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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852.

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versprochen, wenn ich mich mal veränderte, dann
wollten Sie dafür sorgen, daß es schmuck und blank
in meinem Hause aussehen sollte. Und da hat er
die Malvine auf dem langen Wege hergetragen, und
sie schlief gleich auf seiner Schulter ein. Der Fritz¬
chen, der schrie und hatte sich ungebärdig, den haben
wir zwischen uns genommen, das war wirklich ein
Elend mit dem Jungen, weil er sich auf die Erde
warf und wir mußten ihn an den Schultern rutschen,
bis der Herr Wachtmeister ihm für einen Dreier Ro¬
sinen kaufte und da ging's denn, und Sonntag,
wenn's Herr Geheimrath erlauben, wird er mich nach
den Zelten abholen und sich dem Herrn Geheimrath
präsentiren und mich mit Waffeln traktiren."

Der Herr Geheimrath schien nicht recht zu wissen,
was er sagen sollte, indem er mit einem Finger um
den andern ein Rad schlug. "Ja, sieht Sie, Charlotte,
sagte er, wer das wüßte, ob Friede bleibt, oder 's
wieder losgeht. -- Und hat sie auch das bedacht, ein
Cavallerist riecht immer nach dem Stall --" wollte
er sagen, oder hatte es gesagt --



verſprochen, wenn ich mich mal veränderte, dann
wollten Sie dafür ſorgen, daß es ſchmuck und blank
in meinem Hauſe ausſehen ſollte. Und da hat er
die Malvine auf dem langen Wege hergetragen, und
ſie ſchlief gleich auf ſeiner Schulter ein. Der Fritz¬
chen, der ſchrie und hatte ſich ungebärdig, den haben
wir zwiſchen uns genommen, das war wirklich ein
Elend mit dem Jungen, weil er ſich auf die Erde
warf und wir mußten ihn an den Schultern rutſchen,
bis der Herr Wachtmeiſter ihm für einen Dreier Ro¬
ſinen kaufte und da ging's denn, und Sonntag,
wenn's Herr Geheimrath erlauben, wird er mich nach
den Zelten abholen und ſich dem Herrn Geheimrath
präſentiren und mich mit Waffeln traktiren.“

Der Herr Geheimrath ſchien nicht recht zu wiſſen,
was er ſagen ſollte, indem er mit einem Finger um
den andern ein Rad ſchlug. „Ja, ſieht Sie, Charlotte,
ſagte er, wer das wüßte, ob Friede bleibt, oder 's
wieder losgeht. — Und hat ſie auch das bedacht, ein
Cavalleriſt riecht immer nach dem Stall —“ wollte
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[14/0028] verſprochen, wenn ich mich mal veränderte, dann wollten Sie dafür ſorgen, daß es ſchmuck und blank in meinem Hauſe ausſehen ſollte. Und da hat er die Malvine auf dem langen Wege hergetragen, und ſie ſchlief gleich auf ſeiner Schulter ein. Der Fritz¬ chen, der ſchrie und hatte ſich ungebärdig, den haben wir zwiſchen uns genommen, das war wirklich ein Elend mit dem Jungen, weil er ſich auf die Erde warf und wir mußten ihn an den Schultern rutſchen, bis der Herr Wachtmeiſter ihm für einen Dreier Ro¬ ſinen kaufte und da ging's denn, und Sonntag, wenn's Herr Geheimrath erlauben, wird er mich nach den Zelten abholen und ſich dem Herrn Geheimrath präſentiren und mich mit Waffeln traktiren.“ Der Herr Geheimrath ſchien nicht recht zu wiſſen, was er ſagen ſollte, indem er mit einem Finger um den andern ein Rad ſchlug. „Ja, ſieht Sie, Charlotte, ſagte er, wer das wüßte, ob Friede bleibt, oder 's wieder losgeht. — Und hat ſie auch das bedacht, ein Cavalleriſt riecht immer nach dem Stall —“ wollte er ſagen, oder hatte es geſagt —

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/28>, abgerufen am 11.12.2024.