Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.diese schwellende Rosenfülle! Wenn es zu einem "Excellenz meinen die Herz?" "Nein, die den halben Rücken uns zugedreht." "Baronin Eitelbach?" "Die!" Der Gesandte schielte mit sardonischem "Auch tugendhaft." "Nous le verrons." "Zweifeln Sie nicht daran, Excellenz! die arme "Messieurs! Die Gelegenheit macht Diebe und "Was die Baronin betrifft, so haben wir Grund "Meine Herren, was gilt die Wette, diese Dame, Man sah Laforest verwundert an. dieſe ſchwellende Roſenfülle! Wenn es zu einem „Excellenz meinen die Herz?“ „Nein, die den halben Rücken uns zugedreht.“ „Baronin Eitelbach?“ „Die!“ Der Geſandte ſchielte mit ſardoniſchem „Auch tugendhaft.“ „Nous le verrons.“ „Zweifeln Sie nicht daran, Excellenz! die arme „Messieurs! Die Gelegenheit macht Diebe und „Was die Baronin betrifft, ſo haben wir Grund „Meine Herren, was gilt die Wette, dieſe Dame, Man ſah Laforeſt verwundert an. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="111"/> dieſe ſchwellende Roſenfülle! Wenn es zu einem<lb/> Nationalkriege käme, ſollten Sie Ihre Frauen in die<lb/> Vorderreihen ſtellen. Der franzöſiſche Soldat ergäbe<lb/> ſich aus Galanterie. Wer iſt die junoniſche Schön¬<lb/> heit dort?“</p><lb/> <p>„Excellenz meinen die Herz?“</p><lb/> <p>„Nein, die den halben Rücken uns zugedreht.“</p><lb/> <p>„Baronin Eitelbach?“</p><lb/> <p>„Die!“ Der Geſandte ſchielte mit ſardoniſchem<lb/> Lächeln über das Ofengeſims. „Schön iſt ſie.“</p><lb/> <p>„Auch tugendhaft.“</p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">„Nous le verrons.“</hi> </p><lb/> <p>„Zweifeln Sie nicht daran, Excellenz! die arme<lb/> ſchöne Frau hat keine andern Eigenſchaften.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Messieurs</hi>! Die Gelegenheit macht Diebe und<lb/> Intriguen den Verſtand. Geben Sie einer Deut¬<lb/> ſchen die Erziehung einer Pariſerin, verſetzen Sie ſie<lb/> täglich in die Salons, wo der Verſtand ſich reiben<lb/> und ſchleifen muß. — Der Witz ſprießt von ſelbſt<lb/> heraus und — Ihre Landsmänninnen werden ſo lie¬<lb/> benswürdig und intriguant wie eine Pariſerin.“</p><lb/> <p>„Was die Baronin betrifft, ſo haben wir Grund<lb/> es zu bezweifeln.“</p><lb/> <p>„Meine Herren, was gilt die Wette, dieſe Dame,<lb/> die jetzt für dumm gilt, hat in Jahr und Tag<lb/> Esprit, ſie wird intereſſant, witzig, das Stadtge¬<lb/> ſpräch, vielleicht ſie Beaut<hi rendition="#aq">é</hi>, die Sonne der Geſell¬<lb/> ſchaften.“</p><lb/> <p>Man ſah Laforeſt verwundert an.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [111/0121]
dieſe ſchwellende Roſenfülle! Wenn es zu einem
Nationalkriege käme, ſollten Sie Ihre Frauen in die
Vorderreihen ſtellen. Der franzöſiſche Soldat ergäbe
ſich aus Galanterie. Wer iſt die junoniſche Schön¬
heit dort?“
„Excellenz meinen die Herz?“
„Nein, die den halben Rücken uns zugedreht.“
„Baronin Eitelbach?“
„Die!“ Der Geſandte ſchielte mit ſardoniſchem
Lächeln über das Ofengeſims. „Schön iſt ſie.“
„Auch tugendhaft.“
„Nous le verrons.“
„Zweifeln Sie nicht daran, Excellenz! die arme
ſchöne Frau hat keine andern Eigenſchaften.“
„Messieurs! Die Gelegenheit macht Diebe und
Intriguen den Verſtand. Geben Sie einer Deut¬
ſchen die Erziehung einer Pariſerin, verſetzen Sie ſie
täglich in die Salons, wo der Verſtand ſich reiben
und ſchleifen muß. — Der Witz ſprießt von ſelbſt
heraus und — Ihre Landsmänninnen werden ſo lie¬
benswürdig und intriguant wie eine Pariſerin.“
„Was die Baronin betrifft, ſo haben wir Grund
es zu bezweifeln.“
„Meine Herren, was gilt die Wette, dieſe Dame,
die jetzt für dumm gilt, hat in Jahr und Tag
Esprit, ſie wird intereſſant, witzig, das Stadtge¬
ſpräch, vielleicht ſie Beauté, die Sonne der Geſell¬
ſchaften.“
Man ſah Laforeſt verwundert an.
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