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Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.

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denn selbst das fallende welke Blatt entging seinen for-
schenden Sinnen nicht. Jetzt rauschte es hinter den
Hecken, und aus ihrem Schatten trat eine große in
einem weiten Mantel verhüllte Gestalt vor. Der Maire
trat einen Schritt zurück, und rief dann dem Kom-
menden entgegen:

"Nicht weiter vor! Sind sie es, dessen namenlo-
ser Zettel mich aus dem Schloß hierher citirt?".

"Ja, Bürger Jblou, oder Ritter von der Ehren-
legion, oder Herr Marquis, oder wie Sie sonst heißen
wollen, ich bin's," antwortete eine Baßstimme. Als
der neue Ankömmling den Mantel ein wenig von ein-
anderschlug, glaubte ich den Officier zu erkennen, wel-
cher mir einst auf dem Vorposten vor Givet entge-
gen kam.

"Capitain Barbaroux?" rief Jblou mit gepreßter
Stimme.

"Der bin ich." Beide sahen sich eine Weile for-
schend an, bis sie im Gespräche weiter gingen. "Herr
Marquis haben sehr oft die Güte gehabt mich unter
den Rebellen in Givet zu besuchen, und selbst die böse
Nachrede von loyalen Leuten nicht gescheut. Heut er-
wiedere ich den Besuch -- aus Artigkeit!"

"Kommen Sie, Herr Capitain, in mein Schloß, dort
kann ich besser die Rechte der Gastfreundschaft ausüben."

denn ſelbſt das fallende welke Blatt entging ſeinen for-
ſchenden Sinnen nicht. Jetzt rauſchte es hinter den
Hecken, und aus ihrem Schatten trat eine große in
einem weiten Mantel verhüllte Geſtalt vor. Der Maire
trat einen Schritt zurück, und rief dann dem Kom-
menden entgegen:

„Nicht weiter vor! Sind ſie es, deſſen namenlo-
ſer Zettel mich aus dem Schloß hierher citirt?“.

„Ja, Bürger Jblou, oder Ritter von der Ehren-
legion, oder Herr Marquis, oder wie Sie ſonſt heißen
wollen, ich bin’s,“ antwortete eine Baßſtimme. Als
der neue Ankömmling den Mantel ein wenig von ein-
anderſchlug, glaubte ich den Officier zu erkennen, wel-
cher mir einſt auf dem Vorpoſten vor Givet entge-
gen kam.

„Capitain Barbaroux?“ rief Jblou mit gepreßter
Stimme.

„Der bin ich.“ Beide ſahen ſich eine Weile for-
ſchend an, bis ſie im Geſpräche weiter gingen. „Herr
Marquis haben ſehr oft die Güte gehabt mich unter
den Rebellen in Givet zu beſuchen, und ſelbſt die böſe
Nachrede von loyalen Leuten nicht geſcheut. Heut er-
wiedere ich den Beſuch — aus Artigkeit!“

„Kommen Sie, Herr Capitain, in mein Schloß, dort
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[0076] denn ſelbſt das fallende welke Blatt entging ſeinen for- ſchenden Sinnen nicht. Jetzt rauſchte es hinter den Hecken, und aus ihrem Schatten trat eine große in einem weiten Mantel verhüllte Geſtalt vor. Der Maire trat einen Schritt zurück, und rief dann dem Kom- menden entgegen: „Nicht weiter vor! Sind ſie es, deſſen namenlo- ſer Zettel mich aus dem Schloß hierher citirt?“. „Ja, Bürger Jblou, oder Ritter von der Ehren- legion, oder Herr Marquis, oder wie Sie ſonſt heißen wollen, ich bin’s,“ antwortete eine Baßſtimme. Als der neue Ankömmling den Mantel ein wenig von ein- anderſchlug, glaubte ich den Officier zu erkennen, wel- cher mir einſt auf dem Vorpoſten vor Givet entge- gen kam. „Capitain Barbaroux?“ rief Jblou mit gepreßter Stimme. „Der bin ich.“ Beide ſahen ſich eine Weile for- ſchend an, bis ſie im Geſpräche weiter gingen. „Herr Marquis haben ſehr oft die Güte gehabt mich unter den Rebellen in Givet zu beſuchen, und ſelbſt die böſe Nachrede von loyalen Leuten nicht geſcheut. Heut er- wiedere ich den Beſuch — aus Artigkeit!“ „Kommen Sie, Herr Capitain, in mein Schloß, dort kann ich beſſer die Rechte der Gaſtfreundſchaft ausüben.“

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100, hier S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_iblou_1830/76>, abgerufen am 24.11.2024.