zum Vergnügen, den Herrn von Bovillard in seiner Ehrensache mit dem fremden Legationsrath zu be¬ gleiten.
Bovillard bat den Wachthabenden, ihn mit dem Herrn, den er noch nicht zu kennen die Ehre habe, bekannt zu machen. Er bat es mit Ruhe und feinem Anstande. Mit demselben Anstande erfolgte die Prä¬ sentation.
"Von einem Officiere Ihres Rufes konnte ich diese ritterliche Gesinnung erwarten."
"Hol' mich der und jener, sagte der Rittmeister, ich freue mich, daß ich Sie anders kennen lerne, als ich -- dachte."
"Sei keusch wie Eis, und rein wie Schnee, du wirst der Verleumdung nicht entgehen, sagte ein Poet zu Ophelia, und es ist auch so geschehen."
"Die sprang ja wohl in's Wasser, sprach der Rittmeister, den Pallasch umschnallend. Herr von Bovillard, wir gehn in's Feuer; da wird es anders."
"Hat sich magnifique benommen, ganz als ein Cavalier, sagte der Wachthabende, als beide die Stube verlassen. Man muß es ihm lassen."
Der Arrestat paffte Gedanken in die Luft, die er nicht nöthig fand, in Worten zu äußern. Sie mochten nicht ganz mit denen des Wachthabenden harmoniren.
"Donnerwetter! rief der Cornet am Fenster. Sie gehen Arm in Arm!"
zum Vergnügen, den Herrn von Bovillard in ſeiner Ehrenſache mit dem fremden Legationsrath zu be¬ gleiten.
Bovillard bat den Wachthabenden, ihn mit dem Herrn, den er noch nicht zu kennen die Ehre habe, bekannt zu machen. Er bat es mit Ruhe und feinem Anſtande. Mit demſelben Anſtande erfolgte die Prä¬ ſentation.
„Von einem Officiere Ihres Rufes konnte ich dieſe ritterliche Geſinnung erwarten.“
„Hol' mich der und jener, ſagte der Rittmeiſter, ich freue mich, daß ich Sie anders kennen lerne, als ich — dachte.“
„Sei keuſch wie Eis, und rein wie Schnee, du wirſt der Verleumdung nicht entgehen, ſagte ein Poet zu Ophelia, und es iſt auch ſo geſchehen.“
„Die ſprang ja wohl in's Waſſer, ſprach der Rittmeiſter, den Pallaſch umſchnallend. Herr von Bovillard, wir gehn in's Feuer; da wird es anders.“
„Hat ſich magnifique benommen, ganz als ein Cavalier, ſagte der Wachthabende, als beide die Stube verlaſſen. Man muß es ihm laſſen.“
Der Arreſtat paffte Gedanken in die Luft, die er nicht nöthig fand, in Worten zu äußern. Sie mochten nicht ganz mit denen des Wachthabenden harmoniren.
„Donnerwetter! rief der Cornet am Fenſter. Sie gehen Arm in Arm!“
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0223"n="213"/>
zum Vergnügen, den Herrn von Bovillard in ſeiner<lb/>
Ehrenſache mit dem fremden Legationsrath zu be¬<lb/>
gleiten.</p><lb/><p>Bovillard bat den Wachthabenden, ihn mit dem<lb/>
Herrn, den er noch nicht zu kennen die Ehre habe,<lb/>
bekannt zu machen. Er bat es mit Ruhe und feinem<lb/>
Anſtande. Mit demſelben Anſtande erfolgte die Prä¬<lb/>ſentation.</p><lb/><p>„Von einem Officiere Ihres Rufes konnte ich<lb/>
dieſe ritterliche Geſinnung erwarten.“</p><lb/><p>„Hol' mich der und jener, ſagte der Rittmeiſter,<lb/>
ich freue mich, daß ich Sie anders kennen lerne,<lb/>
als ich — dachte.“</p><lb/><p>„Sei keuſch wie Eis, und rein wie Schnee, du<lb/>
wirſt der Verleumdung nicht entgehen, ſagte ein Poet<lb/>
zu Ophelia, und es iſt auch ſo geſchehen.“</p><lb/><p>„Die ſprang ja wohl in's Waſſer, ſprach der<lb/>
Rittmeiſter, den Pallaſch umſchnallend. Herr von<lb/>
Bovillard, wir gehn in's Feuer; da wird es<lb/>
anders.“</p><lb/><p>„Hat ſich magnifique benommen, ganz als ein<lb/>
Cavalier, ſagte der Wachthabende, als beide die<lb/>
Stube verlaſſen. Man muß es ihm laſſen.“</p><lb/><p>Der Arreſtat paffte Gedanken in die Luft, die<lb/>
er nicht nöthig fand, in Worten zu äußern. Sie<lb/>
mochten nicht ganz mit denen des Wachthabenden<lb/>
harmoniren.</p><lb/><p>„Donnerwetter! rief der Cornet am Fenſter.<lb/>
Sie gehen Arm in Arm!“</p><lb/></div></body></text></TEI>
[213/0223]
zum Vergnügen, den Herrn von Bovillard in ſeiner
Ehrenſache mit dem fremden Legationsrath zu be¬
gleiten.
Bovillard bat den Wachthabenden, ihn mit dem
Herrn, den er noch nicht zu kennen die Ehre habe,
bekannt zu machen. Er bat es mit Ruhe und feinem
Anſtande. Mit demſelben Anſtande erfolgte die Prä¬
ſentation.
„Von einem Officiere Ihres Rufes konnte ich
dieſe ritterliche Geſinnung erwarten.“
„Hol' mich der und jener, ſagte der Rittmeiſter,
ich freue mich, daß ich Sie anders kennen lerne,
als ich — dachte.“
„Sei keuſch wie Eis, und rein wie Schnee, du
wirſt der Verleumdung nicht entgehen, ſagte ein Poet
zu Ophelia, und es iſt auch ſo geſchehen.“
„Die ſprang ja wohl in's Waſſer, ſprach der
Rittmeiſter, den Pallaſch umſchnallend. Herr von
Bovillard, wir gehn in's Feuer; da wird es
anders.“
„Hat ſich magnifique benommen, ganz als ein
Cavalier, ſagte der Wachthabende, als beide die
Stube verlaſſen. Man muß es ihm laſſen.“
Der Arreſtat paffte Gedanken in die Luft, die
er nicht nöthig fand, in Worten zu äußern. Sie
mochten nicht ganz mit denen des Wachthabenden
harmoniren.
„Donnerwetter! rief der Cornet am Fenſter.
Sie gehen Arm in Arm!“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/223>, abgerufen am 01.08.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.