Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852.dann und wann kleine Dines arrangiren -- man "Das begreife ich vollkommen, sagte die Schwä¬ "Das wohl, in der Regel wenigstens, -- in¬ "Essen Sie auch gern zu Hause gut. Und damit "Welchen, meine verehrteste Schwägerin?" "Mon beau-frere, sagte die Geheimräthin mit Der Geheimrath wurde roth, aber nicht sehr, er "Herr Geheimrath, aber eine Mesalliance!" "Mais, ma belle-soeur! Adam war unser Aller Als Adam grub und Eva spann Wer war denn da -- der erste Geheimrath? 2*
dann und wann kleine Dinés arrangiren — man „Das begreife ich vollkommen, ſagte die Schwä¬ „Das wohl, in der Regel wenigſtens, — in¬ „Eſſen Sie auch gern zu Hauſe gut. Und damit „Welchen, meine verehrteſte Schwägerin?“ „Mon beau-frère, ſagte die Geheimräthin mit Der Geheimrath wurde roth, aber nicht ſehr, er „Herr Geheimrath, aber eine Mesalliance!“ „Mais, ma belle-soeur! Adam war unſer Aller Als Adam grub und Eva ſpann Wer war denn da — der erſte Geheimrath? 2*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0033" n="19"/> dann und wann kleine Din<hi rendition="#aq">é</hi>s arrangiren — man<lb/> muß ſich Freunde — man muß die Gönner warm halten.<lb/> Einer hilft dem Andern. Es geht einmal nicht anders.“</p><lb/> <p>„Das begreife ich vollkommen, ſagte die Schwä¬<lb/> gerin mit dem gedehnteren Tone, aber zu Ihren<lb/> Din<hi rendition="#aq">é</hi>s beſtellen Sie ja die Schüſſeln beim Koch<lb/> Corſika.“</p><lb/> <p>„Das wohl, in der Regel wenigſtens, — in¬<lb/> deſſen — “</p><lb/> <p>„Eſſen Sie auch gern zu Hauſe gut. Und damit<lb/> Sie immer gut gekocht bekommen, iſt Ihnen darum<lb/> zu thun, daß Charlotte immer bei guter Laune iſt.<lb/> Der Calcul iſt richtig, nur verdenken Sie es Ihrer<lb/> Familie nicht, wenn ſie einen andern macht —“</p><lb/> <p>„Welchen, meine verehrteſte Schwägerin?“</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„Mon beau-frère,</hi> ſagte die Geheimräthin mit<lb/> dem Fächer einige kurze, bedeutungsvolle Schläge<lb/> durch die Luft führend, die Familie hofft, daß ſie ihr nicht<lb/> den Chagrin anthun werden, die Perſon zu heirathen.“</p><lb/> <p>Der Geheimrath wurde roth, aber nicht ſehr, er<lb/> klatſchte mit beiden flachen Händen auf die Knie und<lb/> ſeufzte: „Ja — man wird doch auch mit jedem Jahr<lb/> älter. Und eine Pflege wie ich ſie nur wünſchen kann.“</p><lb/> <p>„Herr Geheimrath, aber eine Mesalliance!“</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„Mais, ma belle-soeur!</hi> Adam war unſer Aller<lb/> Vater. Neulich am Klavier, ich hätte meine Schwä¬<lb/> gerin embraſſiren mögen, Sie ſangen es zu allerliebſt:</p><lb/> <lg> <l rendition="#et">Als Adam grub und Eva ſpann</l><lb/> <l rendition="#et">Wer war denn da — der erſte Geheimrath?</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">2*<lb/></fw> </div> </body> </text> </TEI> [19/0033]
dann und wann kleine Dinés arrangiren — man
muß ſich Freunde — man muß die Gönner warm halten.
Einer hilft dem Andern. Es geht einmal nicht anders.“
„Das begreife ich vollkommen, ſagte die Schwä¬
gerin mit dem gedehnteren Tone, aber zu Ihren
Dinés beſtellen Sie ja die Schüſſeln beim Koch
Corſika.“
„Das wohl, in der Regel wenigſtens, — in¬
deſſen — “
„Eſſen Sie auch gern zu Hauſe gut. Und damit
Sie immer gut gekocht bekommen, iſt Ihnen darum
zu thun, daß Charlotte immer bei guter Laune iſt.
Der Calcul iſt richtig, nur verdenken Sie es Ihrer
Familie nicht, wenn ſie einen andern macht —“
„Welchen, meine verehrteſte Schwägerin?“
„Mon beau-frère, ſagte die Geheimräthin mit
dem Fächer einige kurze, bedeutungsvolle Schläge
durch die Luft führend, die Familie hofft, daß ſie ihr nicht
den Chagrin anthun werden, die Perſon zu heirathen.“
Der Geheimrath wurde roth, aber nicht ſehr, er
klatſchte mit beiden flachen Händen auf die Knie und
ſeufzte: „Ja — man wird doch auch mit jedem Jahr
älter. Und eine Pflege wie ich ſie nur wünſchen kann.“
„Herr Geheimrath, aber eine Mesalliance!“
„Mais, ma belle-soeur! Adam war unſer Aller
Vater. Neulich am Klavier, ich hätte meine Schwä¬
gerin embraſſiren mögen, Sie ſangen es zu allerliebſt:
Als Adam grub und Eva ſpann
Wer war denn da — der erſte Geheimrath?
2*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |