Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.Jblou de St. A. seinen sehr unbescholtenen Ruf, seine Gü- "Und ich gebe keinen Cenfimen, denn Du warst "Auf Deinen Befehl, Jblou!", "Das läugne ich, und setze mein Ansehn gegen "Und ich dringe darauf, daß Dein Schloß unter- "Halt, halt," unterbrach Jblou. "Brudermörder!" donnerte Barbaroux, "was wer- Jblou de St. A. ſeinen ſehr unbeſcholtenen Ruf, ſeine Gü- „Und ich gebe keinen Cenfimen, denn Du warſt „Auf Deinen Befehl, Jblou!“, „Das läugne ich, und ſetze mein Anſehn gegen „Und ich dringe darauf, daß Dein Schloß unter- „Halt, halt,“ unterbrach Jblou. „Brudermörder!“ donnerte Barbaroux, „was wer- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0079"/> Jblou de St. A. ſeinen ſehr unbeſcholtenen Ruf, ſeine Gü-<lb/> ter, ſeine Gelder, ſein thatenreiches Leben. Dem Staate<lb/> iſt er ſchuldig es zu erhalten, und unbefleckt. Nicht<lb/> wahr? Jch fordere vierzig tauſend Franken.“</p><lb/> <p>„Und ich gebe keinen Cenfimen, denn <hi rendition="#g">Du</hi> warſt<lb/> es, der ihn vor dem Wohlfahrtsausſchuſſe anklagteſt,<lb/><hi rendition="#g">Du</hi>, der ihn in der Vendēe in Verhaft nahmſt, <hi rendition="#g">Du</hi>,<lb/> der ihn erdroſſeln wollteſt.“</p><lb/> <p>„Auf Deinen Befehl, Jblou!“,</p><lb/> <p>„Das läugne ich, und ſetze mein Anſehn gegen<lb/> Deines. Mein Zeugniß iſt von Gewicht, vor den Tri-<lb/> bunalen, in beiden Kammern. Jch klage Dich um<lb/> Hochverrath an.“</p><lb/> <p>„Und ich dringe darauf, daß Dein Schloß unter-<lb/> ſucht, und der Brunnen aufgegraben werde; ich bringe<lb/> ſolche Zeugniſſe vor, daß ſelbſt Dein König zurückſchau-<lb/> dern, daß Deine Freunde mit den Perücken Dich an-<lb/> ſpeien ſollen. Bürger Jblou, in zwei Stunden faſſen<lb/> Dich die Gendarmen. Man ſchleppt Dich unter dem<lb/> Jubel des Volkes vor die Aſſiſen. Sehnt Dich ſo<lb/> nach den Zeitungsberichten vom Verhör? Hörſt Du<lb/> das Ziſchen der empörten Menge, wenn Dir haarklein<lb/> bewieſen wird, daß — —“</p><lb/> <p>„Halt, halt,“ unterbrach Jblou.</p><lb/> <p>„Brudermörder!“ donnerte Barbaroux, „was wer-<lb/> den Deine adligen Freunde von <hi rendition="#aq">ci-devant</hi> ſagen? wenn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0079]
Jblou de St. A. ſeinen ſehr unbeſcholtenen Ruf, ſeine Gü-
ter, ſeine Gelder, ſein thatenreiches Leben. Dem Staate
iſt er ſchuldig es zu erhalten, und unbefleckt. Nicht
wahr? Jch fordere vierzig tauſend Franken.“
„Und ich gebe keinen Cenfimen, denn Du warſt
es, der ihn vor dem Wohlfahrtsausſchuſſe anklagteſt,
Du, der ihn in der Vendēe in Verhaft nahmſt, Du,
der ihn erdroſſeln wollteſt.“
„Auf Deinen Befehl, Jblou!“,
„Das läugne ich, und ſetze mein Anſehn gegen
Deines. Mein Zeugniß iſt von Gewicht, vor den Tri-
bunalen, in beiden Kammern. Jch klage Dich um
Hochverrath an.“
„Und ich dringe darauf, daß Dein Schloß unter-
ſucht, und der Brunnen aufgegraben werde; ich bringe
ſolche Zeugniſſe vor, daß ſelbſt Dein König zurückſchau-
dern, daß Deine Freunde mit den Perücken Dich an-
ſpeien ſollen. Bürger Jblou, in zwei Stunden faſſen
Dich die Gendarmen. Man ſchleppt Dich unter dem
Jubel des Volkes vor die Aſſiſen. Sehnt Dich ſo
nach den Zeitungsberichten vom Verhör? Hörſt Du
das Ziſchen der empörten Menge, wenn Dir haarklein
bewieſen wird, daß — —“
„Halt, halt,“ unterbrach Jblou.
„Brudermörder!“ donnerte Barbaroux, „was wer-
den Deine adligen Freunde von ci-devant ſagen? wenn
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Zitationshilfe: | Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100, hier S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_iblou_1830/79>, abgerufen am 27.07.2024. |