Es sprengt mir die Brust, aber ich werde schon stark werden! Er ist fort, er wird nicht wieder kommen."
"Ein Geheimniß vor der, die Mutterstelle an Dir vertritt! -- Bedenke, liebes Mädchen, es darf kein Geheimniß zwischen der sein, für deren Ehre ich durch Deine Aufnahme in meinem Hause Bürgschaft vor der Welt leistete --"
"Die Sie -- von da aufhoben," fiel Adelheid schaudernd ein.
"Und der geringste Verdacht, ein Geheimniß, was ich verdecken, ein Fleck, den ich beschönigen hülfe --"
"Wäre mein Verderben! rief Adelheid aufsprin¬ gend. Ich weiß es, ich weiß Alles -- o Gott, ich bin unglücklich, aber es ist nicht mein Geheimniß."
"Wessen denn?"
"Dem ich auf seinen Knieen versprach, es zu bewahren."
"Auf seinen Knieen!" Hätte die Lupinus der Beruhigung über einen Punkt bedurft, so war sie jetzt durch Adelheids Exaltation und durch die Sicher¬ heit ihrer Sprache beruhigt. Aber dieser bedurfte sie nicht.
"Verstoßen Sie mich, gütige Frau! Ich weiß ja welchen Undank ich auf mich lade. Stoßen Sie mich aus Ihrem Hause, zurück in meine unge¬ wisse Lage, -- nein mehr als das, es kostet Ihnen nur ein Wort, wenn Sie mich aufgeben, so fällt der ganze Fluch wieder auf mich, alle die bösen Er¬
II. 11
Es ſprengt mir die Bruſt, aber ich werde ſchon ſtark werden! Er iſt fort, er wird nicht wieder kommen.“
„Ein Geheimniß vor der, die Mutterſtelle an Dir vertritt! — Bedenke, liebes Mädchen, es darf kein Geheimniß zwiſchen der ſein, für deren Ehre ich durch Deine Aufnahme in meinem Hauſe Bürgſchaft vor der Welt leiſtete —“
„Die Sie — von da aufhoben,“ fiel Adelheid ſchaudernd ein.
„Und der geringſte Verdacht, ein Geheimniß, was ich verdecken, ein Fleck, den ich beſchönigen hülfe —“
„Wäre mein Verderben! rief Adelheid aufſprin¬ gend. Ich weiß es, ich weiß Alles — o Gott, ich bin unglücklich, aber es iſt nicht mein Geheimniß.“
„Weſſen denn?“
„Dem ich auf ſeinen Knieen verſprach, es zu bewahren.“
„Auf ſeinen Knieen!“ Hätte die Lupinus der Beruhigung über einen Punkt bedurft, ſo war ſie jetzt durch Adelheids Exaltation und durch die Sicher¬ heit ihrer Sprache beruhigt. Aber dieſer bedurfte ſie nicht.
„Verſtoßen Sie mich, gütige Frau! Ich weiß ja welchen Undank ich auf mich lade. Stoßen Sie mich aus Ihrem Hauſe, zurück in meine unge¬ wiſſe Lage, — nein mehr als das, es koſtet Ihnen nur ein Wort, wenn Sie mich aufgeben, ſo fällt der ganze Fluch wieder auf mich, alle die böſen Er¬
II. 11
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Es ſprengt mir die Bruſt, aber ich werde ſchon ſtark
werden! Er iſt fort, er wird nicht wieder kommen.“
„Ein Geheimniß vor der, die Mutterſtelle an
Dir vertritt! — Bedenke, liebes Mädchen, es darf
kein Geheimniß zwiſchen der ſein, für deren Ehre ich
durch Deine Aufnahme in meinem Hauſe Bürgſchaft
vor der Welt leiſtete —“
„Die Sie — von da aufhoben,“ fiel Adelheid
ſchaudernd ein.
„Und der geringſte Verdacht, ein Geheimniß,
was ich verdecken, ein Fleck, den ich beſchönigen
hülfe —“
„Wäre mein Verderben! rief Adelheid aufſprin¬
gend. Ich weiß es, ich weiß Alles — o Gott, ich
bin unglücklich, aber es iſt nicht mein Geheimniß.“
„Weſſen denn?“
„Dem ich auf ſeinen Knieen verſprach, es zu
bewahren.“
„Auf ſeinen Knieen!“ Hätte die Lupinus der
Beruhigung über einen Punkt bedurft, ſo war ſie
jetzt durch Adelheids Exaltation und durch die Sicher¬
heit ihrer Sprache beruhigt. Aber dieſer bedurfte
ſie nicht.
„Verſtoßen Sie mich, gütige Frau! Ich weiß
ja welchen Undank ich auf mich lade. Stoßen Sie
mich aus Ihrem Hauſe, zurück in meine unge¬
wiſſe Lage, — nein mehr als das, es koſtet Ihnen
nur ein Wort, wenn Sie mich aufgeben, ſo fällt
der ganze Fluch wieder auf mich, alle die böſen Er¬
II. 11
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/171>, abgerufen am 08.07.2024.
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