hätte doch in zu ehrerbietiger Entfernung auf die Fürstin gewartet, als er sie hinausführte.
"Fürstin Gargazin liebt Herrn Jean Paul nicht?" bemerkte Herr von Wandel, als er auf einen raschen Armdruck sie seitwärts in ein Zimmer geführt, damit sie dem Dichter, der die Treppe heraufkam, nicht begegne.
"Ich liebe nicht den Cultus für sogenannte große Menschen, antwortete die Fürstin beim Hinuntergehen. Die Lupinus wird sich mit diesem Zauberfest wieder lächerlich machen."
"Ein Erbstück der Familie."
"Sagen Sie dieser Menschen, dieser Stadt, dieser Zeit. Weil jeder aus seiner Sphäre treten möchte --"
"Ohne den Character zu haben, die neue sich unterthänig zu machen."
"Wenn jeder die Sphäre des Andern durchschauen könnte! erwiederte die Fürstin langsam, den Blick auf den Begleiter gerichtet. Uebrigens thut mir die arme Frau leid. Prinz Louis wird nie zu ihr kom¬ men. Sie läßt alle ihre Minen umsonst springen." Die Fürstin drückte beim Einsteigen dem Legations¬ rath die Hand: "Ich werde nichts vergessen."
hätte doch in zu ehrerbietiger Entfernung auf die Fürſtin gewartet, als er ſie hinausführte.
„Fürſtin Gargazin liebt Herrn Jean Paul nicht?“ bemerkte Herr von Wandel, als er auf einen raſchen Armdruck ſie ſeitwärts in ein Zimmer geführt, damit ſie dem Dichter, der die Treppe heraufkam, nicht begegne.
„Ich liebe nicht den Cultus für ſogenannte große Menſchen, antwortete die Fürſtin beim Hinuntergehen. Die Lupinus wird ſich mit dieſem Zauberfeſt wieder lächerlich machen.“
„Ein Erbſtück der Familie.“
„Sagen Sie dieſer Menſchen, dieſer Stadt, dieſer Zeit. Weil jeder aus ſeiner Sphäre treten möchte —“
„Ohne den Character zu haben, die neue ſich unterthänig zu machen.“
„Wenn jeder die Sphäre des Andern durchſchauen könnte! erwiederte die Fürſtin langſam, den Blick auf den Begleiter gerichtet. Uebrigens thut mir die arme Frau leid. Prinz Louis wird nie zu ihr kom¬ men. Sie läßt alle ihre Minen umſonſt ſpringen.“ Die Fürſtin drückte beim Einſteigen dem Legations¬ rath die Hand: „Ich werde nichts vergeſſen.“
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hätte doch in zu ehrerbietiger Entfernung auf die
Fürſtin gewartet, als er ſie hinausführte.
„Fürſtin Gargazin liebt Herrn Jean Paul nicht?“
bemerkte Herr von Wandel, als er auf einen raſchen
Armdruck ſie ſeitwärts in ein Zimmer geführt, damit
ſie dem Dichter, der die Treppe heraufkam, nicht
begegne.
„Ich liebe nicht den Cultus für ſogenannte große
Menſchen, antwortete die Fürſtin beim Hinuntergehen.
Die Lupinus wird ſich mit dieſem Zauberfeſt wieder
lächerlich machen.“
„Ein Erbſtück der Familie.“
„Sagen Sie dieſer Menſchen, dieſer Stadt, dieſer
Zeit. Weil jeder aus ſeiner Sphäre treten möchte —“
„Ohne den Character zu haben, die neue ſich
unterthänig zu machen.“
„Wenn jeder die Sphäre des Andern durchſchauen
könnte! erwiederte die Fürſtin langſam, den Blick
auf den Begleiter gerichtet. Uebrigens thut mir die
arme Frau leid. Prinz Louis wird nie zu ihr kom¬
men. Sie läßt alle ihre Minen umſonſt ſpringen.“
Die Fürſtin drückte beim Einſteigen dem Legations¬
rath die Hand: „Ich werde nichts vergeſſen.“
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/149>, abgerufen am 08.07.2024.
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