Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.die Wette, was glänzender sei; farbig war nur der Sein Blick, als er sich umwandte, schien zu Walter stand im Schatten, auf das Gesicht des "Vor zwanzig Jahren, als ich auf diese Terrasse Leicht den Hut gegen den jungen Mann lüftend, "Aber was fällt Ihnen denn ein, Herr Pathe Als der Beamte, die Hand vorm Gesicht, um "Herr Jemine, und das war Ihr Bekannter! Herr Nähtebusch winkte und rief umsonst; der die Wette, was glänzender ſei; farbig war nur der Sein Blick, als er ſich umwandte, ſchien zu Walter ſtand im Schatten, auf das Geſicht des „Vor zwanzig Jahren, als ich auf dieſe Terraſſe Leicht den Hut gegen den jungen Mann lüftend, „Aber was fällt Ihnen denn ein, Herr Pathe Als der Beamte, die Hand vorm Geſicht, um „Herr Jemine, und das war Ihr Bekannter! Herr Nähtebuſch winkte und rief umſonſt; der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0143" n="133"/> die Wette, was glänzender ſei; farbig war nur der<lb/> Rock, roth nur das Geſicht.</p><lb/> <p>Sein Blick, als er ſich umwandte, ſchien zu<lb/> ſprechen: „Und Sie ſind doch noch hier?“</p><lb/> <p>Walter ſtand im Schatten, auf das Geſicht des<lb/> alten Major glühte der rothe Abendſtrahl. Es<lb/> lag wieder Friede darüber ausgebreitet, als er<lb/> lächelnd ſprach:</p><lb/> <p>„Vor zwanzig Jahren, als ich auf dieſe Terraſſe<lb/> kam, führte mich der Wachthabende ſelbſt zum<lb/> großen König. Ich ſah ihn ſterben. Nun weiſt<lb/> man einen alten Soldaten fort, weil er kam, nur<lb/> um ſeinen Geiſt zu ſehen. — Freilich, es kann<lb/> gefährlich werden, Friedrichs Geiſt zu ſehen!“</p><lb/> <p>Leicht den Hut gegen den jungen Mann lüftend,<lb/> hatte ſich der Invalide umgewandt und war die<lb/> Treppe hinabgeſtiegen.</p><lb/> <p>„Aber was fällt Ihnen denn ein, Herr Pathe<lb/> Nähtebuſch, ſagte Walter plötzlich. Einem alten<lb/> Soldaten ſeinen Ruheplatz nicht zu gönnen!“</p><lb/> <p>Als der Beamte, die Hand vorm Geſicht, um<lb/> die Sonnenſtrahlen abzuhalten, den jungen Mann<lb/> erkannt hatte, machte er eine lebhafte Bewegung.<lb/> „Aber war ich denn blind!“ Faſt ſchien es, als<lb/> wollte er ihn umarmen.</p><lb/> <p>„Herr Jemine, und das war Ihr Bekannter!<lb/> rief der Ober-Kaſtellan, um ihm doch einen Titel<lb/> zu geben.</p><lb/> <p>Herr Nähtebuſch winkte und rief umſonſt; der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [133/0143]
die Wette, was glänzender ſei; farbig war nur der
Rock, roth nur das Geſicht.
Sein Blick, als er ſich umwandte, ſchien zu
ſprechen: „Und Sie ſind doch noch hier?“
Walter ſtand im Schatten, auf das Geſicht des
alten Major glühte der rothe Abendſtrahl. Es
lag wieder Friede darüber ausgebreitet, als er
lächelnd ſprach:
„Vor zwanzig Jahren, als ich auf dieſe Terraſſe
kam, führte mich der Wachthabende ſelbſt zum
großen König. Ich ſah ihn ſterben. Nun weiſt
man einen alten Soldaten fort, weil er kam, nur
um ſeinen Geiſt zu ſehen. — Freilich, es kann
gefährlich werden, Friedrichs Geiſt zu ſehen!“
Leicht den Hut gegen den jungen Mann lüftend,
hatte ſich der Invalide umgewandt und war die
Treppe hinabgeſtiegen.
„Aber was fällt Ihnen denn ein, Herr Pathe
Nähtebuſch, ſagte Walter plötzlich. Einem alten
Soldaten ſeinen Ruheplatz nicht zu gönnen!“
Als der Beamte, die Hand vorm Geſicht, um
die Sonnenſtrahlen abzuhalten, den jungen Mann
erkannt hatte, machte er eine lebhafte Bewegung.
„Aber war ich denn blind!“ Faſt ſchien es, als
wollte er ihn umarmen.
„Herr Jemine, und das war Ihr Bekannter!
rief der Ober-Kaſtellan, um ihm doch einen Titel
zu geben.
Herr Nähtebuſch winkte und rief umſonſt; der
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