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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.

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Hausthür gehört, darauf einen Lärm von mehren
Stimmen; die des Kammerdieners war deutlich zu
erkennen, welche Eindringenden den Zutritt verwehren
wollte. Eine andre Stimme tönte aber scharf hin¬
durch, welche den Legationsrath zu frappiren schien,
auch der Kammerherr horchte aufmerksam. Nur der
Geheimrath hörte in seiner Aufregung erst darauf,
als feste Männertritte die kleine Hintertreppe herauf¬
stürmten. "Sie dürfen nicht, ich darf Niemand rein¬
lassen," schrie der Kammerdiener, der um die Wette
mit dem Stürmenden zu laufen schien. "Aber mich!"
rief es. Darauf ein Fall, der Diener mußte zurück¬
gestoßen sein, und die Thür sprang auf.

"Was bedeutet das!" rief der Geheimrath, einen
Leuchter ergreifend, und wollte ins Kabinet.

"Das Vaterland!" rief die Stimme im selben
aufgeregten Tone, als der Geheimrath schon, wie
von einer Erscheinung erschreckt, zurückprallte. Der
Leuchter entfiel ihm.

Der Legationsrath hatte hastig den Hut gefaßt,
als er den Eintretenden erblickte, der Kammerherr
folgte ihm eben so schnell. Der Geheimrath Bovillard
blieb mit der Erscheinung allein im Zimmer.


Hausthür gehört, darauf einen Lärm von mehren
Stimmen; die des Kammerdieners war deutlich zu
erkennen, welche Eindringenden den Zutritt verwehren
wollte. Eine andre Stimme tönte aber ſcharf hin¬
durch, welche den Legationsrath zu frappiren ſchien,
auch der Kammerherr horchte aufmerkſam. Nur der
Geheimrath hörte in ſeiner Aufregung erſt darauf,
als feſte Männertritte die kleine Hintertreppe herauf¬
ſtürmten. „Sie dürfen nicht, ich darf Niemand rein¬
laſſen,“ ſchrie der Kammerdiener, der um die Wette
mit dem Stürmenden zu laufen ſchien. „Aber mich!“
rief es. Darauf ein Fall, der Diener mußte zurück¬
geſtoßen ſein, und die Thür ſprang auf.

„Was bedeutet das!“ rief der Geheimrath, einen
Leuchter ergreifend, und wollte ins Kabinet.

„Das Vaterland!“ rief die Stimme im ſelben
aufgeregten Tone, als der Geheimrath ſchon, wie
von einer Erſcheinung erſchreckt, zurückprallte. Der
Leuchter entfiel ihm.

Der Legationsrath hatte haſtig den Hut gefaßt,
als er den Eintretenden erblickte, der Kammerherr
folgte ihm eben ſo ſchnell. Der Geheimrath Bovillard
blieb mit der Erſcheinung allein im Zimmer.


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[311/0321] Hausthür gehört, darauf einen Lärm von mehren Stimmen; die des Kammerdieners war deutlich zu erkennen, welche Eindringenden den Zutritt verwehren wollte. Eine andre Stimme tönte aber ſcharf hin¬ durch, welche den Legationsrath zu frappiren ſchien, auch der Kammerherr horchte aufmerkſam. Nur der Geheimrath hörte in ſeiner Aufregung erſt darauf, als feſte Männertritte die kleine Hintertreppe herauf¬ ſtürmten. „Sie dürfen nicht, ich darf Niemand rein¬ laſſen,“ ſchrie der Kammerdiener, der um die Wette mit dem Stürmenden zu laufen ſchien. „Aber mich!“ rief es. Darauf ein Fall, der Diener mußte zurück¬ geſtoßen ſein, und die Thür ſprang auf. „Was bedeutet das!“ rief der Geheimrath, einen Leuchter ergreifend, und wollte ins Kabinet. „Das Vaterland!“ rief die Stimme im ſelben aufgeregten Tone, als der Geheimrath ſchon, wie von einer Erſcheinung erſchreckt, zurückprallte. Der Leuchter entfiel ihm. Der Legationsrath hatte haſtig den Hut gefaßt, als er den Eintretenden erblickte, der Kammerherr folgte ihm eben ſo ſchnell. Der Geheimrath Bovillard blieb mit der Erſcheinung allein im Zimmer.

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/321>, abgerufen am 29.11.2024.