"Mit Vergügen, lieber Onkel, sobald Du Deine Wechsel bei mir eingelöst hast."
"Kinder, nun bitte ich Euch, ist das nicht gegen die Moralität, daß ein Neffe von seinem Onkel Wechsel hat! -- Hast neulich erst in der Garnison- Kirche gehört, was der Prediger von der Sitten¬ verderbniß sprach. Pfui!"
"Herr Bruder haben Recht, sagte der Wacht¬ habende. Ueberhaupt solche Papierwische. Wär' ich König, ich ließe alle Wechsel verbrennen."
"Fritz, nimm also Raison an, willst Du?"
"Bin nicht bei Kasse."
"Bin ich's etwa!"
"Laßt den Horstenbock nur erst los kommen, sagte der Wachthabende. Er findet auch noch einen Salomon Schmuel, der ihm fünf und vierzig Procent auf den fünf und vierzigsten Gagetag vorschießt. 'S sind christliche Gemüther unter der löblichen Judenschaft."
"Reinen Tisch! rief plötzlich der Rittmeister. quit ou double!"
Auf dem unreinen, wie eine Wachtstube ihn mit sich bringt, mischte er die zergriffenen Karten, und blickte fragend den Arestaten an. Er nickte Zustimmung:
"In sechs Monat."
"Quit ouquadrupel--"
"Was?" Alle sahen ihn verwundert an.
"Quit ou quadrupel, a payer, wenn Horstenbock 'ne Compagnie hat!"
„Mit Vergügen, lieber Onkel, ſobald Du Deine Wechſel bei mir eingelöſt haſt.“
„Kinder, nun bitte ich Euch, iſt das nicht gegen die Moralität, daß ein Neffe von ſeinem Onkel Wechſel hat! — Haſt neulich erſt in der Garniſon- Kirche gehört, was der Prediger von der Sitten¬ verderbniß ſprach. Pfui!“
„Herr Bruder haben Recht, ſagte der Wacht¬ habende. Ueberhaupt ſolche Papierwiſche. Wär' ich König, ich ließe alle Wechſel verbrennen.“
„Fritz, nimm alſo Raiſon an, willſt Du?“
„Bin nicht bei Kaſſe.“
„Bin ich's etwa!“
„Laßt den Horſtenbock nur erſt los kommen, ſagte der Wachthabende. Er findet auch noch einen Salomon Schmuel, der ihm fünf und vierzig Procent auf den fünf und vierzigſten Gagetag vorſchießt. 'S ſind chriſtliche Gemüther unter der löblichen Judenſchaft.“
„Reinen Tiſch! rief plötzlich der Rittmeiſter. quit ou double!“
Auf dem unreinen, wie eine Wachtſtube ihn mit ſich bringt, miſchte er die zergriffenen Karten, und blickte fragend den Areſtaten an. Er nickte Zuſtimmung:
„In ſechs Monat.“
„Quit ouquadrupel—“
„Was?“ Alle ſahen ihn verwundert an.
„Quit ou quadrupel, à payer, wenn Horſtenbock 'ne Compagnie hat!“
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„Mit Vergügen, lieber Onkel, ſobald Du Deine
Wechſel bei mir eingelöſt haſt.“
„Kinder, nun bitte ich Euch, iſt das nicht gegen
die Moralität, daß ein Neffe von ſeinem Onkel
Wechſel hat! — Haſt neulich erſt in der Garniſon-
Kirche gehört, was der Prediger von der Sitten¬
verderbniß ſprach. Pfui!“
„Herr Bruder haben Recht, ſagte der Wacht¬
habende. Ueberhaupt ſolche Papierwiſche. Wär' ich
König, ich ließe alle Wechſel verbrennen.“
„Fritz, nimm alſo Raiſon an, willſt Du?“
„Bin nicht bei Kaſſe.“
„Bin ich's etwa!“
„Laßt den Horſtenbock nur erſt los kommen,
ſagte der Wachthabende. Er findet auch noch einen
Salomon Schmuel, der ihm fünf und vierzig Procent
auf den fünf und vierzigſten Gagetag vorſchießt.
'S ſind chriſtliche Gemüther unter der löblichen
Judenſchaft.“
„Reinen Tiſch! rief plötzlich der Rittmeiſter.
quit ou double!“
Auf dem unreinen, wie eine Wachtſtube ihn mit
ſich bringt, miſchte er die zergriffenen Karten, und
blickte fragend den Areſtaten an. Er nickte Zuſtimmung:
„In ſechs Monat.“
„Quit ou quadrupel —“
„Was?“ Alle ſahen ihn verwundert an.
„Quit ou quadrupel, à payer, wenn Horſtenbock
'ne Compagnie hat!“
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/200>, abgerufen am 09.07.2024.
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