Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852."Was soll nun daraus werden!" "Die Hetzpeitsche kann er nicht mehr bekommen. --" "Das kommt davon, wenn man einen leicht¬ Der neue Cavalier mochte die Gedanken der "Ueber den ist die Fahne geschwenkt, fiel Bo¬ In der Caserne, wo Dohleneck wohnte, hatten "Wissen Sie, was ich möchte? -- Philosophie stu¬ "Warum?" "Damit ich auf die vielen verfluchten Warum, „Was ſoll nun daraus werden!“ „Die Hetzpeitſche kann er nicht mehr bekommen. —“ „Das kommt davon, wenn man einen leicht¬ Der neue Cavalier mochte die Gedanken der „Ueber den iſt die Fahne geſchwenkt, fiel Bo¬ In der Caſerne, wo Dohleneck wohnte, hatten „Wiſſen Sie, was ich möchte? — Philoſophie ſtu¬ „Warum?“ „Damit ich auf die vielen verfluchten Warum, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0224" n="214"/> <p>„Was ſoll nun daraus werden!“</p><lb/> <p>„Die Hetzpeitſche kann er nicht mehr bekommen. —“</p><lb/> <p>„Das kommt davon, wenn man einen leicht¬<lb/> ſinnigen Onkel hat!“</p><lb/> <p>Der neue Cavalier mochte die Gedanken der<lb/> Herren in der Wachtſtube mit empfinden, denn<lb/> auf der Straße hatte er den Rittmeiſter gefragt,<lb/> ob er ſich nicht fürchte, in ſeiner Geſellſchaft ge¬<lb/> ſehen zu werden. Der Rittmeiſter konnte das<lb/> Wort fürchten nicht leiden, er hatte ſich mit einem<lb/> um ſo feſteren Druck an Bovillard's Arme ge¬<lb/> hängt. „Wer ſich ſchlagen will und zum Sterben<lb/> bereit iſt —“</p><lb/> <p>„Ueber den iſt die Fahne geſchwenkt, fiel Bo¬<lb/> villard in's Wort, und er iſt ehrlich, wie des<lb/> Scharfrichters Schwerdt den armen Sünder ehrlich<lb/> macht.“</p><lb/> <p>In der Caſerne, wo Dohleneck wohnte, hatten<lb/> beide eine lange Unterhaltung. Unmöglich konnte<lb/> das Geſpräch allein die Arrangements des morgen¬<lb/> den Ganges betreffen. Sie ſchieden mit einem Hände¬<lb/> druck, wie Freunde, die ſich herzlich über Vieles aus¬<lb/> geſprochen haben.</p><lb/> <p>„Wiſſen Sie, was ich möchte? — Philoſophie ſtu¬<lb/> diren!“ ſagte der Rittmeiſter, als die Hände noch<lb/> in einander lagen.</p><lb/> <p>„Warum?“</p><lb/> <p>„Damit ich auf die vielen verfluchten Warum,<lb/> die Einem aufſtoßen, immer ein Darum wüßte. Wa¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [214/0224]
„Was ſoll nun daraus werden!“
„Die Hetzpeitſche kann er nicht mehr bekommen. —“
„Das kommt davon, wenn man einen leicht¬
ſinnigen Onkel hat!“
Der neue Cavalier mochte die Gedanken der
Herren in der Wachtſtube mit empfinden, denn
auf der Straße hatte er den Rittmeiſter gefragt,
ob er ſich nicht fürchte, in ſeiner Geſellſchaft ge¬
ſehen zu werden. Der Rittmeiſter konnte das
Wort fürchten nicht leiden, er hatte ſich mit einem
um ſo feſteren Druck an Bovillard's Arme ge¬
hängt. „Wer ſich ſchlagen will und zum Sterben
bereit iſt —“
„Ueber den iſt die Fahne geſchwenkt, fiel Bo¬
villard in's Wort, und er iſt ehrlich, wie des
Scharfrichters Schwerdt den armen Sünder ehrlich
macht.“
In der Caſerne, wo Dohleneck wohnte, hatten
beide eine lange Unterhaltung. Unmöglich konnte
das Geſpräch allein die Arrangements des morgen¬
den Ganges betreffen. Sie ſchieden mit einem Hände¬
druck, wie Freunde, die ſich herzlich über Vieles aus¬
geſprochen haben.
„Wiſſen Sie, was ich möchte? — Philoſophie ſtu¬
diren!“ ſagte der Rittmeiſter, als die Hände noch
in einander lagen.
„Warum?“
„Damit ich auf die vielen verfluchten Warum,
die Einem aufſtoßen, immer ein Darum wüßte. Wa¬
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