Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.uns hingeben müssen, uns davon lassen! Wundern "Wenn man Sie nicht besser kennte, sagte der Fuchsius sagte, sich vorsichtig umblickend: "Neh¬ "Pah! rief der General. Wir sind nicht in Ba¬ "So sind wir isolirt und -- verloren!" rief 6*
uns hingeben müſſen, uns davon laſſen! Wundern „Wenn man Sie nicht beſſer kennte, ſagte der Fuchſius ſagte, ſich vorſichtig umblickend: „Neh¬ „Pah! rief der General. Wir ſind nicht in Ba¬ „So ſind wir iſolirt und — verloren!“ rief 6*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0093" n="83"/> uns hingeben müſſen, uns davon laſſen! Wundern<lb/> Sie ſich, daß dieſe Männer auf andere warten, die<lb/> es ihnen abnehmen, daß ſie nicht ſelbſt wagen, die<lb/> Toga zu ſchütteln: Hier habt ihr Krieg!“</p><lb/> <p>„Wenn man Sie nicht beſſer kennte, ſagte der<lb/> General, nicht wüßte, daß Sie Ihre Dienſte von<lb/> Staat zu Staat tragen, wo nur Auſſicht iſt zum<lb/> Kriege gegen die Franzoſen!“</p><lb/> <p>Fuchſius ſagte, ſich vorſichtig umblickend: „Neh¬<lb/> men Sie ſich etwas in Acht. Man weiß in Saint<lb/> Cloud, daß Sie ein militairiſcher Ideologe und ich<lb/> weiß, daß Laforeſt Sie beobachten läßt. Aus Enghiens<lb/> Beiſpiel wiſſen wir wenigſtens, wie der neue Kaiſer<lb/> zu ſchrecken verſteht.“</p><lb/> <p>„Pah! rief der General. Wir ſind nicht in Ba¬<lb/> den. Zügeln Sie indeß Ihre Advokaten-Beredtſamkeit,<lb/> Herr von Eiſenhauch. Es könnte Sie mancher mi߬<lb/> verſtehen. Ich aber ſage Ihnen, wer jetzt nicht<lb/> herbeieilt, um am Brande mitzulöſchen, iſt ſo ſchlimm,<lb/> als wer Feuer hinzuträgt. Wonach Bonaparte trach¬<lb/> tet, liegt klar zu Tage. Oeſtreich ſoll erdrückt, zer¬<lb/> malmt werden. Ein Thor, wer jetzt noch glaubt,<lb/> daß Oeſtreichs Vernichtung Preußens Erhebung iſt.<lb/> Das Schickſal hat beſtimmt, daß beide Feinde zu¬<lb/> ſammen handeln. Nur darin ſollen ſie rivaliſiren,<lb/> wer am tüchtigſten los ſchlägt. Zaudern wir jetzt<lb/> wieder —“</p><lb/> <p>„So ſind wir iſolirt und — verloren!“ rief<lb/> Fuchſius.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">6*<lb/></fw> </div> </body> </text> </TEI> [83/0093]
uns hingeben müſſen, uns davon laſſen! Wundern
Sie ſich, daß dieſe Männer auf andere warten, die
es ihnen abnehmen, daß ſie nicht ſelbſt wagen, die
Toga zu ſchütteln: Hier habt ihr Krieg!“
„Wenn man Sie nicht beſſer kennte, ſagte der
General, nicht wüßte, daß Sie Ihre Dienſte von
Staat zu Staat tragen, wo nur Auſſicht iſt zum
Kriege gegen die Franzoſen!“
Fuchſius ſagte, ſich vorſichtig umblickend: „Neh¬
men Sie ſich etwas in Acht. Man weiß in Saint
Cloud, daß Sie ein militairiſcher Ideologe und ich
weiß, daß Laforeſt Sie beobachten läßt. Aus Enghiens
Beiſpiel wiſſen wir wenigſtens, wie der neue Kaiſer
zu ſchrecken verſteht.“
„Pah! rief der General. Wir ſind nicht in Ba¬
den. Zügeln Sie indeß Ihre Advokaten-Beredtſamkeit,
Herr von Eiſenhauch. Es könnte Sie mancher mi߬
verſtehen. Ich aber ſage Ihnen, wer jetzt nicht
herbeieilt, um am Brande mitzulöſchen, iſt ſo ſchlimm,
als wer Feuer hinzuträgt. Wonach Bonaparte trach¬
tet, liegt klar zu Tage. Oeſtreich ſoll erdrückt, zer¬
malmt werden. Ein Thor, wer jetzt noch glaubt,
daß Oeſtreichs Vernichtung Preußens Erhebung iſt.
Das Schickſal hat beſtimmt, daß beide Feinde zu¬
ſammen handeln. Nur darin ſollen ſie rivaliſiren,
wer am tüchtigſten los ſchlägt. Zaudern wir jetzt
wieder —“
„So ſind wir iſolirt und — verloren!“ rief
Fuchſius.
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