widert, daß Ihre Fußdecke mit dem Heu darunter selbst ein Staubreservoir ist, und daß Sie beim lei¬ sesten Auftreten diese feinen Atome aufrühren, und gerade die, welche am gefährlichsten auf die Lunge fallen."
Der Geheimerath sparte im Leben die lau¬ ten Worte, da ein Wortwechsel auch mit sich selbst zu Affecten führen kann, aber wenn ein Thema ihn angeregt, was ihn interessirte, oder andere es in ihm angeregt, ergossen sich auch die lang gesperrten Schleu¬ sen in langen Sermonen. Er erinnerte daran, daß die Müller und Steinsetzer ein verhältnißmäßig kurzes Leben führten und gewöhnlich an der Auszehrung stürben, weil der feine Mehlstaub von den zerklopften und gefeilten Sandsteinen auf die Lunge falle. Es gebe auch einen Staub von gewissen Vegetabilien, Steinerden und Metallen, so feiner Art, daß ihn das unbewaffnete Auge nicht zu entdecken vermöge, und doch sei er höchst schädlich. So wirke der Arsenik in den Gruben. Gewöhnlich sage man, die Verbrecher, die dort arbeiten, stürben an der vergifteten Luft, das sei aber uneigentlich gesagt, denn sie kämen um an dem atomisirten Staub des Metalls. Im Mittel¬ alter und aus den Höhlen des Jesuitismus seien da¬ raus grauenhafte Künste hervorgegangen, man habe durch künstlich präparirte Stoffe einen Staub erzeugt, der plötzlich oder langsam nach einer gewissen Be¬ rechnung die dazu erwählten Opfer getödtet. Dieser habe einen Brief eröffnet, und der Streusand, der
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widert, daß Ihre Fußdecke mit dem Heu darunter ſelbſt ein Staubreſervoir iſt, und daß Sie beim lei¬ ſeſten Auftreten dieſe feinen Atome aufrühren, und gerade die, welche am gefährlichſten auf die Lunge fallen.“
Der Geheimerath ſparte im Leben die lau¬ ten Worte, da ein Wortwechſel auch mit ſich ſelbſt zu Affecten führen kann, aber wenn ein Thema ihn angeregt, was ihn intereſſirte, oder andere es in ihm angeregt, ergoſſen ſich auch die lang geſperrten Schleu¬ ſen in langen Sermonen. Er erinnerte daran, daß die Müller und Steinſetzer ein verhältnißmäßig kurzes Leben führten und gewöhnlich an der Auszehrung ſtürben, weil der feine Mehlſtaub von den zerklopften und gefeilten Sandſteinen auf die Lunge falle. Es gebe auch einen Staub von gewiſſen Vegetabilien, Steinerden und Metallen, ſo feiner Art, daß ihn das unbewaffnete Auge nicht zu entdecken vermöge, und doch ſei er höchſt ſchädlich. So wirke der Arſenik in den Gruben. Gewöhnlich ſage man, die Verbrecher, die dort arbeiten, ſtürben an der vergifteten Luft, das ſei aber uneigentlich geſagt, denn ſie kämen um an dem atomiſirten Staub des Metalls. Im Mittel¬ alter und aus den Höhlen des Jeſuitismus ſeien da¬ raus grauenhafte Künſte hervorgegangen, man habe durch künſtlich präparirte Stoffe einen Staub erzeugt, der plötzlich oder langſam nach einer gewiſſen Be¬ rechnung die dazu erwählten Opfer getödtet. Dieſer habe einen Brief eröffnet, und der Streuſand, der
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widert, daß Ihre Fußdecke mit dem Heu darunter
ſelbſt ein Staubreſervoir iſt, und daß Sie beim lei¬
ſeſten Auftreten dieſe feinen Atome aufrühren, und
gerade die, welche am gefährlichſten auf die Lunge
fallen.“
Der Geheimerath ſparte im Leben die lau¬
ten Worte, da ein Wortwechſel auch mit ſich ſelbſt
zu Affecten führen kann, aber wenn ein Thema ihn
angeregt, was ihn intereſſirte, oder andere es in ihm
angeregt, ergoſſen ſich auch die lang geſperrten Schleu¬
ſen in langen Sermonen. Er erinnerte daran, daß
die Müller und Steinſetzer ein verhältnißmäßig kurzes
Leben führten und gewöhnlich an der Auszehrung
ſtürben, weil der feine Mehlſtaub von den zerklopften
und gefeilten Sandſteinen auf die Lunge falle. Es
gebe auch einen Staub von gewiſſen Vegetabilien,
Steinerden und Metallen, ſo feiner Art, daß ihn das
unbewaffnete Auge nicht zu entdecken vermöge, und
doch ſei er höchſt ſchädlich. So wirke der Arſenik in
den Gruben. Gewöhnlich ſage man, die Verbrecher,
die dort arbeiten, ſtürben an der vergifteten Luft,
das ſei aber uneigentlich geſagt, denn ſie kämen um
an dem atomiſirten Staub des Metalls. Im Mittel¬
alter und aus den Höhlen des Jeſuitismus ſeien da¬
raus grauenhafte Künſte hervorgegangen, man habe
durch künſtlich präparirte Stoffe einen Staub erzeugt,
der plötzlich oder langſam nach einer gewiſſen Be¬
rechnung die dazu erwählten Opfer getödtet. Dieſer
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/13>, abgerufen am 25.11.2024.
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