Herr Nähtebuſch hielt auf Connexionen. Sollte<lb/> die Fama, die ihm nachſagte, daß er ihnen ſeinen<lb/> Poſten verdankte, jetzt von ihm ſagen, daß er<lb/> einen Bekannten vom Sohne des reichen van Aſten<lb/> fortgewieſen wie einen Vagabunden! Einigermaßen<lb/> beruhigte es ihn, als er erfuhr, daß Walter den<lb/> alten Officier hier zum erſten Mal geſehen, es<lb/> beruhigte ihn aber wie der nicht, daß Walter ihn nicht<lb/> kannte, nicht einmal ſeinen Namen wußte, daß er<lb/> aber vermuthete, er ſei ein ausgezeichneter Officier<lb/> geweſen. Aber wieder beruhigte es ihn, daß er<lb/> penſionirt ſei. — Ein Penſionirter hat ſelten noch<lb/> viel Connexionen!</p><lb/> <p>Herr Nähtebuſch trocknete jetzt den Schweiß von<lb/> ſeiner Stirn und athmete auf: „Lieber Herr Pathe,<lb/> ſprach er, laſſen Sie ſich das eine Warnung ſein.<lb/> Man muß ſich mit Niemanden in ein Geſpräch<lb/> einlaſſen, den man nicht kennt. Man weiß nicht,<lb/> in welche Verlegenheiten es uns nachher bringt,<lb/> und junge Leute, erlauben Sie mir's zu ſagen,<lb/> ſchließen gar zu gern ihr Herz auf.“</p><lb/> <p>Man ſah's dem Herrn Ober-Caſtellan an,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0144]
Major hörte nicht, oder wollte nicht mehr hören,
und es wäre zu viel vom Ober-Kaſtellan verlangt ge¬
weſen, ihm nachzulaufen. Er hatte eine Conſtitution,
die das nicht ertrug, und er kam aus der Stadt!
Was das ſagen wollte, werden wir hören.
Nicht der Aerger hatte ſein Geſicht geröthet; es
war die Freude, vielleicht auch der Wein.
Herr Nähtebuſch hielt auf Connexionen. Sollte
die Fama, die ihm nachſagte, daß er ihnen ſeinen
Poſten verdankte, jetzt von ihm ſagen, daß er
einen Bekannten vom Sohne des reichen van Aſten
fortgewieſen wie einen Vagabunden! Einigermaßen
beruhigte es ihn, als er erfuhr, daß Walter den
alten Officier hier zum erſten Mal geſehen, es
beruhigte ihn aber wie der nicht, daß Walter ihn nicht
kannte, nicht einmal ſeinen Namen wußte, daß er
aber vermuthete, er ſei ein ausgezeichneter Officier
geweſen. Aber wieder beruhigte es ihn, daß er
penſionirt ſei. — Ein Penſionirter hat ſelten noch
viel Connexionen!
Herr Nähtebuſch trocknete jetzt den Schweiß von
ſeiner Stirn und athmete auf: „Lieber Herr Pathe,
ſprach er, laſſen Sie ſich das eine Warnung ſein.
Man muß ſich mit Niemanden in ein Geſpräch
einlaſſen, den man nicht kennt. Man weiß nicht,
in welche Verlegenheiten es uns nachher bringt,
und junge Leute, erlauben Sie mir's zu ſagen,
ſchließen gar zu gern ihr Herz auf.“
Man ſah's dem Herrn Ober-Caſtellan an,
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