Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.reuth machen? Wenn er siegt, wie wird er's uns Der Minister sagte lächelnd: "Bernadotte lassen Man schwieg. "Wozu sich Sorgen machen, mein Herr Ge¬ "Wenn aber Napoleon unsre Neutralität nicht "Lassen wir die Russen durch. Sie sind doch "Ich weiß nicht, Excellenz, es ist mir zuweilen "Gehn Sie nach Karlsbad, sag ich Ihnen. Hilft "Ich muß gestehen, daß ich sonst nicht zur, "Da höre ich nie drauf. Ist reine Magenver¬ "Lombard, das gebe ich zu, -- in vertrauten reuth machen? Wenn er ſiegt, wie wird er's uns Der Miniſter ſagte lächelnd: „Bernadotte laſſen Man ſchwieg. „Wozu ſich Sorgen machen, mein Herr Ge¬ „Wenn aber Napoleon unſre Neutralität nicht „Laſſen wir die Ruſſen durch. Sie ſind doch „Ich weiß nicht, Excellenz, es iſt mir zuweilen „Gehn Sie nach Karlsbad, ſag ich Ihnen. Hilft „Ich muß geſtehen, daß ich ſonſt nicht zur, „Da höre ich nie drauf. Iſt reine Magenver¬ „Lombard, das gebe ich zu, — in vertrauten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0281" n="271"/> reuth machen? Wenn er ſiegt, wie wird er's uns<lb/> gedenken? Wenn die Alliirten ſiegen, wie werden ſie<lb/> uns Buxhövdens Abweiſung nachtragen?“</p><lb/> <p>Der Miniſter ſagte lächelnd: „Bernadotte laſſen<lb/> wir nicht durch Franken und Kutuſow nicht durch<lb/> Schleſien. <hi rendition="#aq">Voilà</hi>, das hebt ſich, und wir bleiben im<lb/> Equilibrium.“</p><lb/> <p>Man ſchwieg.</p><lb/> <p>„Wozu ſich Sorgen machen, mein Herr Ge¬<lb/> heimrath? Haben Dinge genug, die uns kümmern“</p><lb/> <p>„Wenn aber Napoleon unſre Neutralität nicht<lb/> reſpectirte!“</p><lb/> <p>„Laſſen wir die Ruſſen durch. Sie ſind doch<lb/> ſonſt ein ſo ruhiger Mann. Alteriren Sie die Vor¬<lb/> würfe, die man Herrn Lombard macht? Oder küm¬<lb/> mert Sie Ihr Sohn? Das iſt ja nun auch abge¬<lb/> macht.“</p><lb/> <p>„Ich weiß nicht, Excellenz, es iſt mir zuweilen<lb/> wie in einer Gewitterluft.“</p><lb/> <p>„Gehn Sie nach Karlsbad, ſag ich Ihnen. Hilft<lb/> von Allem. Pure Hypochondrie.“</p><lb/> <p>„Ich muß geſtehen, daß ich ſonſt nicht zur,<lb/> Hypochondrie neige. Indeſſen dieſe Stimmen im<lb/> Publicum —“</p><lb/> <p>„Da höre ich nie drauf. Iſt reine Magenver¬<lb/> ſtimmung. Sprechen Sie doch mit Hufeland.“</p><lb/> <p>„Lombard, das gebe ich zu, — in vertrauten<lb/> Stunden giebt er es ſelbſt zu, — hat ſich durch Na¬<lb/> poleons enchantirendes Weſen, ich will nicht ſagen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [271/0281]
reuth machen? Wenn er ſiegt, wie wird er's uns
gedenken? Wenn die Alliirten ſiegen, wie werden ſie
uns Buxhövdens Abweiſung nachtragen?“
Der Miniſter ſagte lächelnd: „Bernadotte laſſen
wir nicht durch Franken und Kutuſow nicht durch
Schleſien. Voilà, das hebt ſich, und wir bleiben im
Equilibrium.“
Man ſchwieg.
„Wozu ſich Sorgen machen, mein Herr Ge¬
heimrath? Haben Dinge genug, die uns kümmern“
„Wenn aber Napoleon unſre Neutralität nicht
reſpectirte!“
„Laſſen wir die Ruſſen durch. Sie ſind doch
ſonſt ein ſo ruhiger Mann. Alteriren Sie die Vor¬
würfe, die man Herrn Lombard macht? Oder küm¬
mert Sie Ihr Sohn? Das iſt ja nun auch abge¬
macht.“
„Ich weiß nicht, Excellenz, es iſt mir zuweilen
wie in einer Gewitterluft.“
„Gehn Sie nach Karlsbad, ſag ich Ihnen. Hilft
von Allem. Pure Hypochondrie.“
„Ich muß geſtehen, daß ich ſonſt nicht zur,
Hypochondrie neige. Indeſſen dieſe Stimmen im
Publicum —“
„Da höre ich nie drauf. Iſt reine Magenver¬
ſtimmung. Sprechen Sie doch mit Hufeland.“
„Lombard, das gebe ich zu, — in vertrauten
Stunden giebt er es ſelbſt zu, — hat ſich durch Na¬
poleons enchantirendes Weſen, ich will nicht ſagen,
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