Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.es für uns gegen die Alliirten in Schutz zu neh¬ "Es ist nicht mein König," sagte Wandel "Und daß Preußen, fuhr der Attache fort, Wenn auf Wandels Gesicht einige Verwunderung "Man weiß doch, entgegnete Wandel, daß Ge¬ "Ja, in diesem Augenblick kann er wohl noch hier "Und -- " "Und er hat gewiß, wie wir Alle, geglaubt, "Und es hat eine Dröhnung gegeben." "Man will nicht dämlich sein, nicht absolut fran¬ es für uns gegen die Alliirten in Schutz zu neh¬ „Es iſt nicht mein König,“ ſagte Wandel „Und daß Preußen, fuhr der Attaché fort, Wenn auf Wandels Geſicht einige Verwunderung „Man weiß doch, entgegnete Wandel, daß Ge¬ „Ja, in dieſem Augenblick kann er wohl noch hier „Und — “ „Und er hat gewiß, wie wir Alle, geglaubt, „Und es hat eine Dröhnung gegeben.“ „Man will nicht dämlich ſein, nicht abſolut fran¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0266" n="256"/> es für uns gegen die Alliirten in Schutz zu neh¬<lb/> men.“</p><lb/> <p>„Es iſt nicht <hi rendition="#g">mein</hi> König,“ ſagte Wandel<lb/> kurz.“</p><lb/> <p>„Und daß Preußen, fuhr der Attach<hi rendition="#aq">é</hi> fort,<lb/> rüſtet.“</p><lb/> <p>Wenn auf Wandels Geſicht einige Verwunderung<lb/> ſich ausgeſprochen, ging ſie in einen ſarkaſtiſchen Zug<lb/> über: „Preußen rüſtet gegen Frankreich! Ei, ei, Herr<lb/> Vicomte, Sie geben uns überraſchende Aufſchlüſſe!“<lb/> „Nur für ſich. Achtzig Tauſend Mann zur be¬<lb/> waffneten Neutralität.“</p><lb/> <p>„Man weiß doch, entgegnete Wandel, daß Ge¬<lb/> neral Buxhövden hier iſt, um für die ruſſiſche Armee<lb/> einen Durchzug durch Schleſien zu fordern.“</p><lb/> <p>„Ja, in dieſem Augenblick kann er wohl noch hier<lb/> ſein,“ ſagte ſchlau der Attach<hi rendition="#aq">é</hi>.</p><lb/> <p>„Und — “</p><lb/> <p>„Und er hat gewiß, wie wir Alle, geglaubt,<lb/> die Regierung wäre ſo ſchwach oder franzoſenfeindlich,<lb/> oder dämlich, daß es nur eines Anſtoßes bedürfe, um<lb/> ſie zu zwingen, ſich öffentlich gegen Napoleon zu er¬<lb/> klären. Er hat auch angeſtoßen —“</p><lb/> <p>„Und es hat eine Dröhnung gegeben.“</p><lb/> <p>„Man will nicht dämlich ſein, nicht abſolut fran¬<lb/> zoſenfeindlich, nicht eingeſtandnermaßen ſchwach und<lb/> keine officielle Gliederpuppe, man empfindet die Krän¬<lb/> kung, und übermorgen bricht die Armee nach der<lb/> Weichſel auf, um den Ruſſen die Zähne zu weiſen.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [256/0266]
es für uns gegen die Alliirten in Schutz zu neh¬
men.“
„Es iſt nicht mein König,“ ſagte Wandel
kurz.“
„Und daß Preußen, fuhr der Attaché fort,
rüſtet.“
Wenn auf Wandels Geſicht einige Verwunderung
ſich ausgeſprochen, ging ſie in einen ſarkaſtiſchen Zug
über: „Preußen rüſtet gegen Frankreich! Ei, ei, Herr
Vicomte, Sie geben uns überraſchende Aufſchlüſſe!“
„Nur für ſich. Achtzig Tauſend Mann zur be¬
waffneten Neutralität.“
„Man weiß doch, entgegnete Wandel, daß Ge¬
neral Buxhövden hier iſt, um für die ruſſiſche Armee
einen Durchzug durch Schleſien zu fordern.“
„Ja, in dieſem Augenblick kann er wohl noch hier
ſein,“ ſagte ſchlau der Attaché.
„Und — “
„Und er hat gewiß, wie wir Alle, geglaubt,
die Regierung wäre ſo ſchwach oder franzoſenfeindlich,
oder dämlich, daß es nur eines Anſtoßes bedürfe, um
ſie zu zwingen, ſich öffentlich gegen Napoleon zu er¬
klären. Er hat auch angeſtoßen —“
„Und es hat eine Dröhnung gegeben.“
„Man will nicht dämlich ſein, nicht abſolut fran¬
zoſenfeindlich, nicht eingeſtandnermaßen ſchwach und
keine officielle Gliederpuppe, man empfindet die Krän¬
kung, und übermorgen bricht die Armee nach der
Weichſel auf, um den Ruſſen die Zähne zu weiſen.“
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