Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.bestechen lassen, aber, er hat mit zu günstiger Stim¬ "Was ist's denn, mon ami! Werden die Inte¬ "Und mir ist, als drehte sich Alles im Wirbel." "Gehn Sie nach Karlsbad. Zwei Becher Sprudel "Excellenz mögen recht haben, sagte Bovillard, "Nicht der Rede werth. Aber, wie gesagt, fort "Er hat sie nicht von mir." "Assurement! Aber eben darum. Ist für Sie "Gewiß! Aber wie?" "Ihr Herr Sohn, sagte Fuchsius, benimmt sich beſtechen laſſen, aber, er hat mit zu günſtiger Stim¬ „Was iſt's denn, mon ami! Werden die Inte¬ „Und mir iſt, als drehte ſich Alles im Wirbel.“ „Gehn Sie nach Karlsbad. Zwei Becher Sprudel „Excellenz mögen recht haben, ſagte Bovillard, „Nicht der Rede werth. Aber, wie geſagt, fort „Er hat ſie nicht von mir.“ „Assurément! Aber eben darum. Iſt für Sie „Gewiß! Aber wie?“ „Ihr Herr Sohn, ſagte Fuchſius, benimmt ſich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0282" n="272"/> beſtechen laſſen, aber, er hat mit zu günſtiger Stim¬<lb/> mung für ſeine Perſönlichkeit die Dinge betrachtet.<lb/> Napoleon iſt undurchdringlich, er iſt auch gefährlich.<lb/> Mein Gott, wer leugnet das! Jetzt nun überall dieſe<lb/> Stimme hören, dieſe Blicke ertragen zu müſſen, als<lb/> wären <hi rendition="#g">wir</hi> an alle dem ſchuld, was ſich nicht än¬<lb/> dern ließ!“</p><lb/> <p>„Was iſt's denn, <hi rendition="#aq">mon ami</hi>! Werden die Inte¬<lb/> reſſen der Pfandbriefe nicht mehr gezahlt? Iſt Hungers¬<lb/> noth? Die Weber in Schleſien fangen an etwas zu<lb/> lamentiren. Können wir dafür, daß ſie nicht mehr<lb/> mit Ducaten Kegel ſchieben? Es geht ja ſonſt bei<lb/> uns alles in ſeinem Geleiſe fort.“</p><lb/> <p>„Und mir iſt, als drehte ſich Alles im Wirbel.“</p><lb/> <p>„Gehn Sie nach Karlsbad. Zwei Becher Sprudel<lb/> täglich, nachher drei. Drei Wochen lang. Iſt alles<lb/> vorbei, iſt alles nur Imagination.“</p><lb/> <p>„Excellenz mögen recht haben, ſagte Bovillard,<lb/> ſich zum Gehen anſchickend. Nochmals meinen Dank,<lb/> daß Sie ſich meines <hi rendition="#aq">fils perdu</hi> angenommen.“</p><lb/> <p>„Nicht der Rede werth. Aber, wie geſagt, fort<lb/> muß er, wenn er abgeſeſſen hat. Leidet auch an<lb/> Imaginationen. Die Reden, die er führt, ſollen<lb/> ja execrabel ſein.“</p><lb/> <p>„Er hat ſie nicht von mir.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Assurément</hi>! Aber eben darum. Iſt für Sie<lb/> ſelbſt am beſten.“</p><lb/> <p>„Gewiß! Aber wie?“</p><lb/> <p>„Ihr Herr Sohn, ſagte Fuchſius, benimmt ſich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [272/0282]
beſtechen laſſen, aber, er hat mit zu günſtiger Stim¬
mung für ſeine Perſönlichkeit die Dinge betrachtet.
Napoleon iſt undurchdringlich, er iſt auch gefährlich.
Mein Gott, wer leugnet das! Jetzt nun überall dieſe
Stimme hören, dieſe Blicke ertragen zu müſſen, als
wären wir an alle dem ſchuld, was ſich nicht än¬
dern ließ!“
„Was iſt's denn, mon ami! Werden die Inte¬
reſſen der Pfandbriefe nicht mehr gezahlt? Iſt Hungers¬
noth? Die Weber in Schleſien fangen an etwas zu
lamentiren. Können wir dafür, daß ſie nicht mehr
mit Ducaten Kegel ſchieben? Es geht ja ſonſt bei
uns alles in ſeinem Geleiſe fort.“
„Und mir iſt, als drehte ſich Alles im Wirbel.“
„Gehn Sie nach Karlsbad. Zwei Becher Sprudel
täglich, nachher drei. Drei Wochen lang. Iſt alles
vorbei, iſt alles nur Imagination.“
„Excellenz mögen recht haben, ſagte Bovillard,
ſich zum Gehen anſchickend. Nochmals meinen Dank,
daß Sie ſich meines fils perdu angenommen.“
„Nicht der Rede werth. Aber, wie geſagt, fort
muß er, wenn er abgeſeſſen hat. Leidet auch an
Imaginationen. Die Reden, die er führt, ſollen
ja execrabel ſein.“
„Er hat ſie nicht von mir.“
„Assurément! Aber eben darum. Iſt für Sie
ſelbſt am beſten.“
„Gewiß! Aber wie?“
„Ihr Herr Sohn, ſagte Fuchſius, benimmt ſich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |